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27. November 2013

Weniger "Radwege"-Zwang in Finkenwerder

Less Fake Cycle Tracks in Finkenwerder
Aktualisiert

© hamburgize.com / Stefan Warda
Finkenwerder noch mit Radwegezwang

Unbenutzbare "Radwege" in Finkenwerder müssen nicht mehr benutzt werden. Die unbenutzbaren "Radwege" sollen aber der Nachwelt erhalten bleiben. 
Unusable "cycle tracks" in Finkenwerder do not have to be used anymore. The authority will preserve the unusable "cycle tracks" for posterity.

Ein langer Streit zwischen Radfahrern und der Straßenverkehrsbehörde hat in Finkenwerder ein vorläufiges Ende gefunden. Ein überwiegend unbenutzbarer Radweg wurde jahrzehntelang von der örtlich zuständigen Straßenverkehrsbehörde als sichere Radverkehrsanlage angesehen und mit der "Radweg"-Benutzungspflicht auferlegt.

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No cyclist can use this "cycle track"

Wie in vielen vergleichbaren Fällen in Deutschland wurde auch in Finkenwerder nicht korrekt abgewogen zwischen der Sicherheitslage auf der Fahrbahn und dem Zustand der vorhandenen sogenannten "Radwege". Deren Zustand und Sicherheitslage wurde bei der Anordnung der "Radweg"-Benutzungspflicht leider nicht in Augenschein genommen. So darf unmittelbar neben dem schmalen "Radweg" geparkt werden. Dadurch können Radfahrer den erforderlichen Mindestsicherheitsabstand von einem Meter zu längs parkenden Autos (Dooring) nicht einhalten. In diesem Bereich mussten Radfahrer schon immer trotz der Benutzungspflicht auf der Fahrbahn fahren. In anderen Bereichen ist der "Radweg" jede Wuchssaison durch Triebe der angrenzenden Straßenbäume unbenutzbar. In anderen Abschnitten ist gar kein Radweg vorhanden. Dort sollten Radler bislang auf dem schmalen Gehweg fahren, nebem dem geparkt werden darf. Um den erforderlichen Sicherheitsabstand zu den Autos (Dooring) einzuhalten hätten Radler unmittelbar vor den Hauseingängen oder Grundstückseingängen fahren müssen. Dadurch wären Anlieger erheblich gefährdet gewesen.

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Die verwitterte weiße Linie stellt die Begrenzung des Parkraums dar. Der Straßenverkehrsbehörde ist vollkommen bewusst, dass Radfahrer keinen Schutzraum zu den parkenden Autos haben und daher neben dem "Radweg" auf dem Gehweg radeln


Die autogerechte Stadt

Für eine sichere Führung des Radverkehrs abseits der Fahrbahn hätten die Straßenverkehrsbehörden jedoch auch andere Möglichkeiten gehabt als Radfahrer auf unbenutzbare virtuelle Pseudo-"Radwege" abzuschieben. Der Konflikt zwischen Radverkehr und parkenden Autos hätte durch die Beseitigung der Parkplätze und der engen überwucherten und beschädigten Radwege durch Beseitung einiger Bäume behoben werden können. Doch das heilige Autoblechle, selbst wenn es nur tagein tagaus herumsteht, bleibt in Hamburg immer noch das Maß der Dinge. Und so wird den Radfahrern in Finkenwerder entlang Finkenwerder Norderdeich und Nessdeich von der zuständigen Straßenverkehrsbehörde weiterhin vorgegaukelt es gäbe sichere Radverkehrsanlagen. Die Verlogenheit der Hamburger Radverkehrspolitik äußert sich in der Akzeptanz des Gehwegradelns neben den unbenutzbaren "Radwegelchen", während ansonsten die Polizei Radfahrer zum Einhalten der Vekrehrsregeln auffordert. Radfahrer, fahrt doch lieber auf der Fahrbahn, zu eurer eigenen Sicherheit.


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Cycling in the dooring zone is dangerous.

Für Historiker bleiben die unbenutzbaren "Radwege" auch noch für weitere Jahre erhalten, um zukünftig noch über das Modell der autogerechten Stadt Forschungen betreiben zu können.


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Das Hamburger Verkehrsmodell - die Kombination von Mindestbreiten: ein zu schmaler Parkplatz neben einem zu schmalen Radweg neben einem zu schmalen Gehweg. Die Hamburger können sich nicht für das richtige entscheiden . . .

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Lustig oder traurig?

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Bei der Aufstellung dieses Abfallbehälters am Steendiek ist offensichtlich schon Jahre vor der Aufhebung der "Radweg"-Benutzungspflicht eingeplant gewesen den "Radweg" abzuschaffen

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Green City: Famous Green Cycle Track in Hamburg



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