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11. August 2020

Hamburg: Wir lieben "Fahrradstadt"

Hamburg after five years of trying to become a city of cyclists

Aktualisiert um 19:49 Uhr

Sollte bis 2020 als Veloroute 1 fertiggestellt sein: Keplerstraße mit Gefährdungsstreifen - © Stefan Warda


Hamburg im Jahr 2020 nach fünf Jahren "Fahrradstadt": Das Hamburger Veloroutennetz aus den 1990er Jahren sollte mittlerweile wiederholt komplett fertiggestellt sein. Noch immer gibt es unbenutzbare benutzungspflichtige Radwege, chaotische oder keine Radverkehrsführungen an Baustellen und viele der Radverkehrsanlagen - vor allem in den äußeren Stadtteilen - sind weiterhin seit Jahrzehnten dauerhaft durch Wildparkende beeinträchtigt oder blockiert. Es bleibt sehr viel zu tun, um die Diskrepanz zwischen Versprechen und Wirklichkeit aufzulösen.


Unbenutzbare benutzungspflichtige "Radwege"

Benutzungspflichtiger erneuerter "Radweg" in der Fuhlsbütteler Straße, u.a. mit gegen das Hamburger Wege-Gesetz verstoßenden Sondernutzungen - © Stefan Warda

Alsterkrugchaussee: Benutzungspflichtiger unbenutzbarer Radweg bei zulässigem Tempo 60: Illegal platzierte Stehzeuge - © Stefan Warda

Osdorfer Landstraße: Benutzungspflichtiger "Radweg" für vorgeschriebenen Zweirichtungsverkehr im Dooringbereich: Notwendige Abstand zu Stehzeugen und Gegenverkehr können nicht eingehalten werden, die Benutzbarkeit ist damit nicht gegeben - © Stefan Warda

Benutzungspflichtiger, dennoch dauerhaft unbenutzbarer "Radweg" an der Fuhlsbütteler Straße (Justus-Strandes-Weg): Der Fakeradweg liegt seit Jahrzehnten überwiegend unter einer Vegeationsschicht - und niemanden interessiert es - © Stefan Warda

Fuhlsbütteler Straße (Justus-Strandes-Weg): Unbenutzbarer benutzungspflichtiger "Radweg" - © Stefan Warda

Fuhlsbütteler Straße: Benutzungspflichtiger Fakeradweg - © Stefan Warda

Fuhlsbütteler Straße: Spuren des benutzungspflichtigen "Radwegs" sind noch erkennar - © Stefan Warda

Kieler Straße: Benutzungspflichtiger Fakeradweg unmittelbar neben seit Jahrzehnten geduldetem illegalen Schrägparken an vierspuriger Straße - © Stefan Warda

Habichtstraße: Benutzungspflichtiger "Radweg" - © Stefan Warda

Habichtstraße (Ring 2): Unvorstellbar, aber dies soll ein benutzungspflichtiger "Radweg" sein, den jedoch niemand benutzen kann. Wer so etwas anordnet muss Radfahrende hassen - © Stefan Warda

"Velorouten"

"Veloroute" 4, Rathenaustraße: Eng überholt werden gehört zum Standard. Der ehemalige Radweg auf dem Hochbord dient heute Stehzeugen. Eine Veloroute müsste ganz anders aussehen - © Stefan Warda

"Veloroute" 5N; Saarlandstraße: Benutzungspflichtiger "Radweg" mit einer Breite von rund 60 Zentimetern. Mehrspurige Räder und Radfahrende mit Anhängern müssen dort auf die Fahrbahn ausweichen - wozu dann Benutzungspflicht? - © Stefan Warda

"Veloroute" 13, Wagnerstraße - © Stefan Warda

"Veloroute" 13, Wagnerstraße - © Stefan Warda

"Veloroute" 13, Ritterstraße: Beste Voraussetzung, um besonders eng überholt oder anders drangsaliert zu werden - © Stefan Warda


Baustellen

Unzulässige Gehwegbenutzungspflicht in einer Tempo-30-Zone: An Baustellen kann bislang jeder Laie ungeprüft je nach Lust und Laune Verkehrszeichen aufstellen oder auch nicht, wie z.B. am Salomon-Heine-Weg - © Stefan Warda

Wenn - wie so oft - keine Regelung getroffen wurde, müssen Radfahrende wie hier an der vierspurigen Osterfeldstraße auf die Fahrbahn ausweichen. Solches führt nicht gerade zu Akzeptanz - © Stefan Warda

Horner Rampe Radwegsanierung: Es gab zwischen Pagenfelder Platz und Bergedorfer Straße keine gesonderte Radverkehrsführung, sondern die Verpflichtung, die vierspurige Fahrbahn zu befahren - © Stefan Warda


Andere Kuriositäten und Konflikte

Stehzeuge befinden sich vor allem in den äußeren Stadtteilen ohne jegliche Kontrolle dauerhaft auf Radverkehrsanlagen, wie hier in der Alsterdorfer Straße - © Stefan Warda

Seit Jahrzehnten wird der "Radweg" am Mittelweg bei der Moorweide erheblich durch Stehzeuge beeinträchtigt, zum Unmut der Radfahrenden. Behörden und Politiker schauen weiterhin weg - © Stefan Warda

Tangstedter Landstraße, unbenutzbarer "Radweg" im angeordneten Dooringbereich - © Stefan Warda

Schiffbeker Weg: Entlang der vierspurigen Straße, auf der gern "sportlich" gefahren wird, gibt es nur einen kümmerlichen Fakeradweg - © Stefan Warda

Schiffbeker Weg: "Romantischer Radweg" - © Stefan Warda

Elberadweg, Johannisbollwerk: Radwegende - © Stefan Warda

Jenfelder Allee: Ein zunächst benutzungspflichtiger Radweg . . . - © Stefan Warda

. . . kann nach nur kurzer Strecke . . . - © Stefan Warda

. . . unverhofft enden - © Stefan Warda

Verkehrszeichen und Straßenschilder werden vermutlich ausschließlich alle fünf Jahre jeweils nur kurz vor der Bürgerschaftswahl gereinigt - © Stefan Warda



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3 Kommentare:

  1. Und gleichzeitig kann man weltweit in so vielen Großstädten sehen, wie schnell Veränderungen umgesetzt werden können. Sicher nicht perfekt und nicht alles auf einmal. Aber mit wesentlich mehr Elan. Aber in der selbsterklärten schönsten Stadt der Welt ist man so besoffen von der eigenen Großartigkeit, dass man es nicht nötig hat, mal über den Tellerrand zu schauen. Was die Politik in ihren Sonntagsreden erzählt, ist meist auch egal. Regieren tut die Verwaltung. 10% mühen sich redlich, 30% schnarchen, 30% sind emsig beschäftigt im Moloch von Zuständigkeit/ Unzuständigkeit/Abstimmungsbedarf und 30% betreiben ihre eigene politisch konträre Agenda.

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  2. Das ist mir zu negativ. Die Fortschritte seit 2010 sind gewaltig. Immer nur mimimi hilft nicht weiter.

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    1. Mimimi?? Die fortschritte sind eher weniger gewaltig. Denn es ist ganz viel nicht passiert. Rot-Grün hatte angekündigt das Veloroutennetz fertigzustellen. Fakt ist, das es nicht fertig ist. Und nebenbei: Unter "Fahrradstadt" versteht sich doch wohl von selbst, dass es keinerlei unbenutzbare benutzungspflichtoge Radwege geben kann. Mimimi ja, wenn die überzogene Behörden- und Senats-Propaganda nicht in Frage gestellt werden darf . . .

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