Dooring accidents can be avoided
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Frederiksberg, Kampagne gegen Dooring - © Stefan Warda |
Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (
GdV) macht auf die Gefahren von Dooring-Unfällen aufmerksam. Dooring-Unfälle seien meist schwer, aber oft vermeidbar. Dies belege eine Studie auf Basis der eigenen Unfalldatenbank.
Danach kollidierte bei rund jedem vierzehnten Pkw/Radfahrer-Unfall (sieben
Prozent) ein Radler mit einer sich öffnenden Autotür, meist der
Fahrertür. Rund jeder fünfte dieser Unfälle endete mit einer schweren
Verletzung für den Radfahrer. Meist sind es Beinverletzungen und
Verletzungen des Kopfes (je 40 Prozent).
Oft würden diese Unfälle dort geschehen, wo es keine separate
Radverkehrsführung wie Schutzstreifen oder Radfahrsteifen gäbe, also im Verlauf von Straßen, an denen Radfahrer auf der Fahrbahn an Stehzeugen
vorbeifahren müssen.
„Parkende Fahrzeuge stellen grundsätzlich ein Risiko
für Radfahrer dar. Das muss bei allen Infrastrukturplanungen
berücksichtigt werden.“
Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicher, sieht in Stehzeugen ein grundsätzliches Risiko für Radfahrer.
Bei
der Anlage von Fahrradstraßen sollten deshalb grundsätzlich keine
parkenden Autos zugelassen werden. Neben auf der Fahrbahn befindlichen
Radfahr- oder Schutzstreifen sollten ebenfalls keine Parkflächen
ausgewiesen werden. Wo diese schon vorhanden sind, müsse ein mindestens fünfzig Zentimeter breiter Sicherheitsstreifen markiert werden.
Um Dooring-Unfälle zu verhindern, seien auch technische Lösungen
gefragt, die den aussteigenden Autofahrer nicht nur warnen, sondern
konsequent das Öffnen der Türen kurz vor und während des Vorbeifahrens
eines Radfahrers verhindern. „Nach unseren Berechnungen würden die Türen
nur sehr kurz blockiert werden“, so Brockmann. „Das wäre Autofahrern
angesichts des Sicherheitsgewinns für Radfahrer durchaus zuzumuten.“
Immerhin elf Meter vorher müsste ein Radler, der mit 20 km/h unterwegs
ist, bemerken, dass die Tür aufgeht, um noch zum Stillstand bremsen zu
können. Ausweichmanöver brauchen bei einspurigen Fahrzeugen ähnlich
lange Strecken und sind überdies wegen überholender Autos oft gar nicht
möglich.
"Dutch Reach"
Da solche technischen Systeme zwar machbar wären, aber bisher nicht
erhältlich seien, müssten Autofahrer vor dem Aussteigen außer in den
Außenspiegel auch konsequent über die linke Schulter nach hinten
schauen. Sie sollten sich deshalb angewöhnen, die Fahrertür mit der
rechten Hand zu öffnen ("
Dutch Reach"). Durch das Drehen des Oberkörpers wandert der
Blick quasi automatisch seitlich nach hinten – also auf die Fahrbahn.
Radfahrer sollten einen Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter
zur parkenden Fahrzeugreihe halten und auf Signale achten (Fahrer im
Auto, aussteigende Beifahrer), die das Öffnen der Fahrertür
wahrscheinlich erscheinen lassen.
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Kopenhagen, Kampagne gegen Dooring - © Stefan Warda |
Die Empfehlungen der Versicherungswirtschaft bedeuten für Hamburg, dass damit ein großer Teil der immer noch vorhandenen Fakeradwege auf dem Hochbord endgültig abgeschrieben werden müsste oder aber die Stehzeuge daneben endlich beseitigt würden, damit Radfahrer auf diesen Fakeradwegen nicht zwangsläufig fortwährend in den Dooringzonen fähren müssten. Das Gehwegradeln ist bekanntlich auch neben Fakeradwegen verboten, wenn es nicht ausdrücklich durch entsprechende Verkehrszeichen erlaubt ist.
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Eidelstedter Weg: Typischer Hamburger Fakeradweg - © Stefan Warda |
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Harvestehuder Weg, Fakeradweg - © Stefan Warda |
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Harvestehuder Weg, Fakeradweg - © Stefan Warda |
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Augustenburger Straße, Fakeradweg - © Stefan Warda |
Außerdem muss die Stadt Hamburg berücksichtigen, dass Stehzeugbuchten den Breiten heute zugelassener Fahrzeuge entsprechen und die entsprechenden Regelwerke beachten. Zwei Meter breite Stehzeugbuchten reichen heute nicht mehr und stellen eine Gefährdung für Radfahrer dar, wenn daneben Radwege, Radfahr- oder Schutzstreifen ohne zusätzliche Sicherheitsräume verlaufen.
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