New model "We want to create the modern Hamburg": More buses instead of a light rail
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Radfahrstreifen oder Busspuren? Hamburg soll jetzt "Europas
modernstes Bussystem" bekommen mit zusätzlichen Busspuren und weiteren
Ampelvorrangschaltungen an Kreuzungen - © Stefan Warda
Cycle
lanes or bus lanes? Hamburg should get "Europe´s most modern bus
system with additional bus lanes and priority at traffic lights |
Richtungswechsel haben in Hamburg Kontinuität. Anfang der 1990er Jahre warb Bürgermeisterkandidat Henning Voscherau (SPD) für die Wiedereinführung der 1976 stillgelegten Straßenbahn. Aber erst sein Nachfolger Ortwin Runde (SPD) setzte die Idee in Planungen um. 2001 stand das Projekt wegen Regierungswechsel vor dem Aus. Die Koaltion aus CDU, FDP und Schill-Partei verfolgten eine autoorientierte Verkehrspolitik. Einige Busspuren wurden abgeschafft, sie galten im Jargon der Regierung als "Verkehrsschikanen". Die Stadtbahn in die Hafencity und nach Steilshoop galt damals nicht als zu teuer, sondern als Autoverkehrshindernis. Stattdessen wurde in die Hafencity eine im Vergleich sündhaft teure U-Bahnlinie gebaut. 2009 war die CDU in Koaltion mit der GAL offen für ein neues Stadtbahnprojekt. Angesichts immenser Ausgaben für die Elbphilharmonie und die neue Mini-U-Bahn in die Hafencity halten viele Politiker und Lobbyisten das Stadtbahnprojekt für zu teuer. Einige fordern aber gleichzeitig die Verlängerung der im Vergleich zur Stadtbahn wesentlich teureren U-Bahn in den Hamburger Süden.
Das Aus für eine moderne
Stadtbahn scheint 2011 wiederholt besiegelt. Acht Millionen Euro Planungskosten wandern in Form von bunten Plänen in Schubladen oder das Baubehördenarchiv. Nun sollen
Busse die Hamburger dazu einladen das Auto stehen zu lassen oder abzumelden. Der neue Bürgermeister Scholz kündigt für Hamburg das "
modernste Bussystem Europas" an. Und der neue
Verkehrssenator Horch erwägt die sündhaft teure U-Bahn von der Hafencity nach Wilhelmsburg zu verlängern. Selbst die nun zugesagte Verlängerung der
Luxusuntergrundbahn bis zu den Elbbrücken wird sehr kostspielig. Die anerkannt deutlich preiswertere Stadtbahn sei aber von Hamburgs Bürgern wegen angeblich zu hoher Kosten nicht gewollt. Hamburg müsse schließlich sparen.
Acht Millionen Euro Planungskosten für die Stadtbahn werden jetzt versenkt, und vielleicht werden zur nächsten Landtagswahl weitere Millionen Planungskosten für ein
fragwürdiges Bussystem versenkt, falls es anschließend wieder einen Richtungswechsel geben wird. Ob im Jahr 2020 Hamburg jemals das "modernste Bussystem Europas" haben wird bleibt noch offen.
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Moderner Bus- und Radverkehr in Münster: Busse fahren auf Radfahrstreifen - © Stefan Warda
Example for modern bus traffic and cycle traffic in Münster: Buses run on cycle lanes
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Amsterdam: Radfahrer können bequem und konfliktfrei eine Bushaltestelle passieren - © Stefan Warda
Amsterdam: Cyclists can pass easily a bus stop |
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Kopenhagen (Frederiksberg): Busspur und Radweg, keine Konflikte zwischen Passanten, Busfahrgästen und Radfahrern - © Stefan Warda
Copenhagen (Frederiksberg): Bus stop and cycle track, no conflicts between pedestrians, passengers and cyclists |
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Kopenhagen: eindeutige und angemessene Flächenaufteilung für Passanten, Radfahrer und Busfahrgäste - © Stefan Warda
Copenhagen: Adequate and clear zoning design for pedestrians, cyclists and bus passengers |
Zum
Thema Radverkehr war von der neuen Regierungscrew noch nicht viel zu hören. Ganz vergessen hat die SPD derzeit wohl, dass sie selbst 2008 die Radverkehrsstrategie für Hamburg unterstützt hatte und zuvor sich an deren Entwicklung beteiligte hatte. Doch falls nun dem Busverkehr tatsächlich mehr Platz im vorhandenen Straßenraum eingerichtet werden sollte, könnte dies zum Nachteil des Radverkehrs ausfallen. Busspuren brauchen mehr Fläche als Stadtbahntrassen.
