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8. März 2018

Propaganda in der "Fahrradstadt" Hamburg: Durchfahrt für Radfahrer an Baustellen wie üblich versprochen, aber nicht eingerichtet

Road works in the "city of cyclists" of Hamburg: Promised ways for cyclists will never be realized


Veloroute 2, Weidenallee / Fruchtalle: Baustelle - © Stefan Warda


Stresemannstraße und Weidenallee sind derzeit während der Baumaßnahmen entgegen den Ankündigungen der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) für den Radverkehr gesperrt. Ausweichempfehungen gibt es leider nicht.

Die Stresemannstraße wird derzeit zwischen Bahnhof Holstenstraße und der Eifflerstraße erneuert. Die Fahrbahnen erhalten neue Aspahltdecken. Für den Autoverkehr sind Umleitungen eingerichtet. Lediglich stadtauswärts ist eine Fahrspur für den MIV befahrbar. Der Radverkehr sollte laut der BWVI aufrechterhalten werden.

Fußgänger und Radfahrer werden in den einzelnen Bauphasen sicher durch das Baufeld geführt.

Doch entgegen den Ankündigungen der BWVI ist die Stresemannstraße für den Radverkehr gesperrt. Stadteinwärts sollen Radfahrer ab holstenplatz in Richtung Sternbrücke den benutzungspflichtigen Radweg benutzen. Dieser ist jedoch nach wenigen Metern gesperrt und blockiert. Eine alternative Radverkehrsführung oder Umleitung ist nicht eingerichtet. Auf die Fahrbahn zu wechseln empfiehlt sich in dem Bereich nicht, da in dem Straßenabschnitt auf der noch einzig vorhandenen Fahrspur eine Einbahnstraßenregelung in entgegengesetzter Fahrtrichtung gilt.


Stresemannstraße / Holstenplatz, Baustelle: Radweg stadteinwärts mit Benutzungszwang - © Stefan Warda

Strsemannstraße, Baustelle: Radweg stadteinwärts mit Benutzungszwang - © Stefan Warda

Stresemannstraße, Baustelle: Radweg stadteinwärts mit Benutzungszwang - © Stefan Warda

Stresemannstraße, Baustelle: Radweg stadteinwärts mit Benutzungszwang und Kampfradler auf dem Gehweg - © Stefan Warda


Stadtauswärts sollen Radfahrer ebenfalls Radverkehrsanlagen benutzen. Ab Oelkersallee und Missundestraße ist der benutzungspflichtige Radweg jedoch ebenfalls gesperrt. Eine Umleitung oder alternative Radverkehrsführung ist auch dort nicht eingerichtet. Um auf die Fahrbahn zu wechseln, müssten Radfahrer die Absperrung des Baufeldes überwinden.


Stresemannstraße / Eifflerstraße, Baustelle: Gehweg stadtauswärts mit Benutzungszwang - © Stefan Warda

Stresemannstraße / Eifflerstraße, Baustelle: Gehweg stadtauswärts mit Benutzungszwang - © Stefan Warda

Stresemannstraße / Oelkersallee, Baustelle: Radweg stadtauswärts mit Benutzungszwang - © Stefan Warda

Stresemannstraße / Missundestraße, Baustelle: Radweg stadtauswärts mit Benutzungszwang - © Stefan Warda

Stresemannstraße 151, Baustelle: Fakeradweg - © Stefan Warda


In der Weidenallee wurde im Rahmen des Umbaus für die Veloroute 2 eine Einbahnstraße eingerichtet, die nicht für den Radgegenverkehr geöffnet wurde. Laut BWVI soll der Radverkehr währnde der Baumaßnahme aufrecht erhalten werden.

Fußgänger und Radfahrer kommen jederzeit sicher um das jeweilige Baufeld.

Stadtauswärts sollen Radfahrer den schmalen Fakeradweg benutzen. Dieser ist jedoch unterbrochen, das Befahren des Gehwegs nicht gestattet. Somit ist die Veloroute 2 in der Weidenallee entgegen den Ankündigungen der BWVI unterbrochen, denn eine Umleitung ist nicht eingerichtet.


Veloroute 2, Weidenallee: Stadtauswärts müssen Radfahrer wegen der Baustelle den "Radweg" benutzen - © Stefan Warda

Veloroute 2, Weidenallee: Der "Radweg" ist wegen Baustelle leider nicht benutzbar - © Stefan Warda

Veloroute 2, Weidenallee 38: Der Radweg ist wegen Baustelle abgesperrt - © Stefan Warda

Veloeoute 2, Weidenallee: Baustelle - © Stefan Warda

Veloroute 2, Weidneallee / Schäferkampsallee: Der "Radweg" ist gesperrt - © Stefan Warda


Für Baustellen in Hamburg ist diese Vorgehensweise üblich. Regelmäßig kündigt die BWVI mögliche Radverkehrsführungen im Bereich von Baustellen an, die allerdings tatsächlich nie hergerichtet werden. Das Projekt "Fahrradtstadt" Hamburg verliert mit solchen Versprechen, die nicht eingehalten werden, leider vollkommen an Glaubwürdigkeit und verführt Radfahrer zu regelwidrigem Verkehrsverhalten, mit dem Radfahrer sich und andere möglicherweise gefährden.


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3 Kommentare:

  1. Das ist natürlich sehr bedauerlich. In Berlin sind wir da schon weiter. Hier werden durch Baustellen verengte nicht benutzungspflichtige Radwege in benutzungspflichtige umgewandelt und reine stark benutzte GehWege, auf denen das Ordnungsamt Radfahrer wegen Gefährdung herausfischt, eine Woche später zu benutzungspflichtigen gemeinsamen Geh- und Radwegen umdeklariert.

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  2. Da sieht man wieder das die Autostadt Hamburg am Radverkehr nicht interessiert ist. Null. "Fahradstadt" ist Hamburg rein vituell indem Behauptungen ständig wiederholt werden. Propaganda nennt man das.

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  3. Bin da am Freitag nichts ahnend von Norden an die Sternbrücke geradelt und dann ging praktisch nichts mehr und für niemanden. Ich wollte eigentlich die Max-Brauer weiter runter. Hilflos nach gegenüber spähende Fussgänger, die nicht wussten, wie sie da rüber kommen, Autofahrer mit Bissstellen am oberen Lenkradrand, irrlichternde Musical(be)sucher und feixende Anwohner. Als Radler kann man fast noch von Glück reden: Habe mich dann zum Holstenplatz durchgeschlagen und am Stau vorbei ganz hinten rum mein Ziel erreicht. Die vielen für ALLE Verkehrsteilnehmer katastrophalen Baustelleneinrichtungen nerven mich am Verkehr in HH persönlich am meisten. Es gibt unendlich viele Nonsens-Schilder, fehlende Fahrbahnaufleitungen, gefährliche Bündelungen verschiedener Teilnehmer und faktisch nicht gg. Falschparker gesicherte Querungen und Anrampungen für KiWas, Rollifahrer und Rollatoren.
    Die Baustelleneinrichtungen sollten aus der Verantwortung der Bauherren herausgelöst und als eigenständige Leistungen vergeben und kontrolliert werden. Nur "mal vorher mit dem Wegewart und dem BüNaBe" kurz nachschauen reicht halt nicht.

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