Aktualisiert um 16.06 Uhr
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Louise-Schröder-Straße / Friedhof: Echter Radweg - © Stefan Warda |
"Desolate Bilanz"?
Noch im September 2024 titelte das Abendblatt einen Bericht zum Radverkehrsanlagenbau in Hamburg mit ""Desolate Bilanz" - Hamburg baut weniger Radverkehrsanlagen als versprochen" [€] und setzte dem Artikel voran: "Eigentlich sollen im Jahr 60 Kilometer Radwege gebaut werden, doch Verkehrssenator Tjarks verfehlt die eigenen Ziele wohl erneut." Das Abendblatt stellte ausführlich eine Kritik des CDU-Abgeordneten Seelmaecker am Radwegebau dar: Gemessen an den
eigenen Zielen würde der erneute Einbruch beim Ausbau der Radwege für
den Verkehrssenator zu einer desolaten Bilanz führen.
"Verkehrssenator Tjarks will Hamburg bekanntermaßen zur Fahrradstadt umbauen. Trotz im Jahr 2024 erneut gesunkener Nutzungszahlen,
hält er stur an seinem falschen Kurs fest. [...] Jetzt kommt jedoch heraus:
Wie auch schon im Vorjahr versagt der grüne Verkehrssenator bei seinem
Prestigeprojekt, dem Ausbau der Fahrradinfrastruktur. [...] Für uns
als CDU ist klar: Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur muss
bedarfsorientiert erfolgen und darf nicht durch Ideologie unterfüttert
sein."
Vor zwei Tagen titelte das Abendblatt einen aktuelleren Bericht mit "Rekord beim Radwegebau in Hamburg: Das sind die neuen Strecken" [€].
"Noch nicht dagewesene Bestmarke"
Laut Mobilitätswendebehörde (BVM) seien im Jahr 2024 65 Kilometer Radverkehrsanlagen neu gebaut oder saniert worden. Das sei "eine bislang noch nicht dagewesene Bestmarke".
Neben der reinen Zahl an sanierten und gebauten Radverkehrsanlagen-Kilometern sei für die BVM ein weiteres wichtiges Kriterium die Qualität der
Radwege: Breite, Konnektivität und möglichst eine bauliche
Trennung vom Fuß- und Kfz-Verkehr durch Protektionen. 2024 seien 73
Prozent der neu gebauten oder sanierten Radverkehrsanlagen vom Autoverkehr getrennte
Radverkehrsinfrastruktur, die für alle Radfahrenden unabhängig von Alter
oder Reisegeschwindigkeit qualitativ deutlich besser sei. Vor dem
Hintergrund des Radentscheids Hamburg seien zudem viele alte Planungen
(etwa Radfahrstreifen in Mittellage) nachträglich geändert und den neuen
Regelwerken angepasst (Breite, Komfort) worden.
Insgesamt seien in
dieser Legislatur knapp 300 Kilometer Radverkehrsanlagen neu gebaut oder saniert worden –
erheblich mehr als in den vorangegangenen Legislaturperioden. Die
Ausbauleistung habe sich im Vergleich zur Legislaturperiode 2011 – 2015
verdreifacht. Von 2011 – 2014 seien im Schnitt 19,5
Kilometer pro Jahr gebaut, von 2015 – 2019 im Schnitt 35,3 Kilometer
pro Jahr und von 2020 – 2024 im Schnitt 58,6 Kilometer pro Jahr. Mobilitätswendesenator Anjes Tjarks möchte mit der neuen und sanierten Infrastruktur "eine deutliche Veränderung im Modal Split erreichen".
Die Mobilitätswendebehörde nennt folgende Beispiele der neuen und erneuerten Infrastruktur aus den Hamburger Bezirken:
Hamburg-Mitte
- Ludwig-Erhard-Straße vom Holstenwall bis zum Rödingsmarkt (1.250 Meter)
- Veloroute 11: Fahrradstraße Hauland von Am Inselpark bis zur Unterführung
unter der Peutebahn (3.730 Meter)
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Ludwig-Erhard-Straße / Zeughausmarkt: Sanierter konventioneller Radweg - © Stefan Warda |
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Ludwig-Erhard-Straße / Englische Planke: Sanierter konventioneller Radweg mit Querverkehr bei stark eingeschränkter Sicht - © Stefan Warda |
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Ludwig-Erhard-Straße 7: Sanierter konventioneller Radweg - Überholvorgänge bei Gefälle nicht möglich - © Stefan Warda |
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Ludwig-Erhard-Straße 7: Sanierter konventioneller Radweg - trotz Sanierung leider nur 1,25 Meter schmal! - © Stefan Warda |
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Ludwig-Erhard-Straße / Herrengraben: Sanierter konventioneller Radweg - © Stefan Warda |
Altona
- Louise Schroeder-Straße sowie Große Bergstraße von der Holstenstraße bis zur Virchowstraße
(1.120 Meter)
- Königstraße von der Schillerstraße zur
Holstenstraße (2.260 Meter) - teilweise Veloroute 12
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Louise-Schroeder-Straße / Walter-Möller-Park: Echter Radweg - © Stefan Warda |
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Louise-Schroeder-Straße / Walter-Möller-Park: Echter Radweg - © Stefan Warda |
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Louise-Schroeder-Straße / Unzerstraße: Echter Radweg - © Stefan Warda |
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Louise-Schroeder-Straße: Echter Radweg - © Stefan Warda |
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Louise-Schroeder-Straße / Walter-Möller-Park: Echter Radweg - © Stefan Warda |
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Louise-Schroeder-Straße / Nobistor: Echte Radwege - © Stefan Warda |
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Louise-Schroeder-Straße / Endoklinik: Echter Radweg - © Stefan Warda |
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Zukünftige Veloroute 12, Königstraße: Protected Bike Lane - © Stefan Warda |
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Zukünftige Veloroute 12, Königstraße / Behnstraße: Protected Bike Lane - © Stefan Warda |
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Zukünftige Veloroute 12, Königstraße: Protected Bike Lane - © Stefan Warda |
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Jessenstraße: Protected Bike Lane - © Stefan Warda |
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Ehrenbergstraße: Radweg / Protected Bike Lane - © Stefan Warda |
Eimsbüttel
- Lenhartzstraße vom Eppendorfer Baum bis Schottmüllerstraße (800 Meter)
- Weg auf dem A7-Deckel Stellingen von der Güterumgehungsbahn zur
Kieler Straße (1.800 Meter)
Hamburg-Nord
- Veloroute 13: Wagnerstraße vom Holsteinischen Kamp bis zum Eilbekkanal (920 Meter)
- Barmbeker Straße von der Maria-Louisen-Straße zur Bushaltestelle
Maria-Louisen-Straße Nord (400 Meter)
Wandsbek
- Farmsener Weg / Karlshöhe von der Saseler Chaussee bis zum
Carsten-Reimers-Ring (2.060 Meter)
- Am Neumarkt von der
Efftingestraße bis zur Luetkensallee (1.800 Meter)
Bergedorf
- Veloroute 9: Oberer Landweg von der Kurt-A.-Körber-Chausse bis zum Nettelnburger
Landweg (1.500 Meter)
- Fersenweg vom Kirchwerder Landweg zum
Kirchenheerweg (6.550 Meter)
Harburg
- Georg-Heyken-Straße von der Waltershofer Straße zur AS Hausbruch (1.450
Meter)
- Veloroute 11: Denickestraße von der Weusthoffstraße zur Triftstraße (1.700
Meter)
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