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30. September 2020

"Velorouten" 5 und 6 in Hamburg: Bauarbeiten am Mundsburger Damm sollen nächsten Monat beginnen

 Hamburg: Mundsburger Damm to have fake cycle routes

 Aktualisiert um 14:19 Uhr

Mundsburger Damm: Zukünftig sollen dort "Velorouten" verlaufen, auf denen ein sehr hohes Radverkehrsaufkommen erwartet wird - © Stefan Warda

 

Die Einrichtung sogenannter "Velorouten" am Mundsburger Damm soll nächsten Monat beginnen. Dazu sollen im Abschnitt zwischen Schwanenwik und Mundsburger Brücke die Rad- und Gehwegflächen neu verteilt werden. Für die geplanten "Velorouten" 5 und 6 ist im Abschnitt Mundsburger Damm ein unerwarteter Engpass vorgesehen. Rad- und Fußverkehr soll dort dauerhaft zwischen Bäumen und Vorgängen auf schmalen Geh- und Radwegen begrenzt bleiben - trotz einer anvisierten enormen Zunahme des Radverkehrs. An manchen Stellen sollen die zukünftigen Radwege nur 1,37 Meter schmal werden. Ein zweispuriger Radverkehr - im Gegensatz zum zweispurigen Autoverkehr je Richtung auf der Fahrbahn - ist dabei nicht möglich. Der Abschnitt zwischen Schwanenwik und Mundsburger Brücke, den Radfahrende zukünftig auf den "Velorouten" 5 und 6 in die Richtungen Barmbek, Steilshoop, Poppenbüttel sowie Dulsberg, Farmsen, Volksdorf befahren werden sollen, wird somit zum Engpass werden. Extreme Konflikte zwischen Radfahrenden und Passanten, die bald zu befürchten sind, sind behördlicherseits gewollt. Wenn sich bei dem gewünschten hohen Radverkehrsaufkommen hinter langsamen Radfahrenden lange Kolonnen bilden werden, wird sicherlich aus Ungeduld regelwidrig über die Gehwege überholt werden - zum Leidwesen der Gehenden. Die Fahrbahnen und Vorgärten sollen von der Baumaßnahme nicht betroffen sein. Die Baumaßnahme soll Ende November abgeschlossen sein.

 

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Aktion zu Verkehrsversuch: "Hagen muss absolut radlos werden, noch radloser als bisher schon"

Die Partei "Die Partei" produzierte einen Beitrag zu den bei Autofahrenden umstrittenen Pop-up-Radfahrstreifen in Hagen, die derzeit im Rahmen eines mehrwöchigen Verkehrsversuchs getestet werden. Laut Westfalenpost hätten sich zahlreiche Leser ablehnend zu den Radspuren geäußert.

 

 

 

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28. September 2020

SUV-Einsatz in Hamburg: Skrupelloser Kampffahrer verursacht ungewöhnlich schweren Unfall

 Hamburg: Idiot driver leaves battle field in residential street

 

Gilbertstraße: Unfallstelle - © Stefan Warda

 

"Die Unfallursache und auch die Unfallschwere ist relativ ungewöhnlich - eigentlich - für den Ort, an dem wir uns hier befinden."

Ein junger Kampffahrer verursachte letzte Woche einen ungewöhnlich schweren Unfall in einer Tempo-30-Zone. Die Folge: Eine schwer verletzte Autofahrerin, mindestens zwei völlig zerstörte Autos und weitere zehn zumindest teils schwer beschädigte Autos. Es war wohl nur ein Zufall, dass nicht weitere Personen zu Schaden gekommen waren. Der Kampffahrer soll mit ungewöhnlich hoher Geschwindigkeit mit einem SUV die Gilbertstraße über die Grenze zwischen St. Pauli und Altona Altstadt gefahren sein, ohne dabei auf andere Verkehrsteilnehmende Rücksicht genommen zu haben. An einer Kreuzung hatte er die Vorfahrt-Regelung missachtet. Er rammte dadurch das Auto einer Frau, deren Auto er mehrere Meter weiter über die Straße schob und dabei Poller und Stehzeuge auf beiden Seiten der Straße beschädigte oder zerstärte. Die Frau soll lebensbedrohliche Kopfverletzungen erlitten haben. Die Rettungskräfte zeigten sich gegenüber dem NDR erstaunt über Anlaß und Schwere des Unfalls. Die Spuren des schweren Unfalls sind vor Ort z.T. immer noch sichtbar.

