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26. Dezember 2017

Hamburg: Mehr Platz für Radfahrer auf der Rothenbaumchaussee

Hamburg: New space for cyclists along Rothenbaumchaussee


© Stefan Warda


Die Rothenbaumchaussee soll eine Instandsetzung erhalten. Der etwa 700 Meter lange Abschnitt soll deutliche Straßenschäden aufweisen. Eine erste noch nicht abgestimmte Planung sieht eine Verlängerung der zwischen Klosterstern und Hagedornstraße vorhandenen Radfahrstreifen in Richtung Süden bis zur Hallerstraße vor. Die geplanten Radfahrstreifen sollen inklusive Markierung eine Breite von zwei Metern erhalten. Zu den markierten Stehzeugflächen sollen zusätzlich Sicherheitstrennstreifen von einem halben oder einem Meter berücksichtigt werden, je nach legaler Aufstellart der Stehzeuge. Die verbleibenden Fahrspuren sollen auf bis zu 3,15 Metern Breite begrenzt werden.


Rothenbaumchaussee: Wildparken - © Stefan Warda

Rothenbaucmhaussee: Das Wildparken auf dem Gehweg - © Stefan Warda

Rothenbaucmhaussee: Das Wildparken auf der Fahrbahn - © Stefan Warda

Rothenbaumchaussee: In diesem Jahr neu markierte Radfahrstreifen - bedroht durch Wildparker - © Stefan Warda


Größtes Problem stellt derzeit das Wildparken dar. Die meisten Stehzeugflächen erlauben die Längsaufstellung. Es wird aber fast ausnahmslos regelwidrig in Schrägaufstellung geparkt und somit Gehweg- und Fahrbahnbereich z.T. erheblich beeinträchtigt. Zukünftig sollen die Stehzeugflächen mit Markierungsnägeln zu den Gehwegflächen abgegrenz werden. Ob das das Wildparken verhindern kann oder z.B. wie am Wiesendamm Absperrelemente zur anwendung kommen müssen, wenn nicht nachhaltig eine Parkraumüberwachung erfolgen wird?


Rothenbaumchaussee: "Entspanntes Flanieren" auf dem Gehweg gefördert durch das Wildparken - © Stefan Warda


Bislang war im überplanten Teil der Rothenbaumchaussee mit Ausnahme des Abschnitts vor dem NDR-Hörfunk-Gebäude das Gehwegradeln bei Schritttempo erlaubt. Wegen der großen Beeinträchtigungen durch die Wildparker kamen Radfahrer und Fußgänger sich bislang sehr in die Quere. Die Radfahrstreifen bilden unter dem Aspekt des Erhalts des alten Baumbestands eine bessere Lösung als die vorhandene Situation, falls das Wildparken unterbleiben wird. Zu befürchten ist jedenfalls wie bei der Überplanung anderer Straßen bekannt ein Aufschrei wegen vermeintlicher Vernichtung von Parkraum (Klosterstern, Leinpfad).


Rothenbaumchaussee: Kein schönes Radeln oder Flanieren auf durch Wildparker beeinträchtigten Gehwegen - © Stefan Warda



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21. Dezember 2017

Hamburg: Leihradsystem "StadtRAD" soll ausgebaut werden

Hamburg: Bike rental system "StadtRAD" to be expanded


Paulinenplatz, Leihradstation - © Stefan Warda


Das Leihradsystem "StadtRAD" soll ab 2019 weiter ausgebaut werden. Ab sofort sind alle Bürger aufgerufen, sich mit Vorschlägen für neue Stationen zu beteiligen.


Das "StadtRAD"-System wird seit 2009 im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) von der Deutsche Bahn Connect GmbH betrieben. Da der Betreibervertrag am 31.12.2018 endet, werden zur Zeit der Betrieb und die Weiterentwicklung des Systems neu ausgeschrieben. Ziel der Neuausschreibung sei es, die Erfolgsgeschichte mit einer hohen Qualität fortzusetzen, gleichzeitig das System auszubauen und um neue Funktionen zu ergänzen. Insbesondere sollen das Bedienungsgebiet auf bis zu 350 Stationen ausgedehnt, die Flotte vollständig erneuert sowie von 2.450 auf ca. 4.500 Räder vergrößert werden. In einer Pilotphase ab Frühjahr 2019 soll ein Angebot von zwanzig E-Cargobikes bereitgestellt und – bei Erfolg – auf bis zu 70 Leih-Cargobikes erweitert werden.

Das Leihradsystem "StadtRAD" soll zur Zeit 212 Stationen und 2.450 Fahrzeuge umfassen. "StadtRAD"-Stationen gibt es mittlerweile nicht nur in der inneren Stadt, sondern auch in vielen äußeren Stadtteilen in allen Bezirken wie zum Beispiel Billstedt, Klein Flottbek, Stellingen, Langenhorn, Farmsen, Bergedorf und Harburg. "StadtRAD" soll, gemessen an der Anzahl der Ausleihvorgänge sowie der registrierten Kunden, vom ersten Tag an das erfolgreichste Leihradsystem Deutschlands sein. Allein 2016 wurden die Leihräder über drei Millionen mal genutzt.
 

