6. Dezember 2024

Hamburg: Fans der autogerechten Stadt üben Kritik am geplanten Umbau der Rodigallee

 

 

Rodigallee: Aktivistinnen fordern gemeinsame Geh-/Radwege (VZ 240) und Erhalt der Stehzeugeplätze - © Stefan Warda

 

 

Radfahren auf der Rodigallee und der Jüthornstraße bedeutet für Radfahrende kein Vergnügen. Bislang müssen Radfahrende angesichts eindeutig unbenutzbarer, irrsinnigerweise dennoch benutzungspflichtiger Fakeradwege die Fahrbahnen benutzen. Nahezu alle Radfahrenden benutzen allerdings regelwidrig Gehwege. Mit dem geplanten Umbau soll es erstmals benutzbare Radverkehrsanlagen geben. Die Vorplanung sieht 1,85-2,25 Meter breite Radfahrstreifen vor. Möglicherweise wird es für die finale Planung auch Abschnitte mit "Kopenhagener Radwegen" oder Protected Bike Lanes geben.

 

Rodigallee: Aktivistinnen fordern gemeinsame Geh-/Radwege (VZ 240) und Erhalt der Stehzeugeplätze - © Stefan Warda

Rodigallee: Aktivistinnen fordern gemeinsame Geh-/Radwege (VZ 240) und Erhalt der Stehzeugeplätze. Dennoch müssten Radfahrende wenigstens einen Meter Seitenabstand zu den weiterhin verbleibenden Stehzeugen halten und sich mit Gehenden eine Verkehrsbreite von 1,25 Metern Breite teilen - wie auch immer das funktionieren soll. Dabei bleibt von rechts die Gefahr der Grundstücksausfahrten und Gehende, die hinter der Hecke versteckt urplötzlich auf den Gehweg treten - ohne auf den Radverkehr zu achten - © Stefan Warda

Rodigallee: Aktivistinnen fordern gemeinsame Geh-/Radwege (VZ 240) und Erhalt der Stehzeugeplätze - © Stefan Warda

Rodigallee: Aktivistinnen fordern gemeinsame Geh-/Radwege (VZ 240) und Erhalt der Stehzeugeplätze - © Stefan Warda

Rodigallee: Aktivistinnen fordern gemeinsame Geh-/Radwege (VZ 240) und Erhalt der Stehzeugeplätze - © Stefan Warda

Rodigallee: Aktivistinnen fordern gemeinsame Geh-/Radwege (VZ 240) und Erhalt der Stehzeugeplätze - © Stefan Warda

 

 

Eingeschränkte Mobilitätswahl gilt für CDU nicht für Radfahrwillige

Doch es gibt Kritik von Aktivistinnen (Rettet die Rodigallee) sowie der CDU, die aus ideologischen Gründen keine Verbesserung für den Radverkehr und weiterhin den autogerechten Zuschnitt der Rodigallee wünschen.

Laut NDR werde für CDU-Abgeordnete Natalie Hochheim mit dem geplanten Umbau die Mobilitätswahl eingeschränkt.

"Die Mobilitätswahl wird weiter eingeschränkt."

Allerdings ist wie schon erwähnt die Mobilitätswahl seit Jahren extrem stark eingeschränkt, da für Radfahrende bislang kein Platz vorgesehen ist: Sie dürfen Gehwege nicht benutzen, die Fakeradwege können sie nicht benutzen, auf der Fahrbahn werden sie von Autofahrenden gejagt. 

 

"Funktionierende Verkehrseinrichtung" - nur nicht für Radfahrende

Ein Abendblattleser betrachtet die jetzige Situaiton als "funktionierende Verkehrseinrichtung".

"Warum müssen bestehende und funktionierende Verkehrseinrichtungen umgebaut und damit z. B. auch Parkplätze vernichtet werden? Aus meiner Sicht will die Politik auf kaltem Weg die Nutzung der Autos erschweren."

Auch dieser Mann blendet die Situation für Radfahrende vollkommen aus, als wenn es Radfahrende auf der Rodigallee nicht geben dürfe.

 

Maximaler Vorrang für Autofahrende - Gehwegradelzwang für Radfahrende

Eine weitere Abendblattleserin fordert die Beibehaltung der vier Fahrspuren exklusiv für den Autoverkehr sowie die Verpflichtung für Radfahrende, die zukünftig sanierten Gehwege zu benutzen (Gehwegbenutzungspflicht).