 

Unfallkreuzung Gilbertstraße / Bernstorffstraße: Aus dieser Richtung kam der Kampffahrer - © Stefan Warda

Unfallkreuzung Gilbertstraße / Bernstorffstraße: In diese Richtung fuhr der Kampffahrer - © Stefan Warda

Gilbertstraße: Unfallstelle - © Stefan Warda

Gilbertstraße: Unfallstelle - © Stefan Warda

 

 

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Hamburg: Bestandserneuerung in Hoheluftchaussee und Lokstedter Steindamm

 Hamburg: Surface renewal at Hoheluftchaussee

 Aktualisiert um 13:17 Uhr

Hoheluftchaussee, "Radweg" - © Stefan Warda

 

Am 5. Oktober sollen die Bauarbeiten für eine Bestandserrneuerung von Rad-, Gehwegen und Fahrbahndecken in der Hoheluftchaussee und dem Lokstedter Steindamm zwischen Lehmweg und Süderfeldstraße erfolgen. Eine grundsätzliche Neuaufteilung des Straßenraums, der vom Autoverkehr dominiert wird, ist nicht geplant. Die überwiegend schmalen bis zu sehr schmalen "Radwege" sollen dabei "z.T. verbreitert" werden - vermutlich zum Nachteil der auch nicht sonderlich breiten Gehwegflächen. Das Ende der Bauarbeiten ist für 'Ende Januar 2021 vorgesehen.

 

Hoheluftchaussee: "Radweg" und Wildparkende vor dem letzten Redesign - © Stefan Warda

Hoheluftchaussee: "Radweg", Wildparkende und Geisterradlerin nach dem letzten Redesign - © Stefan Warda

 

Eine grundsätzliche Überplanung der Hoheluftchaussee wird wohl erst nach dem Bau der geplanten neuen U-Bahnlinie U5 erfolgen.

 

Hoheluftchaussee / Abendrothsweg: "Radweg" - © Stefan Warda

 

 

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23. September 2020

Wildfahrende in Hamburg: Fahrradstaffel ahndet Seitenabstands-Verstöße

 Hamburg: Police against overtaking car drivers 

 

Bitte Abstand! So möchten wir nicht überholt werden - © Stefan Warda

Die Fahrradstaffel der Polizei war gestern unter Verstärkung der Verkehrsstaffel mit insgesamt 38 Beamten im Einsatz gegen Regelverstöße im Straßenverkehr. Festgestellt wurden 163 Verstöße, darunter dreizehn Mal Überholen mit zu geringem Seitenabstand und 26 Wildparkende auf Radverkehrsanlagen.

 

Vorgesehener Seitenabstand beim Überholen - © Stefan Warda

 

 

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20. September 2020

Wat mutt, dat mutt: Ampelmasten auf Radwegen in Ahrensburg

Ahrensburg: Traffic light poles on cycle tracks

Aktualisiert um 17:38 Uhr

Ahrensburg, Lübecker Straße / Ostring: Benutzungspflichtiger "Radweg" - © Stefan Warda

 

Die Stadt Ahrensburg hat es offenbar zum Designprinzip gemacht, an Kreuzungen Ampelmasten auf Radwegen unterzubringen. Das Abendblatt berichtete vor zwei Tagen von einem solchen Fall an der Kreuzung Manhagener Allee / Bargenkoppelredder / Moltkeallee, den der örtliche ADFC anprangert. Dort steht ein Ampelmast mittig auf dem Radweg. Laut Verwaltung der Stadt Ahrensburg sei es aber notwendig, Ampelmasten auf Radwegen unterzubringen.

"Eine andere Platzierung der Ampelanlage wurde geprüft und ist nicht möglich."

 

 

Auch an zahlreichen weiteren Kreuzungen - auch bei benutzungspflichtigen "Radwegen" - finden sich Fälle mit Ampelmasten auf Radwegen. Z.B. stehen an den Kreuzungen An der Reitbahn / Manfred-Samusch-Straße, Lübecker Straße / Ostring und Hamburger Straße / Waldemar-Bonsels-Weg Ampelmasten auf dem Radweg, wodurch die Benutzbarkeit der jeweiligen "Radwege" z.T. erheblich eingeschränkt ist. Radfahrende in Ahrensburg wissen vermutlich, dass sie auf Radwegen jederzeit mit Ampelmasten rechnen müssen. Deswegen sind diese auch nicht mit Warnmarkierungen als Hindernisse - wie erforderlich, falls Ampeln mal ausfallen oder abgeschaltet werden - gekennzeichnet. Von Ampelmasten auf der Fahrbahn ist aus Ahrensburg hingegen nichts bekannt.


