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27. Mai 2018

Fortschritt in Hamburg: Erstmalig benutzbare Radverkehrsanlagen im nördlichen Maienweg

Progress in Hamburg: For the first time usable ways for cyclists at north part of Maienweg
Aktualisiert am 28.05.2018

Maienweg nach Umbau - © Stefan Warda


Bürger in Fuhlsbüttel können aufatmen: Erstmalig gibt es benutzbare Radverkehrsanlagen im nördlichen Teil des Maienwegs. Zwischen Am Hasenberge und Ratsmühlendamm wurden Radfahrstreifen eingerichtet. Die vollkommen unbenutzbaren Fakeradwege wurden zu Baumscheiben, Abstandsflächen zu Stehzeugen oder Gehwegflächen umgewandelt. Dass Hamburg diese Fakeradwege als "Radwege" bezeichnete und deren Zustand über Jahrzehnte duldete, war ein äußerst übler Scherz.


Maienweg nach Umbau - © Stefan Warda

Maienweg vor Umbau - © Stefan Warda

Die abgebauten Fakeradwege hatten, soweit überhaupt vorhanden, eine Breite von 75-80 Zentimetern, verliefen allerdings unmittelbar neben oder unter Stehzeugen, waren Teile von Baumscheiben und an den großen Straßenbäumen nach Austrieb der unteren Stammtriebe generell unbefahrbar. Die angrenzenden Gehwege waren nur 1,5 Meter breit und wurden vorzugsweise von der Mehrzahl der Radfahrer benutzt - regelwidrig und zum Leidwesen von Fußgängern wegen extremer Dooringgefahr bzw. Unbenutzbarkeit und der hohen Kfz-Dichte auf der Fahrbahn.


Maienweg nach Umbau - © Stefan Warda

Maienweg vor Umbau - © Stefan Warda


Die neuen Radspuren erwiesen sich bei mehreren Testfahrten als durchaus brauchbar. Allerdings hängt die Sicherheit solcher Radspuren immer auch von den Einparkkünsten der Stehzeugebesitzer ab. Wird direkt am Kantstein geparkt, wird es für Radfahrer kritisch. Bei der regelmäßigen Verstopfung im Maienweg durch Autos haben Radfahrer es zukünftig jedoch einfacher: Sie können an den Fahrzeugkolonnen vorbeiradeln.


Maienweg nach Umbau - © Stefan Warda

Maienweg vor Umbau - © Stefan Warda

Maienweg vor Umbau - © Stefan Warda

Maienweg nach Umbau - © Stefan Warda

Maienweg vor Umbau - © Stefan Warda


Bei der aktuellen Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Radfahrstreifen zeigt dieses Beispiel, dass Radwege nur unter Verzicht der Straßenbäume hätten angelegt werden können. Doch die Hamburger wollen alles zugleich: Viele Bäume und befahrbare Radwege, und dazu auch noch Platz für Stehzeuge. Für "geschützte Radspuren" hätten alle Parkplätze geopfert werden müssen, für Hochbordradwege nahezu alle Bäume. Die neuen Radfahrstreifen bleiben somit ein Kompromiss.


Maienweg / Ahornkamp vor Umbau - © Stefan Warda

Maienweg / Ahornkamp nach Umbau: Vormals gab es dort einen Fakeradweg - © Stefan Warda

Maienweg / Ahornkamp vor Umbau mit Fakeradweg - © Stefan Warda

Maienweg 280 nach Umbau - © Stefan Warda

Maienweg 280 vor Umbau - © Stefan Warda

Maienweg nach Umbau: Radfahrstreifen - © Stefan Warda

Maienweg vor Umbau: Fakeradweg - © Stefan Warda



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1 Kommentar:

  1. Das ist sicher eine Verbesserung zur vorherigen Situation, aber um halbwegs sicher auf diesen Radfahrstreifen zu fahren muss man sich wieder äußerst links halten (praktisch auf der durchgezogenen Linie) um nicht in den Dooring-Bereich zu kommen. Von links wird dann sicher 1,50 M von allen Motorisierten Teilnehmern eingehalten...

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