Critizised cycle lanes: Back to old former fake cycle tracks?
Aktualisiert um 22:50 Uhr
Das Scheitern einer besseren Verkehrspoltik wird einzig am Radfahrstreifen festgemacht
Heute abend flimmert der "
Fahrradkrieg" in Deutschlands Wohnstuben. Autor Güven Purtul hat sich in Norddeutschland Radfahr- bzw. Gefährdungsstreifen und unechte Fahrrdstraßen (Hamburg, Oldenburg, Osnabrück) ausgesucht, und vergleicht diese mit zum Teil holprigen Radwegen in Oldenburg (Old.) sowie mit Radwegen in Kopenhagen.
In Hamburg gibt es neben Güven Purtul zahlreiche Kritiker an Radfahrstreifen, allen voran Dennis Thering (CDU) und Dr. Wieland Schinnenburg (FDP), die vehement die Verkehrspolitk des derzeitigen Hamburger Senats bekämpfen. Thering fordert statt Radfahrstreifen als Ersatz für schmale Fakeradwege den Bau von Hochbordradwegen an Straßen mit mehr als 15.000 Autos / Tag. Gleichzeitig möchte die CDU die Anzahl aller bisherigen legalen (und teilweise illegalen) Parkplätze erhalten. Wie unter diesen Bedingungen benutzbare und sichere Hochbordradwege aussehen sollen, bleibt vollkommen schleierhaft. Auch in Berlin wird der derzeitige Senat heftigst wegen des geplanten Radgesetzes von der Opposition kritisiert.
Wird es bald wieder eine Rückkehr zu den altbekannten schmalen Fakeradwegen zwischen Stehzeugen und schmalen Gehwegen geben? Radfahrstreifen werden nicht nur angelegt, weil sie angeblich extrem preisgünstig seien, wie im Beitrag "Fahrradkrieg" dargestellt. In Hamburg werden bei anstehenden Straßengrundinstandsetzungen in letzter Zeit vollkommen neue Straßenquerschnitte gewählt, ohne dass nur eine wenig weiße Farbe auf vorhandene Fahrbahnen gemalt wird. Mit dem Beitrag "Fahrradkrieg" soll der Radfahrstreifen in Verruf gebracht werden. Doch wird es in Deutschland gelingen, statt den deutschen Richtlinien entsprechende Radfahrstreifen für deutsche Verhältnisse sehr breite Radwege wie in
Kopenhagen anzulegen, ohne dass der Autoverkehr Fläche abgeben muss?
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Kopenhagen, Radweg - © Stefan Warda |
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Kopenhagen, Radweg - © Stefan Warda |
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Kopenhagen, Radweg - © Stefan Warda |
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Kopenhagen, Radweg - © Stefan Warda |
Oppositionspolitiker gegen Radfahrstreifen
Die Kritik der Politiker an den gebauten und geplanten Radfahrstreifen krankt überwiegend, denn es wird sowohl in Hamburg als auch in Berlin den regierenden Senaten Autofeindlichkeit vorgeworfen. Die autovernarrten Oppositionspolitiker schüren mit der Verteufelung der Radfahrstreifen Ängst bei den Bürgern, doch selbst haben sie keine besseren Konzepte zur Hand. Als Alternative zu den umstrittenen Radfahrstreifen in der Hamburger
Bebelallee, die als Ersatz für nicht benutzbare schmalste Fakeradwege in den Dooringbereichen eingebettet zwischen Stehzeugen und 1,5 Meter schmalen Gehwegen angelegt wurden, wollte die CDU einen schmalen Zweirichtungsradweg durch einen Grünzug bauen, um den gesamten legalen und illegalen Stehzeugebestand erhalten zu können. Mit dem Zweirchtungsradweg, der jedoch nur für einen Teilabschnitts des Straßenzuges vorgeschlagen wurde, wären lästige Umwege und lange Wartezeiten an Kreuzungen die Folge gewesen - schlimmstenfalls illegales Gehwegradeln auf der anderen Straßenseite und Geisterradeln im Anschluss an den angedachten Zweirichtungsradweg.
Die Oppositionspolitiker von CDU und FDP werfen den regierenden Senaten Ungerechtigeit, Ideologie und Aktionismus vor. Wie verlogen die Diskussion um Radfahrstreifen gegen Radwege ist, zeigen Ausschnitte aus dem
Redebeitrag von Henner Schmidt (FDP) aus dem Berliner Abgeordnetenhaus.
Ausbau der Radwege: Natürlich besteht ein ganz erheblicher Bedarf, die Radstruktur auszubauen. Aber warum unbedingt entlang der Hauptverkehrsstraßen, wie es explizit im Koalitionsvertrag steht. Warum planen Sie eigentlich nicht ein auf Radfahrer zugechnittenes Radwegenetz wie in Kopenhagen? Warum orientieren Sie sich da an den Autotrassen? Das behindert Autofahrer und ist auch wirklich nicht optimal für Radfahrer, die die Abgase einatmen müssten.
Parkplätze: Natürlich werden in der Innenstadt die Flächen knapp, und mit der wachsenden Stadt wird das immer stärker. Aber warum wollen Sie denn jetzt künstlich die Preise hochtreiben und die Parkplätze auch noch reduzieren? Warum lassen Sie nicht Tiefgaragen und Parkhäuser bauen, wie in anderen Großstädten? Da, wo die Nachfrage besteht, wo auch die Leute dazu bereit sind, dafür zu zahlen - unter dem Hardenbergplatz zum Beispiel.