Ahrensburg, Hamburger Straße / Waldemar-Bonsels-Weg: Benutzungspflichtgiger Radweg (bis zum Ampelmast mit angeordnetem Radgegenverkehr) © Stefan Warda

Ahrensburg, Hamburger Straße / Waldemar-Bonsels-Weg: Benutzungspflichtgiger Radweg (bis zum Ampelmast mit Bettelzwang mit angeordnetem Radgegenverkehr) © Stefan Warda

Ahrensburg, Manfred-Samusch-Straße / Klaus-Groth-Straße - © Stefan Warda

Ahrensburg, An der Reitbahn / Manfred-Samusch-Straße - © Stefan Warda

 

Allerdings steht Ahrensburg mit der Aufstellung von Ampeln auf Radwegen nicht allein. Beispiele aus den ebenso autogerechten Städten Hagen und Mülheim sind bekannt. Aber wem sind Ampelmasten auf Radwegen in Amsterdam, Utrecht oder Kopenhagen bekannt?

 

Hagen, Eckeseyer Straße / Schwerter Straße: Benutzungspflichtiger "Radweg" - © Stefan Warda

Hagen, Eckeseyer Straße / Schwerter Straße: Benutzungspflichtiger "Radweg" - © Stefan Warda

Mülheim, Duisburger Straße: Benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

Mülheim, Duisburger Straße: Benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

Mülheim, Duisburger Straße: Benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

 

 

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18. September 2020

Norderstedt: Deutlicher Rückgang des Radverkehrsanteils

 Norderstedt: Proportion of bicycle use shrinks
Aktualisiert am 19.09.2020
Norderstedt, Ulzburger Straße - © Stefan Warda


Der Radverkehrsanteil in der Stadt Norderstedt ist seit der letzten Erhebung im Jahr 2007 von 19 Prozent auf derzeit nur noch 15 Prozent gesunken, so ein Bericht des Abendblatts.




Die Vision Fahrradstadt Norderstedt scheint in weitere Ferne zu rücken. Nach neuesten Erhebungen ist der Radverkehrsanteil der Stadt Norderstedt im Vergleich zu Daten aus dem Jahr 2007 deutlich abgefallen. 2007 entfielen auf den MIV 57 Prozent, auf den ÖV acht Prozent, auf den Radverkehr neunzehn Prozent und den Fußverkehr sechzehn Prozent.
Die Zahlen von 2020 ergeben für den MIV 49 Prozent, ÖV zwölf Prozent, Radverkehr fünfzehn Prpzent und Fußverkehr 24 Prozent.

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16. September 2020

Autogerechte Stadt Hagen plant Verkehrsversuch mit Pop-up-Radfahrstreifen - Bisherige Gefährdungsstreifen seien nicht geeignet, den Radverkehr verkehrssicher zu führen

Hagen plans to test wide pop-up bike lanes as possible replacement for bad planned cycle lanes

 Aktualisiert am 20.09.2020

Hagen, Kölner Straße: Gefährdungsstreifen im Dooringbereich - © Stefan Warda

 

Verwaltung gesteht Fehlplanung ein und will mit Verkehrsversuch nach Lösung suchen

Die autogerechte Stadt Hagen plant einen mehrwöchigen Verkehrsversuch mit gelb markierten Pop-up-Radfahrstreifen an der L700 im Bezirk Haspe. Die derzeit dort vorhandenen "Schutzstreifen" seien laut Verwaltungsvorlage "keine geeignete Führungsform, um den Radverkehr verkehrssicher zu führen." Die Gefährdungsstreifen wurden 2015 und 2016 auf einer Länge von 1,4 Kilometern im Verlauf einer vierspurigen Straße mit hohem Schwerlastanteil angelegt. An einigen Stellen unterschreiten die "Schutzstreifen" die erforderlichen Mindestmaße.

"Der Schutzstreifen unterschreitet zudem in seiner jetzigen Form an einigen Stellen die erforderlichen Mindestmaße. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich bei der Enneper und Kölner Straße um eine vierspurige Straße handelt, mit einem nicht zu vernachlässigenden Schwerlastverkehrsanteil." 

