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3. Oktober 2016

Hamburg: Umbau des Kreisverkehrs Klosterstern noch zurückgestellt

Hamburg: Renewal of roundabout Klosterstern postponed
Aktualisiert um 19:18 Uhr

© Stefan Warda


Morgen sollen die angekündigten eigentlichen Bauarbeiten am Klosterstern beginnen. Bislang betrafen die Bauarbeiten lediglich den Einbau eines Fahrstuhls, damit der unterirdische U-Bahnhof behindertengerecht erreichbar wird. Von den Bauarbeiten vorerst ausgenommen soll die Innenfläche des Kreisverkehrs mit der Nebenfahrbahn für Stehzeuge sein. Somit bleibt die Erinnerung an die frühere Straßenbahnlinie über den Klosterstern vorerst noch erhalten. Auf der innenliegenden Nebenfahrbahn gegenüber vom Eppendorfer Baum ist bis heute noch der Verlauf der Gleistrasse erkennbar.


Klosterstern, Eppendorfer Baum - © Stefan Warda

Bis Mitte November soll der Gehweg entlang der Rothenbaumchaussee zwischen Klosterstern und Innocentiastraße erneuert werden. Der dortige Gehweg war bislang für das Radeln bei Schritttempo freigegeben, hat aber nur eine befestigte Breite von 1,5 Metern. Erlaubt ist das Parken in Längsaufstellung, jedoch wird überwiegend Wildparken in Schrägaufstellung praktiziert. Die daneben verbleibende restliche Gehwegnettobreite von nur 1,5 Metern ist für angenehmes Gehen und die Aufnahme von Radfahrern nicht mehr geeignet. Zukünftig soll Radfahrern eine markierte Lösung auf der Fahrbahn angeboten werden.


Wildparker in der rothenbaumchausse: Diesen Gehweg sollen sich Fußgänger mit Radfahrern teilen. Erlaubt ist nur das Parken in Längsaufstellung, was von den Stehzeugeliebhabern gern übersehen wird und mittlerweile als Gewohnheitsrecht beansprucht wird - © Stefan Warda
 
Das zweite Baufeld soll den Abschnitt des Eppendorfer Baums zwischen dem Ausgang des U-Bahnhofs und dem Klosterstern betreffen. Dort soll ebenfalls die Nebenfläche samt Bushaltestelle fertiggestellt werden. Der Fahrstuhl für den behindertengerechten Zugang des U-Bahnhofs, dessen Einbau sehr umstritten war, steht mittlerweile. Radfahrer sollen in diesem Abschnitt zukünftig auf Schutzstreifen radeln. Ob diese zukünftig benutzbar sein werden angesichts des chaotischen Wildparkens rund um den Klosterstern (Hochallee, Klosterstern, Eppendorfer Baum, Rothenbaumchaussee), bleibt vorerst fraglich. Vermutlich wird es eine längere Eingewöhnungszeit benötigen, bis die Schutzstreifen am Eppendorfer Baum von Autofahrern respektiert werden.


Eppendorfer Baum / Klosterstern: Der Fahrstuhl als Zugang zum U-Bahnsteig - © Stefan Warda

Eppendorfer Baum / U-Bahnhof Klosterstern: Der Radweg soll entfernt werden - © Stefan Warda

Eppendorforfer Baum, Flaneure und "Radweg". Auf dem "Radwegen" war das Radfahren bislang kaum möglich, aber Schutzstreifen scheinen bei Anliegern auch nicht willkommen - © Stefan Warda

Eppendorfer Baum, "Radweg": Als Ersatz soll es Schutzstreifen geben - © Stefan Warda


Dem Umbau vorausgegangen war ein mehrstufiges Bürgerbeteiligungsverfahren. Ähnlich wie der Umbau des Harvestehuder Wegs, der Papenhuder Straße und des Mühlenkamps war und ist der Umbau des Klostersterns sehr umstritten. Vetreter einer Initiative hielten den geplanten Umbau für "schwachsinnig". Vielleicht bleibt der Umbau der Kreisverkehrsinnenfläche mit den Wildparkern deshalb vorerst noch ausgenommen. Selbst im Rahmen einer Bürgerbeteiligung scheint es in Hamburg sehr schwierig zu sein einen guten Kompromiss zu finden. Sowohl die Belange der Verkehrssicherheit zu berücksichtigen, als auch Straßenbäume, den ÖPNV, Fußgänger, Radfahrer, Platz für Stehzeuge, den MIV sowie Flächen für Sondernutzungen scheint nahezu unmöglich, wenn nicht Kompromisse gemacht werden. Autofahrer, die es bislang gewohnt waren, dass die Straßen ihnen gehörten, sind bislang offenbar wenig bereit, zurückzugeben. Verhältnisse wie in Kopenhagen oder den Niederlanden, wo Straßenräume für Menchen und nicht für Autos gestaltet werden, scheinen für Hamburg noch in weiter Ferne zu sein.



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