Verknüpfung der Verkehrssysteme: Ja, dazu gehören auch Fahrradparkplätze an Bahnhöfen. Aber eben auch Park & Ride. Der Autoverkehr muss auch mit den andern Verkehrsträgern verknüpft werden. Gerade dort, wo die Pendler aus dem Umland kommen, brauchen wir ein deutlich erweitertes Park & Ride-Angebot. Das hat Herr Schopf erwähnt. Aber dann tun Sie mal was, dass das jetzt mal in Gang kommt. Da gibts´s ja zur Zeit gar keine Ansätze, dass dort was passiert.
Bei Ihrer Koalition werden aber solche fachlich durchaus zu diskutierenden verkehrstechnischen Fragen immer gleich zu ideologischen Hämmern geschmiedet. Und sie werden immer wieder mit einer grundsätzlich autofeindlichen Tendenz unterlegt. Meine Damen und Herren, das ist eine kleingeistige und innovationsfeindliche, es ist vor allem ein unglaublich griesgrämige und miesmacherische Politik, die Sie hier machen.
Offenbar ist Herr Schmidt noch nie mit auf einem Fahrrad in Kopenhagen unterwegs gewesen. Trotzdem nimmt er für sich in Anspruch Kopenhagen-Experte zu sein. Er müsste sonst wissen, dass entlang aller Hauptverkehrsstraßen in Kopenhagen breite Radwege vorhanden sind, wie es in Deutschland vollkommen unbekannt ist. Aber er will anderen Politikern und der Öffentlichkeit vorgaukeln, eine Fahrradstadt wie Kopenhagen könne gleichzeitig eine autogerechte Stadt sein.
Sichere und breitere Radverkehrsanlagen nur bei weniger Stehzeugen möglich
Klaus Bondam deutet im "Fahrradkrieg" des NDR an, dass auch in Kopenhagen Stehzeugflächen für
breitere Radwege geopfert werden. Auch der international anerkannte dänische Architekt Jan Gehl ("Städte für Menschen") ist kein Freund von Stehzeugen. Laut
Tagesspiegel berichtet er gern von dem Kopenhagener Verkehrsplaner, der den Stehzeugeraum in Kopenhagen jährlich um drei Prozent reduzierte.
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Alter Teichweg: Opposition fordert statt geplanter Radfahrstreifen als Ersatz für diese unbenutzbaren Fakeradwege Aufgabe der "Radwege", um möglichst viel Platz für Stehzeuge zu wahren - © Stefan Warda |
Der Weg weg von schmalen Fakeradwegen neben Stehzeugen in Deutschland müsste die großflächige Aufgabe von Stehzeugeflächen sein, um z. B. sichere und benutzbare Hochbordradwege nach Kopenhagener Vorbild zu schaffen. Das traut sich nicht der jetzige Hamburger Senat, mit den zwei Meter breiten geschützten Radspuren soll dies in Berlin vielleicht einmal gelingen. Die Oppostion will auf gar keinen Fall einen besseren Radverkehr oder mehr Raum für Radfahrer, sondern Radfahrer ab in Nebenstraßen verbannen, wo derzeit Meere von Stehzeugen das Radfahren unattraktiv machen. Radfahrstreifen oder Schutzstreifen waren bislang ein Versuch, einen Kompromiss zu finden.
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Harvestehuder Weg, historischer Fakeradweg - © Stefan Warda |
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Harvestehuder Weg, historischer Fakeradweg - |
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Harvestehuder Weg, historischer Fakeradweg - |
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Harvestehuder Weg, historischer Fakeradweg - |
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Harvestehuder Weg, historischer Fakeradweg - |
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Harvestehuder Weg, historischer Fakeradweg - |
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Harvestehuder Weg, historischer Fakeradweg - |
Unsicherheitsgefühl und Rückbau schmaler Radwege
Der im "Fahrradkrieg" erwähnte Rückbau des "Radwegs" am
Alsterufer im Verlauf der Veloroute 4 mag für Ortsunkundige unverständlich wirken. Der "Radweg", der deutlich schmaler als ein Kopenhagener Radweg für den Einrichtungsverkehr war, sollte dem Zweirichtungsverkehr dienen und wand sich dabei um einige Bäume herum. Wegen des kurvigen Verlaufs konnten langsame Radler bei Gegenverkehr nicht überholt werden. Um der heutigen Zahl an Radfahrern im Verlauf der Veloroute 4 entlang der Außenalster gerecht zu werden, hätte der Radweg in seiner Breite mehr als verdoppelt werden müssen. Der angrenzende Gehweg am Außenalsterufer war im Abschnitt Alsterufer ebenfalls schon hoch belastet. Bei schönem Wetter und vor allem an Wochenenden gab es kein verträgliches Miteinander unter Radfahrern, Fußgängern, Joggern und anderen Alsterbeuschern. Die Freigabe der am Harvestehuder Weg eingerichteten Fahrradstraße für jeglichen Autoverkehr ist jedoch auch keine perfekte Lösung, sondern eher nur ein Kompromiss zwischen Erhalt der Parkfläche, Ausgleich zwischen den Interessen der Fußgänger, der Radfahrer, der Anlieger, des Tourismus und der Autofahrer. Im "Fahrradkrieg" fehlte jedoch jeglicher Hinweis auf die unhaltbare vorherige Situation.
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