13. Februar 2017

Hamburg: Radfahren auf Radfahrstreifen auf der Straßburger Straße

Hamburg: Cycling on cycle lanes along Straßburger Straße
Aktualisiert um 14:30 Uhr

Straßburger Straße 34, Radfahrstreifen - © Stefan Warda


Wandel der Straßenraumaufteilung: Von unbenutzbaren Fakeradwegen zu Radfahrstreifen

Vor einem Jahr begann der Umbau der Straßburger Straße im Stadtteil Dulsberg. Noch ist die umgestaltung des Straßenraums nicht abgeschlossen. Zwischen Krausestraße und Dithmarscher Straße / Weißenburger Straße wird derzeit weiterhin gebaut. Östlich davon bis zur Nordschleswiger Straße erinnert nichts mehr an die früheren sehr schmalen, zum Teil unterbrochenen "Radwege". Bei zwei Testfahrten Anfang Februar zeigten sich zunächst keine Konflikte bei der Benutzung der neuen Radfahrstreifen. Die Radspuren ermöglichten zügiges Radfahren - ohne Beeinträchtigungen durch abgestellte Mülltonnen oder Müllcontainer, stehende oder flanierende Fußgänger, Hunde, Geisterradler oder andere Hindernisse. Nur ein Wildparker blockierte die neue Radspur. Zudem war die Radverkehrsführung mittels der neuen Radspur im Gegensatz zu den früheren "Radwegen" stetig. Dank der glatten Oberfläche der Radspuren waren die Fahrten erschütterungsfrei und somit angenehm. Frühzeitige Zerstörungen durch Baumwurzelaufbrüche sind vorerst nicht zu befürchten.


Straßburger Straße 34, vor dem Umbau: Fakeradweg - © Stefan Warda


Kritiker der derzeit in Hamburg vorzugsweise eingesetzten Radfahrstreifen verweisen auf ein Unsicherheitsgefühl beim Befahren der Radspuren neben dem Autoverkehr. Für die Herrichtung angemessen breiter Radwege auf dem Hochbord unter Wahrung der Interessen der Fußgänger hätten jedoch zahlreiche alte Straßenbäume gefällt werden müssen. Radfahrstreifen sind vermutlich vorerst ein Kompromiss, um sowohl eine möglichst große Anzahl an Stehzeugen im öffentlichen Raum unterzubringen, Straßenbäume zu erhalten, Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern zu entschärfen, als auch Radfahrern ein einigermaßen zügiges und komfortables Fahren zu ermöglichen.


Straßburger Straße 40, nach dem Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße 42, vor dem Umbau: Fakeradweg und extrem beengter Verkehrsraum für Fußgänger - © Stefan Warda


Für die Anlage der Radfahrstreifen hält die Straßburger Straße dem Autoverkehr in beide Fahrtrichtungen nur noch genau eine Fahrspur vor. Vor dem Umbau konnte stadteinwärts zwischen Nordschleswiger Straße und Straßburger Platz zumindest der Pkw-Verkehr auf der überbreiten Spur zweireihig fahren. Zwischen Krausestraße und Straßburger Platz schränkte ein Halteverbot montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr, zwischen Straßburger Straße und Krausestraße von 7 bis 9 Uhr für Pkw die zweispurige Befahrbarkeit der überbreiten Fahrspur ein. Der Umbau brachte somit dauerhaft mehr Platz für Stehzeuge, denn die früheren Radwege des westlichen Teils der Straßburger Straße wurden in Stehzeugflächen umgewandelt. Zugleich wurde die Leistungsfähigkeit für den MIV - vor allem in der Hauptverkehrszeit - gemindert.


Straßburger Straße / Nordschleswiger Straße, nach dem Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße / Nordschleswiger Straße, vor dem Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße / Nordschleswiger Straße: Bushaltestelle nach Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße / Nordschleswiger Straße: Bushaltestelle vor Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße 51, nach Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße 51, vor Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße 41, nach Umbau - © Stefan Warda

Straßbuger Straße 27-31, vor Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße 35, vor Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße 27, nach Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße 23, vor Umbau - © Stefan Warda

Straßburger Straße 23, vor Umbau - © Stefan Warda



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