29. Juni 2015

Hamburg: Autofahrer sind Hauptverursacher von Radverkehrsunfällen mit Personenschäden

Hamburg: Car driver cause most accidents with injured cyclists




Elf getötete und 2409 verletzte Radler 2014 in Hamburg

In Hamburg verursachen Autofahrer den größten Anteil der Unfälle mit Radverkehrsbeteiligung, bei denen Radfahrer zu Schaden kommen. Dies brachte eine kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Martin Bill ans Licht. 53% aller Unfälle bei denen Radfahrer verletzt werden, wurden 2014 von Autofahrern verursacht. Alle MIV-Führer (Pkw, Lkw, Bus, Motos) zusammen verursachten 62% der Unfälle, bei denen Radfahrer verletzt wurden. 33% der Unfälle wurden von Radlern selbst verursacht, 5% von Fußgängern.

2014 regisrtierte die Polizei 3274 Unfälle mit Radverkehrsbeteiligung. Dabei wurden 2409 Radfahrer verletzt und elf getötet.

Radverkehrsstrategie für Hamburg wollte bis 2015 Unfallzahlen deutlich gesenkt haben

Die Radverkehrsstrategie für Hamburg, zu der vor wenigen Tagen der "Zwischenbericht 2015" erschienen ist, wollte eigentlich das Ziel verfolgen, "die Zahl der Radverkehrsunfälle, insbesondere mit schweren Personenschäden, auch im Kontext mit der angestrebten weiteren Zunahme des Radverkehrs zu reduzieren." Als Bezugsjahr nahm die Radverkehrsstrategie, die im Jahr 2007 entwickelt und 2008 veröffentlicht wurde, das Jahr 2006. Damals wurden rund 2400 Radler verletzt und fünf Radler getötet. Die verantwortlichen Behörden, die an der Radverkehrsstrategie beteiligt waren, haben ihr Ziel eindeutig verfehlt. Eine Reduktion der Zahl der verletzten und getöteten Radler ist in Hamburg nicht eingetreten. Es sind offenbar ganz andere und drastischere Maßnahmen erforderlich als bislang verfolgt.

Offenbar muss viel intensiver bei den Hauptversachern (MIV-Führenden) angsetzt werden: Unterlassen des Schulterblicks beim Abbiegen, Unaufmerksamkeit durch Multitasking (Mobiltelefone), zu hohe Geschwindigkeiten im Straßenverkehr müssen wesentlich stärker bekämpft werden als bislang, wenn edle Ziele wie in der Radverkehrsstrategie für Hamburg formuliert nicht bloß Propagande und fadenscheinige Lippenbekenntnisse bleiben sollen.

Auch die schlechte Infrastruktur muss erneut auf den Prüfstand. Regelwidrige, kriminelle Radverkehrsführungen in Dooringzonen oder fehlende Sichtbereiche an Kreuzungen und Querungen gibt es in Hamburg landesweit in allen Stadtteilen. Nur weil Politiker die Hosen voll haben gefährliche Situationen mit Stehzeugen zu beseitigen, bleibt es in Hamburg beim Status Quo mit den Fakeradwegen.


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2 Kommentare:

  1. In diesen Zahlen sind übrigens auch die Alleinunfälle und Rad/Rad-Unfälle drin, wo natürlich immer der Radfahrer der schuldige ist. Ich hätte lieber eine Statistik für Rad/KFZ-Unfälle.

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  2. Ja, das verzerrt die Zahlen deutlich. Objektiv in Bezug auf die Schuldfragen zwischen Rad und Kfz wären die Zahlen nur ohne Allein- und Rad-Radunfälle.
    Alternativ können man auch noch die motorisierten Allein- und Kfz-Kfz-Unfälle hinzufügen.

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