Hagen, Kölner Straße: Überholen ohne notwendigen Seitenabstand auf dem Gefährdungsstreifen - © Stefan Warda

Hagen, Kölner Straße: Gefährdungsstreifen - © Stefan Warda

Hagen, Kölner Straße: Gefährdungsstreifen - © Stefan Warda

Hagen, Enneper Straße: Gefährdungsstreifen - © Stefan Warda

 

Eine Beschlussvorlage der Verwaltung zur Gestaltung des Verkehrsversuchs lag der Bezirksversammlung Haspe vor und wurde einstimmig beschlossen. Noch fehlt die Zustimmung des Stadtentwicklungsausschusses. Die jeweils rechten Fahrspuren des vierspurigen Straßenzugs sollen nun im Zeitraum vom 25. September bis 30. Oktober in gelb markierte Radfahrstreifen umgewandelt werden. Während dieses Zeitraums sollen die Verkehrsabläufe begutachtet werden und als Grundlage für eine langfristige Planung des Straßenzugs dienen. Im westlichen Teil des Straßenzugs beträgt die MIV-Belastung runf 20.000 Kfz/Tag. Im östlichen Abschnitt sind es jedoch rund 28.000 Kfz/Tag. Auf dem Straßenzug verkehrt zudem eine Buslinie im 10-Minuten-Takt (Hauptverkehrszeit).

Würde der Verkehrsversuch tatsächlich durchgeführt, wäre dies ein erster wichtiger Schritt hin zu einer Mobilitätswende in der bislang äußerst autogerechten Stadt Hagen. ADFC und VCD sprechen sich für den Verkehrsversuch aus, kritisieren jedoch die geplante Finanzierung aus Mitteln für den Fußverkehr.

 

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15. September 2020

Hamburg: Umfrage zum Verkehrsversuch mit Pop-up-Radspuren Beim Schlump

 

Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen (hier an bushaltestelle) - © Stefan Warda
 

 

Radfahrende können bei Twitter an einer Online-Umfrage zum Verkehrsversuch am Schlump teilnehmen. 

 

 

Neue Pop-up-Radspuren

Bis nächstes Jahr werden entlang der Straße Beim Schlump Pop-up-Radfahrstreifen erprobt. 

 

Beim Schlump, Uni-Baustelle: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda


Ohne Radinfrastruktur

Vor Markierung der Pop-up-Radspuren mussten Radfahrende fast ausnahmslos die Fahrbahn benutzen.

 

Beim Schlump, Uni-Baustelle: Vor Einrichtung der Pop-up-Radfahrstreifen galt Fahrbahnradelzwang - © Stefan Warda

 

Ex-(Fake)Hochbordradwege

Vor Einrichtung der Baustelle am Geomaticum (Universität Hamburg) bestand für besonders Wagemutige noch die Möglichkeit, den vorhandenen Fakeradweg ggf. zu benutzen. Dieser lag teilweise unter, jedoch unmittelbar neben Stehzeugen im Dooringbereich. Ein Sicherheitsabstand zur Vermeidung der Dooringgefahr war auf dem "Radweg" fahrend unmöglich. Viele Radfahrende nutzen dort regelwidrig den angrenzenden Gehweg - zum Unmut der Gehenden.

 

Beim Schlump, Lage an heutiger Uni-Baustelle: der frühere Fakeradweg halb unter Stehzeugen im Jahr 2009 - für Radfahrende unbenutzbar - © Stefan Warda


Beim Schlump, Lage an heutiger Uni-Baustelle: der frühere Fakeradweg halb unter Stehzeugen im Jahr 2010 - für Radfahrende unbenutzbar - © Stefan Warda



Gehwegradeln

Gegenüber der Baustelle auf der Seite der Wohnhäuser durfte im Abschnitt zwischen Bundesstraße und Gustav-Falke-Straße bei Schritttempo (!) auf dem Gehweg geradelt werden. Der Gehweg hat dort eine Breite (inklusive der Fläche des abgebauten Radwegs) von 2,5 bis drei Metern. Es gibt dort eine hohe Gehendenfrequenz (naher U-Bahnhof, Universitätseinrichtungen).

