12. August 2016

Hamburg: Umbau der Kreuzung Reeperbahn / Holstenstraße / Königstraße / Pepermölenbek mittlerweile abgeschlossen

Hamburg: Renewal of crossroads at St. Pauli now finished

Aktualisiert am 14.08.2016
Kreuzung Königstraße / Holstenstraße / Reeperbahn / Permölenbek - © Stefan Warda


Die Bauarbeiten an der großen Kreuzung an der Grenze zwischen St. Pauli und Altona sind mittlerweile abgeschlossen. Die veralteten schmalen Radwege im Kreuzungsbereich gehören nun zur Vergangeheit und sind Geschichte. Mittels neuer Radfahrstreifen können Radfahrer nun direkt über die Kreuzung radeln. Die Radwegbenutzungspflicht ist aufgehoben. Radfahrer haben beim Linksabbiegen die Wahl zwischen direkten und indirektem Abbiegen.


Reeperbahn - Königstraße

Reeperbahn, stadtauswärts: Radverkehrsanlagen sind grundsätzlich nicht vorhanden - © Stefan Warda

Reeperbahn / Beatles-Platz vor dem Umbau - © Stefan Warda

Reeperbahn / Holstenstraße vor dem Umbau: Beginn des früheren Radwegs in Richtung Königstraße - © Stefan Warda

Reeperbahn / Holstenstraße während des Umbaus - © Stefan Warda

Reeperbahn / Holstenstraße nach dem Umbau - © Stefan Warda

Reeperbahn / Holstenstraße nach dem Umbau - © Stefan Warda

Reeperahn / Holstenstraße vor dem Umbau - © Stefan Warda

Königstraße / Holstenstraße nach dem Umbau - © Stefan Warda

Königstraße / Holstenstraße vor dem Umbau: Querender Radverkehr blockiert den "Radweg", Radfahrerin weicht regelwidrig auf den Gehweg aus - © Stefan Warda

Königstraße / Holstenstraße, Bushaltestelle vor dem Umbau - © Stefan Warda

Königstraße / Holstenstraße nach dem Umbau: Statt um auf dem "Radweg" wartende ÖV-Nutzer herumzujonglieren werden Radfahrer an der Busbucht vorbeigeleitet - © Stefan Warda


Vor dem Umbau der Kreuzung gab es schmale holprige Radwege mit den gefürchteten Verschwenkungen zu den Furten im Kreuzungsbereich. Die Radfurten wurden bevorzugt von Fußgängern benutzt, weil diese die kürzesten Wege über die Kreuzung wählen und von den Bordsteinabsekungen an den Radwegen profitieren wollten. Konflikte mit Fußgängern auf den schmalen Radwegen waren somit vorprogrammiert, auch durch die Führung der Radwege mitten durch die Wartezonen an den Bushaltestellen, wo sich ÖV-Nutzer beim Warten auf die nächsten Busse auf den Radwegen aufhielten. Nachteilig waren auch fehlende Aufleitungen der Radwege auf die Fahrbahnen, wo Radwege im Nichts verendeten. An der Pepermölenbek endete ein Radweg abrupt am Fahrbahnrand. Eine gesicherte Aufleitung auf die Fahrbahn war nicht vorhanden. Auf der Reeperbahn endete der Radweg stadteinwärts an der Nebenfahrbahn beim Niebuhr-Haus. Auch dort mussten Radfahrer dem Autoverkehr Vorrang gewähren beim Einfädeln auf die Fahrbahn. Am Ende der Nebenfahrbahn musste ein zweiter Halt zum Einfädeln auf die Hauptfahrbahn vorgenommen werden.


Königstraße - Reeperbahn

Königstraße / Pepermölenbek vor dem Umbau mit Radweg - © Stefan Warda

Königstraße / Pepermölenbek nach Umbau mit Aufleitung von Radweg auf Radfahrstfreifen - © Stefan Warda

Königstraße / Pepermölenbek nach Umbau: Radfahrer fahren direkt ohne Verschwenkungen in Richtung Reeperbahn - © Stefan Warda

Königstraße / Pepermölenbek: Das direkte Linksabbigen zur Holstenstraße bleibt weiterhin möglich - © Stefan Warda

Königstraße / Pepermölenbek - © Stefan Warda

Königstraße / Pepermölenbek - © Stefan Warda

Reeperbahn / Pepermölenbek: Der frühere Radweg, der Gehweg daneben ohne Bordsteinabsenkung. Fußgänger nutzten daher sehr gerne die Radwegfurten und behinderten den Radverkehr - © Stefan Warda

Reeperbahn / Pepermölenbek: Linksabbieger oder querende Radler blockierten früher den Geradeausverkehr - © Stefan Warda

Reeperbahn / Pepermölenbek: Auf dem "Radweg" tumelten sich viele Fußgänger - © Stefan Warda

Reeperbahn / Niebuhrhaus: Der frühere Radweg endete an der Nebenfahrbahn. Radfahrer mussten dort dem Autoverkehr Vorfahrt gewähren - © Stefan Warda

Reeperbahn / Niebuhrhaus: Das Radwegende am Beginn der Nebenfahrbahn war miserabel ausgeführt - © Stefan Warda

Reeperbahn / Niebuhrhaus: Gerne wurde das Radwegende zum Kampfparken genutzt - © Stefan Warda

