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28. November 2016

Hamburg: CDU-Abgeordnete fordern Senat auf verstärkt gegen Wildparker auf Geh- und Radwegen vorzugehen

Hamburg: CDU deputies call on the senate to steer more and more against wild car parking on sidewalks and cycle tracks  
Aktualisiert um 18:35 Uhr

Alsterdorfer Straße, "Radweg": Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken - © Stefan Warda


Im Rahmen eines Antrags zur Sicherung der Mobilität im Alter (Drucksache 21/6156) forderten im September einige CDU-Bürgerschaftsabgeordnete den Senat auf, verstärkt gegen das Wildparken auf Geh- und Radwegen vorzugehen.


Die CDU will offenbar ihre bisherige Haltung zur Wildparkerahndung überdenken. In einem Antrag an den Senat forderten einige Bürgerschaftsabgeorndete den Senat auf verstärkt gegen Wildparken auf Geh- und Radwegen und an Fußgängerüberwegen vorzugehen. Bislang setzte sich die CDU jedoch gerne für die nachträgliche Legalisierung des Wildparkens im gesamten Stadtraum ein und zählte bei Umbaumaßnahmen gerne das Wildparken in die legalen Stehzeugebilanzen ein (Klosterstern, Leinpfad, Wiesendamm, usw.).


Seit dem neuen Antrag darf sich die CDU nicht mehr hinter dem Abzockvorwurf verstecken, wenn neben der Innenstadt und den bewirtschafteten Stehzeugeflächen auch in den Nebenzentren und Wohnvierteln auf die Einhaltung der Parkregeln geachtet wird und Verstöße bestraft werden. Hoffentlich findet sich bald ein Konsens mit der Regierungskoalition bezüglich einer intensiveren Überwachung und Eindämmung des Wildparkens auf Gehwegen und Radverkehrsanlagen. Denn bislang blieben in Hamburg aus politischen Gründen leider viele dauerhaft zugestellte Geh- und Radwege jahrzehntelang ohne Kontrolle, um dem Vorwurf der Abzocke zu entgehen und den autofahrenden Bürger nicht zu verärgern. Mit der Forderung der CDU nach mehr Härte gegenüber Wildparkern dürfte nun aber auch überall dort Wildparken geahndet werden, wo es bislang immer geduldet wurde.


Rothenbaumchaussee, "Gehweg" mit Freigabe für de Radverkehr: Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken - © Stefan Warda

Rothenbaumchaussee, "Gehweg" mit Freigabe für de Radverkehr: Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken - © Stefan Warda

Weidenstieg, "Gehweg" mit Freigabe für Längsparken: Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken in Querstellung - © Stefan Warda


Beispiele für dauerhaft eingeschränkte Gehwege:
  • Alsterdorfer Straße (zwischen Haus-Nr. 365 und 385 wird dauerhaft halbseitig auf dem Geh- und Radweg geparkt)
  • Maria-Loisen-Straße (zwischen Hochbahntrasse und Barmbeker Straße Beeinträchtigung des Gehwegs)
  • Rothenbaumchaussee (erlaubt ist das Längsparken, praktiziert wird das Schrägparken) 
  • Weidenstieg (erlaubt ist Längsparken, praktiziert wird regelwidrig Senkrechtparken auf dem Gehweg)



Walddörferstraße, "Radweg": Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken - © Stefan Warda


Beispiele für dauerhaft eingeschränkte Radverkehrsanlagen:
  • Alsterdorfer Straße (zwischen Haus-Nr. 365 und 385 wird dauerhaft halbseitig auf dem Rad- und Gehweg geparkt)
  • Barmbeker Straße (zwischen Jarrestraße und Semperstraße gibt es sehr häufig Schrägparker auf dem nur 1,25 Meter schmalen benutzungspflichtigem "Radweg") 
  • Bogenstraße / Veloroute 3 (Radfahrstreifen zwischen Schlankreye und Kleiner Kielort durch Schrägparker beeinträchtigt)
  • Erdkampsweg (bislang geduldetes Wildparken am bzw. auf dem Radweg auf dem Hochbord) 
  • Fruchtallee (zwischen Emilienstraße und Heußweg)
  • Holtenklinker Straße (zwischen Kirchhofsweg und August-Bebel-Straße wird dauerhaft der Radweg in voller Breite zugeparkt) 
  • Maria-Louisen-Straße (zwischen Hochbahntrasse und Barmbeker Straße Blockade des "Radwegs")
  • Sierichstraße (zwischen Hudtwalckerstraße und Maria-Loisen-Straße beeinträchten oder blockieren Wildparker den Radweg)
  • Stresemannallee / Veloroute 3 (zwischen Veilchenweg und Henning-Wulf-Weg wird dauerhaft auf dem einseitigen Zweirichtungsradweg geparkt) 
  • Walddörferstraße (Dauerwildparken auf Radwegen)


Veloroute 3, Stresemannalle: Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken auf dem Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda

Erdkampsweg, Fakeradweg: Jahrzehntelang geduldetes Dauerwildparken - © Stefan Warda


Die jahrzentelange Tradition des toleranten Umgangs mit Wildparkern hat in Hamburg dazu geführt, dass aus gelegentlichem Wildparken geduldetes Dauerwildparken wird, aus geduldetem Wildparken schließlich Forderungen nach Legaliserung resultieren, die in aller Regel zulasten von Radfahrern und Fußgängern durchgesetzt wurden. So wurde über Jahrzehnte hinweg der Raum für Radfahrer und Fußgänger Schritt für Schritt reduziert. Diese Endlosspirale gilt es nun aufzubrechen. Ob die CDU das nun auch verstanden hat? Zweifel sind angebracht, denn noch dieses Jahr forderte die CDU in ihrem Radverkehrskonzept einen "Bestandsschutz für PKW-Parkplätze". Zusätzlich solle es jedoch auch noch mehr Lieferzonen geben, damit Lieferverkehre nicht als Zweite-Reiher-Parker den Verkehr behindern.



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