Aktualisiert um 11.57 Uhr
Louise-Schröder-Straße: Zustand nach Umbau (Fahrtrichtung Altona) - © Stefan Warda |
Die neuen Radwege in der Louise-Schröder-Straße in Hamburg-Altona wurden mittlerweile in beide Richtungen komplett freigegeben. Sie zählen zu den besten Radwegen der Hansestadt und darüber hinaus.
Das Bezirksamt Altona meldete diese Woche den Abschluss der Umbauarbeiten an Louise-Schröder-Straße und Große Bergstraße zwischen Holstenstraße und Virchowstraße. Die Umbauarbeiten hatten im März 2023 begonnen. Statt einer großflächigen Asphalt- und Stehzeugewüste - zuletzt genutzt für drei Fahrspuren sowie großzügig bemessenen Flächen für Stehzeuge - gibt es seit dem Umbau vor allem viel Grünflächen. Der aus der Zeit einer Stadtautobahnzubringerplanung stammende Straßenquerschnitt wurde auf die heutigen und zukünftigen Mobilitätsbedürfnisse angepasst. Für den MIV gibt es noch eine Fahrspur, für den Radverkehr zwei breite Radwege. Die Stehzeugeflächen wurden an die Bedürfnisse der Vernetzung des Grünzugs Neu-Altona im Bereich des Walter-Möller-Parks angepasst. Derzeit wird 86 Stehzeugen Platz geboten anstatt zuvor 179. 94 Fahrradbügel wurden aufgestellt, die 188 Fahrrädern sichere Abstellmöglichkeit bieten. Für den Radverkehr von Bedeutung sind die vorbildlich neu geschaffenen Verbindungen an den Kreuzungen mit der Blücherstraße, Thedestraße, Unzerstraße und Nobistor. Die zuvor fehlenden Verbindungen führten u.a. auch zu regelwidrigem Geisterradeln entlang der zuvor schmalen Radwege. Insgesamt wurde eine deutliche Trennung zwischen Rad- und Fußverkehr sowie auch zwischen Rad- und Autoverkehr verwirklicht. Somit entfallen entsprechende Konfliktfälle weitgehend.
Louise-Schröder-Straße / Walter-Möller-Park: Zustand nach Umbau (Fahrtrichtung St. Pauli) - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Walter-Möller-Park: Zustand vor Umbau (Fahrtrichtung St. Pauli) - © Stefan Warda |
Insgesamt wurden auf dem Streckenabschnitt zwischen Virchowstraße und Holstenstraße 1,3 Kilometer Radweg neu gebaut bzw. saniert. Zugunsten des Fußverkehrs wurden 4200 Quadratmeter Gehweg saniert und außerdem eine Fläche von 3700 Quadratmetern entsiegelt und als ökologisch hochwertige Grünflächen hergestellt. Die Grünflächen dienen dabei auch der offenen Oberflächenentwässerung und als Regenwasserspeicher. Hierfür sind in den Grünflächen wasserspeicherungsfähige Substrate eingebaut worden, die dazu dienen, dass das Regenwasser erst verzögert versickert und somit den Bäumen und der Vegetation länger zur Verfügung steht. Zudem sollen die Verdunstungseffekte auch einen positiven Effekt auf das Mikroklima haben.
Louise-Schröder-Straße / Walter-Möller-Park: Zustand nach Umbau (Fahrtrichtung St. Pauli) - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Walter-Möller-Park: Zustand vor Umbau (Fahrtrichtung St. Pauli) - © Stefan Warda |
Im Rahmen der Maßnahme sollen zwar vier Bäume gefällt werden sein – es sollen aber auch bereits 71 neue großkronige Bäume sowie 5 Großsträucher gepflanzt worden sein, welche ebenfalls durch Beschattung und Verdunstung den städtischen Wärmeinseleffekt reduzieren. Die Grünflächen wurden leicht „ausgemuldet“, damit sie das anfallende Regenwasser bei Starkregenereignissen auch aufnehmen können. Sandige Böden im Untergrund ermöglichen danach eine Versickerung des Regenwassers. Zudem sollen die Geh- und Radwegflächen, wo dies möglich ist, in die angrenzenden Grünflächen entwässern. Auf diese Weise wird das Siel zusätzlich entlastet, was auch der Starkregenvorsorge im Sinne des Prinzips der Schwammstadt dient. Dies wird jedoch den Einsatz von Salz beim Winterdienst einschränken.
Louise-Schröder-Straße / Holstenstraße: Zustand nach Umbau (Fahrtrichtung Altona) - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Holstenstraße: Zustand vor Umbau (Fahrtrichtung Altona) - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße: Zustand nach Umbau (Fahrtrichtung Altona) - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße: Zustand vor Umbau (Fahrtrichtung Altona) - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Walter-Möller-Park: Zustand nach Umbau (Blickrichtung St. Pauli) - © Stefan Warda |
Louise-Schröder-Straße / Walter-Möller-Park: Zustand vor Umbau (Blickrichtung St. Pauli) - © Stefan Warda |
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme sollen sich auf rund fünf Millionen Euro belaufen haben. Die Louise-Schroeder-Straße befindet sich im
RISE-Fördergebiet Altona-Altstadt. Die Maßnahme wurde durch RISE,
bezirkliche Mittel und die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM)
finanziert. Die Maßnahme ist durch das Bezirksamt mit politischer
Unterstützung der Bezirksversammlung Altona realisiert worden. Fazit: Der Umbau verdient eine Auszeichnung.
Blücherstraße: Neu geschaffene Radverbindung zu Thedestraße, Louise-Schröder-Straße, Große Bergstraße - © Stefan Warda |
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Der neue Goldstandard in Hamburg. Hier gibt es wirklich nix zu meckern. Hoffentlich werden weitere Magistralen in dieser Art ertüchtigt.
AntwortenLöschendie Budapester Straße könnte solche Radwege sehr gut vertragen - angesichts der extremen Konflikte mit Gehenden und Stehenden auf dem bisherigen "Radwegen"
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