Reeperbahn / Niebuhrhaus: Gerne wurde das Radwegende zum Kampfparken genutzt - © Stefan Warda

Reeperbahn / Niebuhrhaus: Nach dem Radwegende sollten Radfahrer die Nebenfahrbahn (Parkplatz) durchfahren - © Stefan Warda

Reeperbahn / Niebuhrhaus: Nach dem Radwegende sollten Radfahrer die Nebenfahrbahn (Parkplatz) durchfahren. Am Ende der Nebenfahrplan exisiterte ein kurzer Stummelradweg bis zur Kreuzung mit der Lincolnstraße - © Stefan Warda

Reeperbahn / Lincolnstraße: Der wenige Meter lange Stummelradweg am Ende der Nebenfahrbahn endete an der Kreuzung mit der Lincolnstraße. Radfahrer mussten dem Verkehr auf der Fahrbahn Vorfahrt gewähren beim Einfädeln - © Stefan Warda

Reeperbahn / Pepermölenbek während des Umbaus: Radfahrer fahren nun problemlos an der Bushaltestelle vorbei - © Stefan Warda

Reeperbahn / Niebuhrhaus: Radfahrer werden automatisch auf die Fahrbahn Richtung Innenstadt geleitet und müssen sich nicht mehr durch den vollgestopften Parkplatz im Verlauf der Nebenfahrbahn quälen - © Stefan Warda


Die neue Radspur zwingt Radler nicht mehr zu mehrfachen Stopps beim Übergang auf die Fahrbahn der Reeperbahn. Konflikte mit Fußgänger entfallen, weil die Wege für Fußgänger und Radfahrer nun getrennt verlaufen. Auch blockieren sich kreuzende Radverkehrsströme nicht mehr untereinander. Vor dem Umbau fehlten auf den alten Radwegen Warteflächen für wartende Radfahrer. Diese blockierten den kreuzenden Radverkehr, der regelmäßig regelwidrig wartenden Radfahrern auf dem Gehweg auswich.

Holstenstraße / Louise-Schröder-Straße: Sperrfläche verhindert weiterhin Auf- und Abfahrt zum und vom Radweg

Ein Fehler im Verlauf der Holstenstraße wurde leider nicht behoben. Vermutlich lag die Kreuzung mit der Louise-Schröder-Straße nicht mehr im Planungsgebiet. Radfahrer, die aus der Simon-von-Utrecht-Straße nach links in die Holstenstraße Richtung Pepermölenbek abbiegen, haben wie schon seit Jahrzehnten weiterhin in der Holstenstraße keine legale Chance auf den Radweg zu fahren. Eine Sperrfläche verbietet das Auffahren auf den immer noch benutzungspflichtigen Radweg an der vorhanden Bordsteinabsenkung. Somit entfällt die Radwegbenutzungspflicht in Richtung Endoklinik / Pepermölebek. Radfahrer aus Richtung Louise-Schröder-Straße in Richtung St. Pauli dürfen an der Kreuzung mit der Holstenstraße ausschließlich rechts abbiegen, da sie an der Kreuzung die Holstenstraße nicht queren dürfen. Eine Furt wurde nie eingerichtet, die Sperrfläche am Ende des Radweges darf nicht überfahren werden. Massenhaftes Fehlverhalten ist logischerweise die Folge dieser Fehlplanung, die schon seit sehr, sehr langer Zeit existiert.


Holstenstraße: Radfahrer aus Richtung Simon-von-Utrecht-Straße dürfen nicht auf den benutzungspflichtigen Radweg fahren - © Stefan Warda

Louise-Schröder-Straße / Holstenstraße: Radfahrer aus Richtung Altona müssen hier rechts abbiegen Richtung Pepermölenbek - © Stefan Warda

Louise-Schröder-Straße / Holstenstraße: Kampfradlerin überfährt die Sperrfläche - © Stefan Warda



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2 Kommentare:

  1. Das ist auf jeden Fall eine erhebliche Verbesserung für den Radverkehr. Aber mal ganz ehrlich: Für 8-80-Jährige nicht geeignet. Kann mir nicht vorstellen, dass unsichere Radelnde auf einer vierspurigen (!) Straße (mit LKW?) fahren ( https://4.bp.blogspot.com/-YqIXpRNa5C0/V64MB4ppYRI/AAAAAAAAZT4/LSsDtxOJC9UhRvbJBBDQs1N4YskMcyjMgCLcB/s1600/_20160812-Kreuzung_Nobistor-26.jpg ). Ich lasse mich wirklich gerne eines Besseren belehren, wenn dort regelmäßig Unsichere fahren, aber ich kann es mir nicht vorstellen.

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  2. Ob vierspurig oder zweispurig macht nicht den großen Unterschied, wenn man auf so recht breiten Radfahrstreifen unterwegs ist.
    Das Problem an Verschwenkungen generell verstehe ich nicht, aber der Kern ist doch, dass Radfahrer links des Rechtsabbiegefahrstreifens geführt werden und so Rechtsabbieger Radfahrer nicht mehr vergessen.
    Das Problem bei der Führung durch die Nebenfahrbahn kann ich nicht nachvollziehen, denn jetzt hätten Radfahrer beim Befahren der Nebenfahrbahn sogar Vorrang. Wie ein Radweg/streifenende durch Auflehnung sich wird, verstehe ich nicht. Es gilt immer noch Paragraf 10.

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