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11. März 2017

Hamburg: Bürgerbegehren gegen Elbstrand-Radweg-Visionen

Hamburg: Citizens against cycle track on the Elbe beach


Övelgönne, Elbstrand bei Hochwasser - © Stefan Warda


Laut Mopo und Abendblatt formiert sich eine Initiative, die ein Bürgerbegehren gegen Elbstrand-Radweg-Planungen auf den Weg bringen will. Die Bürger wollen damit offenbar Überlegungen, wie die ein Kilometer lange Lücke im Verlauf von "Elbe-Radweg" und "Nordseeküsten-Radweg" am Elbufer bei Övelgönne geschlossen werden könnte, einen Riegel vorschieben. Zumindest soll es keinen Radweg auf dem Elbstrand bei Övelgönne geben. Eine Illustration des ADFC mit einer sechs Meter breiten Radwegtrasse auf dem Elbstrand bestimmte tagelang die Hamburger Lokalpresse. Bislang ist das Radfahren im Verlauf der Freizeitroute 8, dem "Elbe-Radweg" und dem "Nordseeküsten-Radweg" ab der Bushaltestelle Neumühlen stromabwärts für rund einen Kilometer verboten. Radfahrer sollen sich im Verlauf der ausgewiesenen Radrouten in Fußgänger verwandeln, was jedoch nicht alle Radfahrer beherzigen.


Freizeitroute 8, Elbe-Radweg und nordseeküsten-Radweg, Övelgönne: Wildradler auf dem Gehweg - © Stefan Warda


Neben dem Elbstrand-Radweg als Form eines Lückenschlusses steht auch noch die Idee einer Radwegbrücke über der Strandperle im Raum. Bislang fehlt es an geeigneten und attraktiven Radverkehrsverbindungen zwischen den Elbvororten und Altona bzw. der Innenstadt. Weder verbindet eine Veloroute die Elbvororte mit dem Zentrum, noch gibt es Radverkehrsanlagen im Verlauf der Elbchaussee, der Direktverbindung parallel zur Elbe.


Illustration des © ADFC Hamburg mit Elbstrandradweg-Idee


Der örtliche ADFC begrüßte die neuesten Planungen des Bezirks, einen Radweg am Elbstrand in Övelgönne zu bauen. Überlegungen zu einem Radweg am Elbufer gibt es schon seit mehreren Jahrzehnten. Diese wurden wegen Widerständen jedoch immer wieder fallen gelassen. Prominente Gegnerin eines Elbstrandradwegs ist Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank. Sie sprach sich im NDR für den Erhalt des Elbstrands in seiner jetzigen Form aus.


Kopenhagen, Cykelslangen - © Stefan Warda

Kopenhagen, Cykelslangen - © Stefan Warda


Bei den jüngsten Planungen wurde bislang jedoch außer Acht gelassen, wie eine verträgliche Radverkehrsführung zwischen Neumühlen und dem Elbtunnelentlüftungsbauwerk geschaffen werde könnte. Die derzeitige Planungsidee befasst sich lediglich mit dem Strandabschnitt zwischen Elbtunnelentlüftungsbauwerk und Övelgönne 104, wo der Anschluss an eine Radverkehrsführung besteht. Auf dem kurzen Abschnitt herrscht bei schönen Wetter und am Wochenende jweils dichtes Gedränge zwischen Restaurants, Verkaufsständen und Außengastronomien. Ein Radfahren ist dort dann meistens unmöglich. Ob eine Radwegbrücke nach Kopenhagener Vorbild auch diesen Engpass umgehen könnte? Wie würde sich eine solche Brücke in die Ufersilhouette einfügen? Gäbe es ggf. Einsprüche von Anliegern wegen Einsicht vom erhöhten Radweg in die vorgelagerten Gärten? Bis zum 15. Mai sollen Alternativen und Konzepte beim Bezirksamt zusammengetragen und bewertet werden. Dabei sollten alle möglichen Varianten einer attraktiven Radverkehrsführung von den Elbvororten nach Altona bedacht werden.


Freizeitroute 8, Elbe-Radweg, Nordseeküsten-Radweg, Övelgönne / Neumühlen: Verbot für Fahrzeuge aller Art - © Stefan Warda

Freizeitroute 8, Elbe-Radweg, Nordseeküsten-Radweg, Övelgönne: Bei schönem Wetter herrscht dort extrem dichtes Gedränge zwischen Restaurants, Außengastronomien und Verkaufsständen - © Stefan Warda

Elbchaussee, Gehwegradeln auf Grandpisten - © Stefan Warda




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1 Kommentar:

  1. Ich finde die Idee des Radwegs auf dem Strand eigentlich sehr charmant (Vorbild Stanta Monica) allerdings gefällt mir die erhöhte Variante noch einen Tick besser. Bei dieser kämen sich weder Radfahrer noch Strandspaziergänger ins gehege, noch geht Strand "verloren" und womöglich ist es gleichzeitig ein Unterstand/Sonnenschutz bei Wetterlagen.

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