Find a free place in a cycle shelter
Ein neues Serviceangebot der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation vereinfacht die Suche nach einem Stellplatz in einem der zahlreichen Hamburger Fahrradhäuschen.
Teures Fahrrad und keine sichere Stellmöglichkeit im Haus vorhanden? Angesichts des Diebstahlrisikos in Hamburg könnte ein Stellplatz in einem der Hamburger Fahrradhäuschen eine gute Alternative sein. Doch wer kein eigenes Fahrradhäuschen bei seinem zuständigen Bezirksamt beantragen und anschaffen möchte, weil er sich dann zwangsläufig um die Weitervermittlung der restlichen der insgesamt zwölf Stellplätze kümmern muss, der kann nun über einen Ansprechpartner bei der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation an den zuständigen Verwalter eines Fahrradhäuschens in der Nähe vermittelt werden, der noch über einen freien Stellplatz verfügt. So bräuchte nur die Ablösesumme für einen Platz bezahlt werden und der Aufwand für die Beantragung entfällt.
"Die Idee des Fahrradhäuschens überzeugt Sie, aber Sie wollen nicht selbst ein neues Fahrradhäuschen aufstellen lassen? Wenn Sie einen Platz in einem bereits vorhandenen Fahrradhäuschen bekommen wollen, melden Sie sich mit Ihren Kontaktdaten (Telefon, Mail, Anschrift) bei der unten genannten Adresse, am einfachsten per Mail. Geben Sie an, welches oder welche Fahrradhäuschen für Sie in Frage kommt (Straße und Hausnummer).
Wo uns bekannt ist, dass ein Platz frei ist, sind die Standorte in der Karte der Standorte grün eingetragen. Wenn Sie einen freien Platz in dem von Ihnen verwalteten Fahrradhäuschen haben, melden Sie dies bitte mit Adresse an unten genannte Mailadresse, dann wird der entsprechende Punkt dann auch grün gefärbt.
Wir schicken Ihre Anfrage weiter an den Verwalter, und dieser wird sich bei Ihnen melden, wenn in dem betreffenden Fahrradhäuschen ein Platz frei ist. Was Sie dann zahlen müssen, wird zweiseitig zwischen Ihnen ausgehandelt. Als Faustwert für eine Abstandszahlung sind etwa 250,00 € zu betrachten, die der Vornutzer zu zahlen hatte, minus eines angemessenen Abschreibungswertes (z.B. 10 % pro Jahr) für die bereits erfolgte Nutzungszeit seit Aufstellung des Häuschens.
Vier Fahrradhäuschen im Bezirk Hamburg-Nord werden durch den Verkehrsclub Deutschland verwaltet. Ob und wo Platz (NUR in diesen vier Häuschen) frei ist, erfahren Sie auf den Webseiten des VCD."(Stadt Hamburg)
Nach erst zwanzig Jahren seit Erfindung des Hamburger Fahrrdhäuschen gibt es nun eine zentrale Stelle, die die Suche nach einem Fahrradhäuschenstellplatz unterstützt. Viel zu spät hat die Stadt nun reagiert. Seit Jahren schon gibt es sogar verwahrloste und aufgegebene Fahrradhäuschen, in dem vorübergehend Obdachlose Unterschlupf fanden. Wer weiß schon, wie viele freie Plätze es in den zahlreichen Abstellhäuschen sonst noch gibt. Angesichts des Fahrradbooms in Hamburg und dem Interesse an hochwertigen Rädern braucht es mehr sichere Abstellmögichkeiten für Fahrräder, eine einfachere Vermittlung der Fahrradhäuschenstellplätze, und eine Vereinfachung des Aufstellverfahrens neuer Häuschen ist ohnehin angeraten.
Nicht Hamburg, sondern Dortmund heimste eine Auszeichnung für die Idee des Fahrradhäuschen ein. 2006 würde der VCD Dortmund mit dem deutschen Fahrradpreis - best for bike - ausgezeichnet. Der VCD tritt in Dortmund als alleiniger Vermittler und Ansprechpartner zwischen der Stadt Dortmund und den interessierten Bürgern auf und erleichtert so Bürgern wie auch der Stadt das Genehmigungsverfahren.
Das Fahrradhäuschenkonzept funktioniert leider nur für einspurige Räder. Mittlerweile gibt es jedoch viele weitere Fahrradtypen, die verschiedene Bedürfnisse abdecken und damit auch immer mehr ein Auto in der Stadt ersetzen können. Für Lastenfahrräder oder Fahrradanhänger gibt es leider keine geeigneten Unterstellmöglichkeiten, wenn nicht eine Garage oder ein ebenerdiger und breiten Zugang zu einem Fahrradkeller vorhanden sind. Als Vorbild könnte da die Kopenhagener Cargobike-Garage dienen, die vier Lastenfahrräder beherbergen kann.
"Kopenhagener Fahrradhäuschen"
Fakten
Das Hamburger Fahrradhäuschen zählt neben dem Fahrradverleihsystem StadtRAD zu den Hamburger Radverkehrs-Vorzeigeprojekten. Seit rund zwanzig Jahren prägen die etwa 350 Fahrradhäuschen das Stadtbild, vor allem in den Altbauqurtieren von Altona, Eimsbüttel und Nord. Zwölf Fahrräder finden in der Regel in einem Fahrradhäuschen Platz. Die Fahrradhäuschen müssen bei den Bezirksämtern beantragt werden. Die sieben Hamburger Bezirke entscheiden recht unterschiedlich wohlwollend über die Vergabe. Unter der Regierungskoaltion CDU-FDP-SCHILL ab 2001 wurde versucht die Fahrradhäuschen zurückzudrängen und Neuanträge nicht mehr zu bewilligen. Auch in den letzten Jahren noch wurden neue Fahrradhäuschen im öffentlichen Raum im Bezirk Nord abgelehnt, weil sie den "Parkdruck" erhöhen würden, wenn Autostellplätze entfallen sollten. Ein Häuschen kostet etwas 5.500 Euro und wird mit bis zu 50% vom Bezirksamt bezuschusst. Die restliche Summe müssen die Nutzer übernehmen und auf sich verteilen.
Ich bin zwölf Parkplätze
Mehr / More:
- Interesse an einem Abstellplatz in einem Fahrradhäuschen? (Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation)
- Fahrradhäuschen in Hamburg (Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation)
- Hamburger Fahrradhäuschen (Fahrradportal Nationaler Radverkehrsplan)
- Das Fahrradparkhaus vor der Haustür (Fahrradportal Nationaler Radverkehrsplan)
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