10. Juni 2017

Nimwegen / Arnheim: Die Welt des Radverkehrs trifft sich seit heute im Land des Radfahrens

Nijmegen / Arnhem: The world of cycling meets in the country of cycling
Aktualisiert am 11.06.2017

Nijmegen, Stationsplein - © Stefan Warda


Seit heute strömen echte Radverkehrsexperten, Planer, Designer, Ingenieure, Lobbyvertreter, Politiker und Journalisten aus aller Welt in die Region Gelderland nahe der deutsch-niederländischen Grenze. Die Städteregion Arnheim / Nimwegen ist Austragungsort der Velo-city 2017, der weltweit größten Fachkonferenz zum Radverkehr. Motto der diesjährigen Konferenz ist "Die Freiheit des Radfahrens".

Das weltweite Zusammentreffen von Entscheidungsträgern, Experten und Visionären scheint kaum einen besseren Platz gefunden zu haben als die beiden Fahrradstädte. 2016 war Nijmegen als beste Fahrradstadt der Niederlande ausgezeichnet worden. Nijmegen besitzt mit dem "Velorama" das nationale Fahrradmuseum der Niederlande. Von Sonntag bis Dienstag findet zudem das "International Cargo Bike Festival" in Nijmegen statt, welches traditionell mit einer Cargo-Bike-Parade begleitet wird.

Rechtzeitig zur Velo-city-Konferenz haben die beiden Städten Arnhem und Nijmegen enorm ihre Radverkehrsinfrastruktur ausgebaut. An den Bahnhöfen Arnhem Centraal Nijmegen Centraal wurde neue, hochmoderne Fahrradparkhäuser eröffnet. Beide Städte sind mit dem Rijnwaalpad, einem Radschnellweg verbunden. Ohnehin sind die Niederländer die aktivsten Radfahrer in Europa. Mehr als 25 Prozent aller Fahrten werden in unserem Nachbarland mit dem Fahrrad zurückgelegt. In Deutschland sind es dagegen nur rund zehn Prozent, aber mit steigender Tendenz. Angesichts desolater Infrastruktur und mangelndem politischem Willen in vielen deutschen Rathäusern sei daher jedem Verkehrspolitiker angeraten die Velo-city-Konferenz zu besuchen.


Overbetuwe, Radschnellweg "Rijnwaalpad" - © Stefan Warda

Seit heute bietet die Velo-city Exkursionen zu herausragenden Beispielen niederländischer Radverkehrsplanung im gesamten Land. Der Konferenzteil wird nächste Woche beginnen. "Die Freiheit des Radfahrens" - damit mag mancher auch die Helmfreiheit in den Niederlanden verbinden. Lediglich zum Radsport tragen Niederländer Fahrradhelme, auf den Straßen in den Städten fahren Radfahrer ohne Helm. Helmträger sind dort in der Regel Touristen, vornehmlich die aus dem deutschen Nachbarland. Die Freiheit des Radfahrens soll aber noch viel mehr als nur das Gefühl vom Fahrtwind in den Haaren beinhalten. Aspekte, wie politische Steuerung und Entwicklung, Infrastruktur, Stadtentwicklung und Raumplanung werden eine Rolle spielen. Zudem aber auch  soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Teilnahme, welche angesichts der folgenden Austragung der Velo-city-Konferenz in Brasilien einen besonderen Fokus haben werden.


Nijmegen, Radschnellweg im Universitätsviertel - © Stefan Warda

Nijmegen, Fahrradparkhaus - © Stefan Warda

Nijmegen, Fahrradparkhaus - © Stefan Warda

Nijmegen, Radschnellweg zwischen Universität und Bahnhof - © Stefan Warda


Eine Radverkehrskonferenz in den Niederlanden wird nicht ohne das Thema der niederländischen Fahrradgeschichte auskommen und die Zusammenhänge mit Gesundheit und Nachhaltigkeit. Es gibt wohl kaum einen besseren Platz für dieses Zusammentreffen. Allen Teilnehmenden seien viele Inspirationen und neue Kontakte gewünscht.





1980 fand die erste Velo-city in Bremen statt. Zunächst waren die Folgekonferenzen auf Europa beschränkt. Mittlerweile sind Städte aus aller Welt Austragungsorte für das immer wichtiger werdende Ereignis. 2007 gab es die letzte Austragung in Deutschland in München.


Velo-city 2007 in München - © Stefan Warda



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