 

Beim Schlump, Lage an heutiger Uni-Baustelle: Regelwidriges Gehwegradeln neben Fakeradweg zum Nachteil von Gehenden im Jahr 2009 - © Stefan Warda

 

Beim Schlump / Bundesstraße: vormals gestattetes Gehwegradeln im Jahr 2016 - © Stefan Warda

 



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14. September 2020

Hamburg: CDU fordert unverzügliches Ende für Verkehrsversuch mit Pop-up-Radspuren am Schlump

 Hamburg: CDU against pop-up bike lanes at Schlump

 Aktualisiert um 21:10 Uhr

Beim Schlump: Verkehrsversuch mit Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

 

Die Hamburger CDU fordert laut Abendblatt das unverzügliche Ende des Verkehrsversuchs mit Pop-up-Radfahrstreifen auf der Straße Beim Schlump im Bezirk Eimsbüttel. Am 6. September wurden dort beidseitig bis zu mehr als drei Meter breite Radfahrstreifen eingerichtet, die das Nebeneinanderradeln bzw. das Überholen von Radfahrenden ermöglichen, ohne dabei in Konflikt mit Gehenden oder dem MIV zu geraten. Die gelb markierten Radspuren sollen zunächst für ein Jahr Bestand haben und die Auswirkung deren Einrichtung auf Verkehrsfluss, Verkehrsverhalten und Verkehrssicherheit ausgewertet werden.

 

Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

 

Bislang mussten Radfahrende in der Straße Beim Schlump fast ausschließlich auf der Fahrbahn fahren. Z.T. war sogar das Parken am Fahrbahnrand erlaubt bzw. geduldet, wo Radfahrende sich deswegen mit dem MIV die einzig zur Verfügung stehende Spur auf der Fahrbahn teilen mussten. Für die Einrichtung des neuen Verkehrsraums für Radfahrende wurde das bislang geduldete bzw. erlaubte Parken am Fahrbahnrand aufgehoben, um dadurch einen durchgehenden eigenen Verkehrsraum für Radfahrende einzurichten. 


Beim Schlump / Ellenbogen: 2020 nach Einrichtung der Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Beim Schlump / Ellenbogen: 2020 vor Einrichtung der Pop-up-Radfahrstreifen und ohne jegliche Radverkehrsanlagen - © Stefan Warda

Beim Schlump nahe Kielortallee: 2020 mit Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Beim Schlump nahe Kielortallee: 2020 ohne jegliche Radverkehrsanlage und "Zweite-Reihe-Parken" (Gehwegparken ist angeordnet) - © Stefan Warda

 

Pop-up-Radfahrstreifen ganz im Sinne der CDU-Radverkehrsstrategie von 2008

Vormals gab es auf dem Hochbord unbenutzbare benutzungspflichtige Fakeradwege. 2005 wurde die Benutzungspflicht für die Fakeradwege aufgehoben, 2010 wurde zusätzlich zum Radeln auf der Fahrbahn und dem Radfahrversuch auf dem Fakeradweg im Dooringbereich auch das Radeln bei Schritttempo auf dem Gehweg erlaubt. 2015 wurden noch vorhandene Reste des Fakeradwegs im Dooringbereich weitgehend entfernt. 2016 wurde das Radfahren auf dem Gehweg verboten. Seitdem mussten Radfahrende im Abschnitt Bogenstraße - Gustav-Falke-Straße und Gustav-Falke-Straße - Bundesstraße die Fahrbahn benutzen. 

2008 veröffentlichte die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) unter Senator Axel Gedaschko (CDU) die "Radverkehrsstrategie für Hamburg". Diese sollte als Instrument dienen, den bis dahin vollkommen vernachlässigten Radverkehr systematisch zu fördern. Neben dem vorangigen Ausbau des Veloroutennetzes und der Herrichtung benutzungspflichtiger Radverkehrsanlagen an die Vorgaben der Regelwerke sollten laut der Radverkehrsstrategie sogar die Bedingungen für Radfahrende an nicht mehr benutzungspflichtigen Radverkehrsanlagen verbessert werden, falls diese den Regelwerken nicht entsprachen oder in Konflikt mit anderen Belangen standen. 

"Bei der Verbesserung vorhandener Radwege gilt der Grundsatz „Qualität vor Quantität“. Wenn Radwege zu schmal sind oder Sicherheitsräume zu parkenden Fahrzeugen fehlen, reicht eine einfache Belagserneuerung nicht aus. Dann ist der Querschnitt neu aufzuteilen und ggf. der Einsatz alternativer Führungsformen wie Radfahrstreifen oder Schutzstreifen zu prüfen. Dabei sollen im Interesse einer gleichberechtigten Behandlung des Radverkehrs im Straßenverkehr grundsätzlich die in den Regelwerken empfohlenen Standardmaße verwirklicht werden. Eine Beschränkung auf die Mindestmaße erfolgt nur bei unabweisbarer Notwendigkeit."

