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21. November 2013

NRW baut sechs Radschnellwege

Northrhine-Westphalia Is Going to Build Six Cycle Highways


  © hamburgize.com / Stefan Warda
Radschnellweg in den Niederlanden


In Nordrhein-Westfalen sollen mit Unterstützung der Landesregierung fünf Radschnellwege geplant werden. Aus den verbliebenen acht Projektskizzen, die Kommunen aus NRW im Juli beim Verkehrsministerium für einen Planungswettbewerb eingereicht hatten, hat eine Jury die fünf besten Vorschläge ausgewählt. Damit entstehen in NRW in verschiedenen Regionen zusammen mit dem 80 Kilometer langen Ruhrgebietsprojekt 230 Kilometer überörtliche Radschnellwege. Insgesamt gibt es in Nordrhein-Westfalen ein landesweites Radverkehrsnetz von 14.200 Kilometern Länge.
NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und Landrat Günter Rosenke (Kreis Euskirchen) vom Präsidium der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrrad-freundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS) gaben gestern in Düsseldorf die Wettbewerbssieger bekannt.


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Radschnellweg in den Niederlanden


Verkehrsminister Groschek versprach mit den geplanten Radschnellwegen einen Quantensprung beim Radverkehr in NRW zu schaffen.

Die prämierten Vorschläge sind:
  • Die StädteRegion Aachen mit der Strecke Aachen - Herzogenrath / Kerkrade (NL) / Heerlen (NL),30 km
  • Die Stadt Düsseldorf mit der Strecke Neuss - D-Universität - D-Benrath - D-Garath - Langenfeld / Monheim (31 km)
  • Die Stadt Bad Oeynhausen mit der Strecke Herford - Löhne - Bad Oeynhausen - Porta Westfalica - Minden (36 km)
  • Die Stadt Köln mit der Strecke Köln Innenstadt - K-Universität - K-Lindenthal - K-Gewerbegebiet Marsdorf - Frechen Europark - Frechen Bahnhof (8,4 km)
  • Die Stadt Rhede mit der Strecke Isselburg-Anholt - Isselburg - Isselburg-Werth - Bocholt - Rhede - Borken - Velen (45 km)

© hamburgize.com / Stefan Warda
Malmö, kreuzungsfreier Radweg


Zusätzliche Streckenvorschläge aus Düsseldorf (für die Strecke Ratingen-Kaiserswerth) und Rhede (für den Abschnitt Velen - Coesfeld) konnten die Jury nicht überzeugen.
Nicht durchsetzen konnten sich die Vorschläge aus
  • Bonn (Bornheim - Alfter - Bonn - Troisdorf - Siegburg, 27 km),
  • Kreis Düren (Düren Bahnhof - Gewerbegebiet „Im großen Tal“ - Huchem-Stammeln - Selhausen - Krauthausen - Selgersdorf - Jülich Forschungszentrum - Jülich Bahnhof - Jülich FH-Campus, 18 km),
  • Iserlohn (Hagen-Hohenlimburg - Iserlohn-Hemer - Menden - Lendringsen - Holzen - Arnsberg, 62 km).

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Malmö, kreuzungsfreier Radweg

Ihren Vorschlag zurückgezogen hatte die Stadt Kleve (mit der geplanten Strecke Kleve - Kranenburg - Nijmegen (NL), 12,5 km).

Für die fünf Gewinnerprojekte fördert das Land zunächst eine Machbarkeitsstudie. Die ist Grundlage für die weitere Vor- und Ausführungsplanung, die das Land ebenfalls unterstützt. Die Förderung von Radschnellwegen hatte die Landesregierung als einen wichtigen Baustein in ihrem im Februar 2012 beschlossenen Aktionsplan zur Förderung der Nahmobilität definiert.
Die Koalition hatte beschlossen, das Straßen- und Wegegesetz NRW in Hinblick auf Radschnellwege so zu ändern, dass in Zukunft Radschnellwege Landesstraßen werden, für die (außerhalb von Großstädten >80 Tsd. Einwohnern) die Baulast, also die Kosten für Bau und Unterhaltung, beim Land liegen.


© AGFS-NRW
© AGFS


In den letzten Jahren sind in NRW zahlreiche Radwege auf Bahnstrecken entstanden. Die jüngsten Projekte weisen mittlerweile gute Ausbaustandards auf und könnten daher auch eine wichtige Rolle für den Alltagsradverkehr spielen. Auf der 22 Kilometer langen Nordbahntrasse in Wuppertal - geführt durch dichtbesiedelte Stadtgebiete - hat es mangels Ampeln jederzeit freie Fahrt. Die Nordbahntrasse wird mit Bundesmitteln und Spenden finanziert, im Ruhrgebiet sind zahlreiche Trassen durch den Regionalverband Ruhr finanziert worden.


© hamburgize.com / Stefan Warda
Wuppertal, Nordbahntrasse

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Wuppertal, Nordbahntrasse



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3 Kommentare:

  1. Leider hat die Sch.. Stadt St. Augustin den RSW Siegburg-Troisdorf-Bonn blockiert. Meine alte Heimatstadt Troisdorf bekommt also leider keine gute Anbindung an Bonn (bisher ist es ok, aber kein RSW-Standard). Insofern eigentlich gut, dass St. Augustin die Quittung bekommen hat, aber eigentlich schade.

    Michael S.

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  2. Wenn man sich die Planung des ERad"schnell"wegs in Göttingen ansieht, muß man diese Ankündigung als Drohung auffassen:

    1. Gehweg Radfahrer frei, wo man auf der Fahrbahn gefahrlos 40 km/h fahren kann, wird zu einem kombinierten benutzungspflichtigem Zweirichtungsrad/Gehweg auf dem Angesichts §1 StVO mit Rücksicht auf die Fußgänger höchstens noch 10-15 km/h als angepasste Geschwindigkeit gefahren werden können...

    2. In Göttingen wird der Eradschnellweg als benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg über mehrere hochfrenquentierte freie Rechtsabbiegefahrbahnen geführt, die schon als Einrichtungsradwege Unfallschwerpunkte des Radverkehrs darstellen. Der Rückbau der freien Rechtsabbieger wird abgelehnt, da man Kapazitätseinbußen des MIV befürchtet...

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  3. Es ist schon erstaunlich, dass ich die detaillierte Planung des Kölner Schnellwegs erst über dieses Blog und den Link auf die AGFS gefunden habe. Auf den Seiten des Kölner Fahrradbeauftragten ist bis jetzt dort nichts zu finden.

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