Bislang sieht es an Bushaltestellen neben Radwegen eher schlecht aus für Radfahrer und Fußgänger. Im Regelfall gibt es eine unmoderne Busbucht und keinen modernen Haltestellenkap, selbst wenn durch die Busbucht die gesamte Nebenfläche stark eingeschränkt wird. Denn im Zweifelsfall sollte in der derzeitigen "Umwelthauptstadt" bislang immer noch der Autoverkehr ungehindert fließen. Das altbackene Standardmodell: Wartende Fahrgäste, Radfahrer und Passanten behindern sich gegenseitig, während der Autoverkehr ungestört fließt. Bürgermeister Scholz kündigt nun "Zusatzspuren" für Busse an. Die wird es in Hamburg wohl nur solange geben, wie dafür Radwege und Gehwege verengt werden, denn das in dieser Stadt immer wieder beliebte Gejammer um das
Phänomen Autostau dürfte nach dem Abwatschen des Stadtbahnprojekts auch dem neuen Bürgermeister nicht gefallen. Wir Radfahrer sind gespannt auf die neuen und modernen Bushaltestellen in Hamburg.
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Typisch Hamburg: Wenig Platz für Radfahrer an Bushaltestellen. Hier ein gemeinsamer Geh- und Radweg, gebaut im Jahr 2004 - © Stefan Warda
Typically Hamburg: Little space for cyclists at bus stops. Here a sidewalk for pedestrians and cyclists, built in 2004
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Ein anderes Beispiel: Auch hier behindern sich Fahrgäste, Passanten
und Radfahrer untereinander. Wenigstens fließt der Autoverkehr - © Stefan Warda
Another example: Also here cyclists, pedestrians and bus passengers interfere with each othe
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Loogeplatz: "Radweg" mitten durch die Bushaltestelle - © Stefan Warda |
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Ein zentraler Busbahnhof: Der Radverkehr wird mitten durch die
Haltestellenanlage geführt im Zweirichtungsverkehr genau dort, wo
Fußgänger entlang gehen und natürlich häufig queren - © Stefan Warda
Cycle traffic leads right through a central bus station as a two-way cycle track
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Eidelstedter Platz: Der Zweirichtungsradweg windet sich im Zickzack um die Einbauten am
Busbahnhof. Vorsicht ist geboten an jeder Ecke. Es kann immer unerwartet
ein Fußgänger auftauchen, der noch schnell zum Bus hastet, oder wie
hier eine Radfahrerin die Kurve schneiden - © Stefan Warda |
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Unschön: Üblicherweise steht das Haltestellenhäuschen direkt angrenzend am Radweg, falls dieser vorhanden - © Stefan Warda |
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Wartende Fahrgäste stehen dann schon mal auf dem benutzungspflichtigen Radweg . . . - © Stefan Warda
Waiting bus passengers on the cycle track . . . |
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. . . und erfordern höchste Konzentration vom Radfahrer - © Stefan Warda |
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Unmodern, aber relativ neu: Der Autoverkehr fließt, aber der benutzungspflichtige Radweg dient eigentlich dem Fußgängerverkehr - © Stefan Warda |
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Vollkommen unmodern: Ausgewiesene Velorouten an einer Bushaltestelle vor
einem Einkaufszentrum. Das ist keine Werbung für den Radverkehr - © Stefan Warda |
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Äußerst unmodern: Benutzungspflichtiger Radweg führt mitten durch hoch frequentierte Bushaltestelle - © Stefan Warda |
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Äußerst unmodern: Benutzungspflichtiger Radweg führt mitten durch hoch frequentierte Bushaltestelle - © Stefan Warda |
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Äußerst unmodern: Benutzungspflichtiger Radweg führt mitten durch hoch frequentierte Bushaltestelle - © Stefan Warda |
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Sehr altmodisch: Benutzungspflichtige Radwege an Busbuchten - © Stefan Warda
Very old school cycle track at very old school bus stop |
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Wer es nicht kennt: Kein Scherz, da verläuft ein roter benutzungspflichtiger Radweg! - © Stefan Warda
You do not believe? This is a cycle track with the obligation to us it! |
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© Stefan Warda |
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Eine Radfahrerin hat aufgegeben, der benutzungspflichtige Radweg ist einfach nur unbenutzbar - © Stefan Warda
Cyclist gave up, cycle track could not be used |
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© Stefan Warda |
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