Mit der Einrichtung der Pop-up-Radfahrstreifen Beim Schlump wurde nun genau das umgesetzt, was im obigen Kapitel 1-7 der Radverkehrsstrategie, die 2007 unter dem CDU-Senat entwickelt und 2008 veröffentlicht wurde: die Prüfung alternativer Führungsformen im Rahmen eines einjährigen Verkehrsversuchs. Seitdem die CDU in Hamburg jedoch nicht mehr Regierungspartei ist,  weiß sie leider nicht mehr, was in der "Radverkehrsstrategie von Hamburg" steht. Dennoch stellte die CDU in der Opposition gerne die unter dem CDU-Senat entwickelte "Radverkehrsstrategie für Hamburg" als vorbildlich dar. 2016 setzte sie sich beispielsweise für einen Radschnellweg auf der Trasse der ehemaligen Güterbahn zwischen Ohlsdorf und Ochsenzoll ein, betonte in dem Bürgerschaftsantrag jedoch, Radverkehr nur dann fördern zu wollen, wenn der Status Quo des Autoverkehrs in Hamburg nicht in Frage gestellt würde.

"Zur Förderung des Radverkehrs hat der CDU-geführte Senat im Januar 2008 die bis heute gültige Radverkehrsstrategie für Hamburg (Drs. 18/7662) beschlossen, die von dem aus Vertretern von Verbänden, Vereinen, Verwaltung und Politik bestehendem Fahrradforum erarbeitet wurde. Viele der mit der Radverkehrsstrategie erhofften und erwünschten Wirkungen sind inzwischen eingetreten. In den letzten Jahren gab es aber auch Negativentwicklungen. Insbesondere die weiterhin hohe Zahl von Unfällen mit Radfahrerbeteiligung deutet darauf hin, dass die Verkehrssicherheit zuletzt vernachlässigt wurde und dass dem Wachstum des Radverkehrsanteils faktische Grenzen gesetzt sind. Es war und ist bedauerlich, dass ein von der CDU-Bürgerschaftsfraktion erst im Sommer 2016 in die Bürgerschaft eingebrachter Antrag zur Verbesserung der Radverkehrssicherheit am Widerstand von SPD, GRÜNEN und LINKEN (R2G) scheiterte.
Für die CDU ist aber weiterhin klar: Der Radverkehr muss auch in Zukunft gefördert werden. Das Wachstum muss allerdings organisch und nicht sprunghaft, es muss mit Außenmaß und nicht mit der Brechstange, es muss im Konzert mit und nicht einseitig gegen andere Verkehrsmittel erfolgen. Unser Ziel ist, dass immer mehr Menschen mit dem Rad schnell und sicher ans Ziel gelangen durch attraktive Rahmenbedingungen und nicht durch einseitige Politik und staatlichen Zwang zulasten anderer Verkehrsteilnehmer."

Heute stellt sich die CDU wiederholt eindeutig gegen die von ihr initiierte Radverkehrsstrategie.

 

Beim Schlump 27: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Beim Schlump 27: Reste des Fakeradwegs im Jahr 2020 - © Stefan Warda

Beim Schlump 27: 1999 benutzungspflichtiger Fakeradweg, der wegen illegaler Sondernutzung auch regelwidrig von Gehenden benutzt wurde - © Stefan Warda

Beim Schlump 55: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Beim Schlump 55: Zwischen Fußgänger und Stehzeug verlief bis 2015 der Hochbordradweg im Dooringbereich - © Stefan Warda

Beim Schlump 55: Benutzungspflichtiger unbenutzbarer Fakeradweg im Jahr 2000 - © Stefan Warda

Beim Schlump 55: 2020 noch ohne Pop-up-Radfahrstreifen - Fahrbahnradelzwang - © Stefan Warda

 

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7. September 2020

Besser als gar keine Radverkehrsinfrastruktur: Pop-Up-Radfahrstreifen Beim Schlump in Hamburg

Better than no infrastructure: Pop-up bike lanes at Beim Schlump in Hamburg


Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda


Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Beim Schlump: Pop-up-Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Beim Schlump - © Stefan Warda



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