"Vierspurigkeit für einen fließenden Verkehr beibehalten, mit Vorfahrt für Busse durch Ampelschaltung. Grundlegende Sanierung der Rad- und Fußwege zur gemeinsamen Nutzung gemäß Straßenverkehrsordnung VZ240."

Zudem verweist die Leserin auf die parallel verlaufende "gut ausgebaute Veloroute". Die Nähe zu dieser Veloroute soll also dazu berechtigen, Radfahrende in der Rodigallee auf gemeinsame Geh- und Radwege zu zwingen. Die Gehwegbenutzungspflicht würde zu erheblichen Konflikten mit Gehenden führen, da der Verkehrsraum für Gehende und Radfahrende zwischen Stehzeugen, Straßenbäumen und hohen Hecken und anderen Grundstückseinfriedungen stark eingeschränkt ist. Anliegende, die zu Fuß ihre Grundstücke verlassen wollen, müssten immer mit dicht an den Grundstückstoren vorbeifahrenden Radfahrenden rechnen. Radfahrende, die zu weit links fahren, geraten in die Dooringzone. Zu weit rechts geradelt erhöht die Gefahr, mit einem aus einer nicht einsehbaren Grundstücksausfahrt fahrenden Auto zu kollidieren. Angesichts beengter Verhältnisse müssten Radfahrende sich bei Fußverkehr immer den Weg freiklingeln.

 

Langenhorner Chaussee: gemeinsamer Geh-/Radweg (VZ 240) - © Stefan Warda

Langenhorner Chaussee: gemeinsamer Geh-/Radweg (VZ 240) - © Stefan Warda

Langenhorner Chaussee: gemeinsamer Geh-/Radweg (VZ 240) nur mit viel Klingeln benutzbar - © Stefan Warda

Langenhorner Chaussee: gemeinsamer Geh-/Radweg (VZ 240) - © Stefan Warda

Langenhorner Chaussee: gemeinsamer Geh-/Radweg (VZ 240) - © Stefan Warda

Langenhorner Chaussee: gemeinsamer Geh-/Radweg (VZ 240) - © Stefan Warda

Langenhorner Chaussee: gemeinsamer Geh-/Radweg (VZ 240) - © Stefan Warda

 

 

Vier Fahrspuren für Autofahrende, maximale Stehzeugeplatzzahl, gefährliches Gehwegradeln für Radfahrende (und Gehende)

Die Aktivistinnen der Rogigallee (Rettet die Rodigallee) fordern ebenso eine Zusammenlegung der Geh- und Radwege (VZ 240) nach Vorbild der Langenhorner Chaussee, Erhalt des Stehzeugeplatzangebots auf dem Hochbord sowie der vier Fahrspuren für den Autoverkehr. Faktisch bedeutet die Einrichtung gemeinsamer Geh- und Radwege die Verlegung des Radverkehrs auf die besherigen Gehwege, da die bisherigen Fakeradwege der Dooringbereich sind. Die Aktivistinnen sehen Gehende durch den geplanten Umbau gefährdet. Der Umbau sieht jedoch eine Trennung des Rad- vom Fußverkehr vor. Die Gefahren für Gehende müssten dann von anderen ausgehen. Die Aktivisten sehen Radfahrende durch die in der Vorplanung vorgesehenen Radfahrstreifen erheblich gefährdet, nicht aber durch gemeinsame Geh- / Radwege zwischen Hecken, Bäumen und Stehzeugen.

"Die Anlage der Radfahrstreifen neben dem Autoverkehr ist stark umstritten."

Beim Umbau gehe es um "gefährliche Symbolpolitik" und sei "reine Verbotspolitik". Der Umbau gehe "zu Lasten der individuellen Mobilität und der Sicherheit auf der Straße."

 

 

 

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1 Kommentar:

  1. Die Argumente der Aktivisten (wahrscheinlich in der Mehrheit männlich, bis auf die CDU Politikerin) sind alt und weitesgehend unsinnig und was die Tatsachen/Fakten angeht auch widerlegt. Warum sich so viele damit schwer tun, eine Veränderung zu akzeptieren, bleibt ein individuelles Problem. Tatsache ist, dass die positive Grundhaltung zum Auto noch im größten Teil der Bevölkerung zu finden ist und somit eine Veränderung der Verhältnisse erschwert. Wir haben die Chance, dass die jetzige Verkehrspolitik in die Verlängerung geht und nicht wie in Berlin abschmiert.

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