Unfinished Crossroad Rebuilding: Black Spot Stresemannstraße / Kieler Straße / Holstenstraße
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Nur noch für Radfahrer: Strese Richtung Westen hatte zuvor gemeinsamen Geh- und Radweg |
Die Bauarbeiten an der Kreuzung Stresemannstraße / Kieler Straße / Holstenstraße sind nahezu komplett beendet. Der Autoverkehr fließt wieder uneingeschränkt. Doch noch gibt es Probleme und Behinderungen für Fußgänger und Radfahrer. Ob es noch Nachbesserungen geben wird?
An einigen Stellen fehlen offenbar noch Verkehrszeichen, an anderer Stelle sind vermutlich falsche Verkehrszeichen aufgestellt worden. Woanders sollen vermutlich noch Verkehrszeichen entfernt werden. Eine Problemstelle könnte jedoch zur Gefahrenstelle werden: Am nördlichen Beginn der Holstenstraße sollen Radfahrer auf die Fahrbahn aufgeleitet werden. Doch diese Zusammenführung des Radverkehrsstroms mit dem Autoverkehrsstrom ist misslungen. Zwischen Stresemannstraße und der Bahnbrücke sollen auf nur wenigen Metern Radfahrer auf die Autofahrspur wechseln. Ein sicherer Übergang sieht jedoch anders aus. Wenn Radfahrer dort nicht aufpassen landen sie unter den Autos, oder sie verzichten auf die Weiterfahrt und lassen sicherheitshalber erst die Autos vor. Doch so sieht keine moderne und sichere Radverkehrsführung aus in einer Stadt, die demnächst einen Radverkehrsanteil von 18% anstrebt.
Kieler Straße - Holstenstraße
Richtung Süden radeln Radfahrer vor derKreuzung zunächst ab Augustenburger Straße auf dem Gehweg. Der vormalige
Radweg wurde vor einigen Jahren zum Parkplatz umgewandelt. Über die Oeverseestraße, die nächste Querstraße, ging es bislang über nicht abgesenkte Bordsteine und wieder rauf auf den Gehweg. Seit dem Umbau beginnt dort ein kurzes Stück Radfahrstreifen, der allerdings vom weit abgesetzten gemeinsamen Geh- und Radweg vor den
Hauseingängen schwer zu erreichen ist. Zudem folgt die neu aufgetragene Furtmarkierung nicht der Radverkehrsführung. Die Furtmarkierung über die querende Oeverseestraße folgt dem Verlauf des früheren Radwegs, der heute allerdings als Parkplatz dient.
Der neue Radfahrstreifen, der das Gehwegradeln ab der Oeverseestraße ersetzt, endet jedoch auf halber Strecke bis zur Kreuzung mit der Stresemannstraße. Dort wird der Radstreifen auf den Gehweg geführt. Da jedoch kein Verkehrszeichen das Gehwegradeln erlaubt müssen Radfahrer vom Radfahrstreifen auf die Fahrbahn wechseln und bis zur Kreuzung auf der Fahrbahn weiterradeln.
Es wird auch zukünftig besser sein hier auf die Fahrbahn zu wechseln, denn hinter der Kreuzung soll auf der Holstenstraße unter der Bahnbrücke hindurch ausschließlich auf der Fahrahn geradelt werden. Wird das Gehwegradeln vor der Kreuzung vorgeschrieben, müssen Radler direkt nach der Kreuzung mit der Strese ohne eine sichere Aufleitung abrupt wieder auf die Fahrbahn wechseln. Welchen Sinn der Wechsel von Fahrbahn auf Gehweg und Fahrbahn hat ist klar: Es geht um den maximalen Autoverkehrsfluss. Der wird durch die Trennung von Rad- und Autoverkehr ermöglicht, da so unterschiedliche Räumzeitenan der Ampel einprogrammiert werden können. Doch die gültige StVO verbietet diesen Unsinn. Die neue Führung verstößt gegen den Grundsatz "
Sicherheit geht vor Flüssigkeit des Verkehrs" (VwV-StVO zu §§ 39 bis 43).
Hinter der Bahnbrücke geht es im wildem Slalom wieder auf ein kurzes Stück benutzungspflichtigen Radweg bis zur Brauereiausfahrt. Ab dort dürfen Radler derzeit bis zur Max-Brauer-Alle weiter auf der Fahrbahn radeln.
