22. Oktober 2021

Verkehrsversuch in Hamburg: Evaluationsbericht empfiehlt Verstetigung der Pop-up-Radfahrstreifen Beim Schlump

Hamburg: Pop-up bike lanes going to be permanent

Aktualisiert am 23.10.2021

Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

 

Seit September 2020 stehen Radfahrenden in der Straße Beim Schlump beidseitig Pop-Up-Radspuren zur Verfügung. In einem neuen Evaluationsbericht ziehen Mobilitätswendebehörde und der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) eine positive Bilanz zu der Maßnahme. Radfahrende hätten die temporären, breiten Radverkehrsanlagen gut angenommen, die Konflikte und Unfälle mit Gehenden sowie dem Kfz-Verkehr seinen deutlich zurückgegangen. Für den Rad- und Fußverkehr bedeute das ein sichereres, komfortableres Vorankommen. Gleichzeitig hätte die Straße dieselbe Kfz-Verkehrsmenge wie zuvor bewältigen können. LSBG und Mobilitätswendebehörde wollen nun die Verstetigung der temporären Radverkehrsanlgen vorbereiten.

 

Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

 

Aus verkehrlicher Sicht empfiehlt der Evaluationsbericht, die Maßnahme zu verstetigen. Geprüft und verkehrlich analysiert wurde der hochfrequentierte Abschnitt zwischen Gustav-Falke-Straße und Bogenstraße. Dafür wurden unter anderem Verkehrsdaten und Unfallzahlen vor und während des Verkehrsversuchs verglichen und eine Online-Befragung durchgeführt.

 

Weniger Konflikte zwischen Radfahrenden und Gehenden

Besonders der Fußverkehr würde von dem neuen Radweg profitieren. Der Anteil der Radfahrenden auf den Gehwegen ist von 49 auf 12 Prozent zurückgegangen. Dadurch entstünden deutlich weniger Konflikte auf dem Gehweg. Die Gesamtzahl der erfassten Unfälle wie auch die Anzahl der beteiligten Radfahrenden seien deutlich niedriger ausgefallen als in den Vorjahren. Im Untersuchungszeitraum 2020/21 seien zehn Unfälle gezählt worden, gegenüber 22 Unfällen im Vergleichszeitraum 2019/20. Die Online-Befragung würde ebenso ein positives Bild abgeben, denn 88% der Teilnehmenden bewerten die Pop-Up-Radspuren als gut oder sehr gut. 74% von ihnen würden sich darauf sicher oder sehr sicher fühlen. Zudem würde der Evaluationsbericht nur in geringem Umfang Konflikte sowie einzelnes Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmenden feststellen. Die Kfz-Verkehrsstärke sei weitestgehend konstant geblieben. Die gleiche Verkehrsstärke könne ohne signifikanten Anstieg der Fahrzeiten abgewickelt werden.

Der LSBG bereitet daher gegenwärtig im Auftrag der Mobilitätswendebehörde die Umsetzung der Verstetigung der temporären Radspuren für das Frühjahr 2022 vor. 

 

CDU sieht in Pop-up-Radspuren "gefährliches Verkehrsexperiment" - Kritik auch vom ADAC

Die CDU forderte schon vor einem Jahr dagegen die unverzügliche Rücknahme der Pop-up-Radspuren. Es müssten "gefährliche Verkehrsexperimente, wie die von SPD und Grünen auf Hauptverkehrsstraßen gepinselten Radfahrstreifen oder der kürzlich hektisch eingerichtete, provisorische Corona-Radweg in Eimsbüttel, unverzüglich beendet werden".

Auch der ADAC äußert sich kritisch zu den Pop-up-Radspuren am Schlump. Wie die Mopo berichtet sei laut ADAC zwar das Sicherheitsgefühl gestiegen, doch die Kreuzungsbereiche seien zu unsicher. Für den Radverkehr würde weiterhin Unfallgefahr bestehen.



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