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Kieler Straße / Augustenburger Straße: Ab hier ist Gehwegradeln vorgeschrieben, damit möglichst viele Parkplätze vorhanden sind - andernorts ist Gehwegradeln verpönt und wird von der Polizei geahndet |
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Kieler Straße / Oeverseestraße: Hier müssen Radler vom gemeinsamen Geh- und Radweg auf den Radfahrstreifen wechseln |
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Kieler Straße / Oeverseestraße: Die Furtmarkierung folgt nicht der tatsächlichen Radverkehrsführung. Hier der Blick vom ehemaligen Radweg - heute Parkplatz - auf die Radspur mit der Furtmarkierung |
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Kieler Straße / Stresemannstraße: Der Radstreifen führt auf den Gehweg. Allerdings ist hier das Gehwegradeln nicht erlaubt |
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Kieler Straße / Stresemannstraße: Radeln im Mischverkehr auf der Fahrbahn |
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Kieler Straße / Holstenstraße: Die Furt aus der Kieler Straße ist in Verlängerung des Gehwegs angebracht und endet unmittelbar hinter Strese . . . |
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Holstenstraße / Stresemannstraße: Die Furt aus Richtung Kieler Straße endet hinter der Kreuzung. Hier sollen Radler auf die Fahrbahn wechseln, ein gefährliches Unterfangen |
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Kieler Straße / DB: Hinter der Bahnbrücke geht es ab auf den benutzungspflcihtigen Radweg |
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Kieler Straße / Brauerei: Ab der nächsten Querung, der Zufahrt zur Brauerei, endet der Benutzungszwang wieder |
Holstenstraße - Kieler Straße
Vom Holstenplatz kommend müssen Radfahrer zunächst auf einem Slalomradweg fahren. Kurz vor der Bahnbrücke endet der Radweg, es geht dann weiter auf einem sehr schmalen gemeinsamen Geh- und Radweg unter der Bahnlinie hindurch bis zur Stresemannstraße. Dort hat es nun auf der Fahrbahn eine neue kurze Radspur mit Haltelinie vor der Ampel. Es fehlt aber eine
Bordsteinabsenkung, die vor dem Umbau noch vorhanden war. Über die Stresemannstraße gibt es eine gerade Furt, die später auf den alten desolaten Radweg führt. Bis zur Koldingstraße hat es zunächst aber keinen Benutzungszwang mehr.
Zwiwschen Bahnbrücke bis zur Strese wurde eine zusätzliche Autofahrspur reingedrückt. Dadurch ist weniger Platz auf beiden Seiten für Fußgänger und Radfahrer.
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Holstenstraße Richtung Norden: Gemeinsamer Geh- und Radweg ab dem Holstenplatzblock |
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Holstenstraße / DB: Gemeinsamer Geh- und Radweg |
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Holstenstraße / Stresemannstraße: Vom gemeinsamen Geh- und Radweg auf die Fahrbahn gibt es keine Bordsteinabsenkung |
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Holstenstraße / Stresemannstraße: Blick vom gemeinsamen Geh- und Radweg über die Stresemannstraße in die Kieler Straße |
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Kieler Straße / Stresemannstraße: Hinter der Kreuzung geht es von der Radspur auf die alten desolaten "Radwege" |
Stresemannstraße stadtauswärts
Ab Alsenstraße fahren Radler seit einigen Jahren auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg. Kurz vor der Kreuzung mit der Kieler Straße gibt es parallel dazu als Zusatzangebot einen Radstreifen. Über die Kieler Straße gibt es eine direkt geführte Furt auf den folgenden Radwegabschnitt an der Brache bei der früheren BMW-Niederlassung. Der
vormalige gemeinsame Geh- und Radweg wurde in einen reinen Radweg umgewandelt. Fußgänger müssen nun auf die andere Straßenseite wechseln, nur noch Kampfgänger werden neben Radfahrern hier anzutreffen sein. Grund für keinen getrennten Rad und Gehweg ist die zusätzliche Autospur, die vor der Kreuzung im letzten Jahr eingefügt wurde. Hinter dem Ausbauende folgt der übliche Hamburger Radwegecharme . . .
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Strsemannstraße / Kieler Straße |
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Stresemannstraße / Kieler Straße |
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Stresemannstraße / Kieler Straße |
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Stresemannstraße / Kieler Straße: Nur für Radfahrer und Kampfgänger. Fußgänger müssen einen Umweg über die linke Straßenseite gehen |
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Strese neben Brache (ex BMW Niederlassung) |
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Stresemannstraße kurz vor Kaltenkirchener Platz: IGS-Botschafterfläche im benutzungspflichtigen "Radweg" |
Stresemannstraße stadteinwärts
Bis zur Kreuzung mit der Holstenstraße hat es in der Stresemannstraße einen Radweg. Neu ist an der Kreuzung die direkte Führung samt Aufleitung auf die Radspur. An der Haltelinie sind mangels eigener Signale die Lichtzeichen für die Fahrbahn zu beachten. So wie es derzeit aussieht dürfen Radfahrer sogar bei getrenntem Grün für die Rechtsabbieger abbiegen. Dazu hätte es aber zweier Aufstellspuren vor der Ampel bedürft, damit Radfahrer nach rechts und geradeaus sich getrennt aufstellen können.
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Stresemannstraße / Holstenstraße |
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Stresemannstraße / Holstenstraße: Bei Grünlicht für Rechts dürfen derzeit auch Radfahrer abbiegen. Dazu fehlen aber getrennte Wartespuren für Geradeausverkehr und Rechtsabbieger |
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Stresemannstraße / Holstenstraße |
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Stresemannstraße / Holstenstraße |
Ergebnis
Der Umbau wird den Zielen der Radverkehrsstrategie für Hamburg nicht gerecht. Einerseits war schon für die Dauer der Bauzeit trotz anderslautender Pressemitteilungen der Behörde die Kreuzung für den Radverkehr von Kieler Straße zur Holstenstraße / Stresemannstraße gesperrt, andererseits verstößt der jetzige ungeregelte Zustand entlang der Kieler Straße und dem Ende der Radspur vor der Bahnlinie den Grundsätzen der VwV-StVO bzw der ERA. Doch die Radverkehrsstrategie für Hamburg verpflichtet sich die gültigen Regelwerke zu beachten.
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Widerspruch erheben und ggfs. klagen, bitte!
AntwortenLöschenDanke Dir! Ich habe diesen Bereich in den letzten Wochen wegen der baustelle(n) gemieden und werde es mir gleich mal in Natura anschauen...interessante Lösungen - leider (mal wieder) nicht sonderlich sicher und/oder zweckdienlich für uns. (Dein Bild 32 zeigt es recht anschaulich!)
AntwortenLöschenWir können nur hoffen, dass Nachbesserungen stattfinden!
Dank & Gruss Tim
..die "Linksabbiegersituation" ist trotz Begradigung gefährlich aufgrund der Ampelgleichschaltung von Rad und Auto (stadtauswärts Ecke Strese/Holsten). Zumindest ist die Wegeführung stadtauswärts(Bild 22/24) ebenfalls begradigt, was sich aufgrund umsichtiger Autofahrer auch als die "einfachste" der o.e. Sitiuationen für mich herausstellte.
LöschenMMm sollte eine Ampelschaltung fast schon ausreichen, um gewisse "Gefahrenpotenzen" zu minimieren!?
Super Beitrag! So viel Mist auf einer Kreuzung! Vor einer Woche hat es mich fast zerlegt, als ich den 14 cm hohen Bordstein auf der Holstenstraße Richtung Stellingen `runtergestolpert bin...
AntwortenLöschenFoto 10: Ich glaube nicht, dass mit der Einfahrt zur Holsten-Brauerei die RBP wieder aufgehoben ist. Steht da ein Schild für die Aufhebung? Die Zufahrt wird sicher als Einfahrt und nicht als Straßeneinmündung eingeordnet. Sonst stünde auch ein Z 306 auf der Holstenstraße.
Na wenn Du meinst, aber ab Haubachstraße bis Max-Brauer-Allee ist tatsächlich kein B-Zwang mehr, dann wieder von Max-Brauer-Allee bis Karl-Wolff-Straße, von dort bis Chemnitztraße wieder zwanglos, und wer links in die Paul-Roosen-Straße abbiegen will, darf ohnehin auf der Fahrbahn fahren, weil der Bettelampelsenssor vom Radweg aus nicht zu erreichen ist ;-)
LöschenEs ist eigentlich unglaublich, dass man in Hamburg IMMER NOCH so einen Murks baut.
AntwortenLöschenManche Städte sind da gefühlt 20 Jahre voraus. Traurig.
Michael s.
Ich bin froh, auf diese Seite gestoßen zu sein. Nun weiß ich wenigstens, dass ich mit meinem Ärger über katastrophale Radwegführung nicht allein bin. Ich muss hier jeden Tag langfahren. Mit dem Umbau der Kreuzung dachte ich, es würde besser werden - aber das bisherige Ergebnis ist einfach nur eine Unverschämtheit!
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