Glockengießerwall, Leihradstation - © Stefan Warda


Befragung nach Wunschstandorten und ausleihbaren E-Lastenrädern


Gefragt wird nach Wunschstandorten für weitere Stationen ebenso wie nach Vorschlägen zur Bereitstellung der neuen elektrisch unterstützten Lastenräder. Im Internet unter www.hamburg.de/bwvi/stadtrad/ soll jede interessierte Person auf einer interaktiven Karte neue Stationen im Stadtgebiet vorschlagen und auch andere Vorschläge bewerten können. Darüber hinaus sollen in einer Umfrage Angaben zur Nutzung und zur Zufriedenheit mit dem "StadtRAD"-System ermittelt werden, um mehr über die Bedarfe und die Motivation der "StadtRAD"-Kunden zu erfahren. Die Stationsvorschläge sollen gesammelt, ausgewertet und den künftigen Ausbauplanungen zu Grunde gelegt werden.

Die Online-Befragung soll bis 28.01.2018 andauern und ist unter folgender Adresse zu erreichen:
www.hamburg.de/bwvi/stadtrad/ 



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20. Dezember 2017

"Fahrradstadt" Hamburg? Neu gestaltete Radweglücke an der Rentzelstraßenbrücke

Hamburg city of cyclists? New designed interrupted mandatory cycle track


Rentzelstraße / An der Verbidungsbahn: Ende des b-pflichtigen Radwegs kurz vor dem Ampelmast. Radfahrer müssen dort dann auf die Fahrbahn wechseln oder sich schon vor dem Ende des Radwegs an geeigneter Stelle - also der letzten Bordsteinabsenkung auf die Fahrbahn wechseln. Damit entfällt ab Tiergartenstraße die Radwegbenutzungspflicht über die Rentzelstraßenbrücke komplett - © Stefan Warda


Hamburgs Radfahrer sind Kummer gewohnt. Zu den gewohnten Ärgernissen wie Wildparker oder schlechte Radwegeoberflächen zählen auch Radwegelücken. Sowohl bei älteren Radwegen, als auch bei neu gestalteten Radwegen tauchen unvermittelt Lücken auf. Radfahrer müssen dann auf angrenzende Fahrbahnen ausweichen. Viele Radfahrer halten sich an den eingebauten Lücken nicht an die Fahrbahnbenutzungspflicht, was im Falle eines Unfalls mit einem beteiligten Fußgänger zum Nachteil des Radfahrers ausgehen kann. Besonders spektakulär ist der Einbau der Lücken im Verlauf der Radwege entlang der Luruper Hauptstraße und Luruper Chaussee. An den meisten Bushaltestellen ist der gut ausgebaute Radweg für einen z.T. sogar längeren Abschnitt unterbrochen. Eine Aufleitung auf die Fahrbahn ist nicht eingebaut. Das Befahren des Gehwegs im Bereich der Lücken bleibt verboten. Solche Schikanen sind einer "Fahrradstadt" jedoch nicht würdig.


Luruper Hauptstraße, Radweglücke und Gehwegradler - © Stefan Warda

 Eine weitere Lücke bestand bis vor kurzem an der Holstenstraße kurz vor der Kreuzung mit dem Holstenplatz. Der auch dort benutzungspflichtige Radweg endet kurz vor der Kreuzung. Weder war eine sichere Aufleitung auf die Fahrbahn, noch das Gehwegradeln vorgesehen. Nach Kritik wurde das Gehwegradeln verpflichtet angeordnet und somit Rechtssicherheit für die in der überwiegenden Mehrzahl auf der Gehweg Radelnden geschaffenen.

Eine ganz neu gestaltete Lücke im Verlauf eines benutzungspflichtigen Radwegs gibt es auf der Rentzelstraßenbrücke. Vom Messeplatz kommend gilt ab der Querung mit der Tiergartenstraße die Radwegbenutzungspflicht über die Verbindungsbahn auf der Rentzelstraßenbrücke. Genau am Ende der Brücke unmittelbar vor der Kreuzung mit den Straßen An der Verbindungsbahn und Schröderstiftstraße endet der benutzungspflichtige Radweg. Bis zum querenden neu gestalteten Radweg klafft eine Lücke, die als Gehweg gestaltet wurde. In Verlängerung der Flucht des endenden Radwegs steht mittendrin ein Ampelmast.


Rentzelstraße / Tiergartenstraße - © Stefan Warda

Rentzelstraßenbrücke, Radweglücke - © Stefan Warda

Auch die Nachbarkommune Norderstedt hat sich auf Radwegelücken spezialisiert. Handlungsbedarf wird aus Sicht der Kommune nicht gesehen, denn die Stadt vertritt die Ansicht, dass die Radwegbenutzungspflicht, die mit dem Ende des Radwegs endet, auch für den anschließenden Gehweg gelten würde.


Norderstedtt, Ulzburger Straße: Radweglücke - © Stefan Warda



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12. Dezember 2017

Hamburg: Neue Gehwegbenutzungspflicht für die Holstenstraße

Hamburg: New mandatory sidewalk cycling at Holstenstraße


Holstenstraße 201 neuerdings mit Gehwegbenutzungspflicht - © Stefan Warda


Die angekündigte Gehwegbenutzungspflicht für die Holstenstraße wurde mittlwerweile umgesetzt. Radfahrer müssen nun zwischen Holstenstraße 199 und dem Holstenplatz nicht mehr auf der Fahrbahn fahren, sondern auf dem beengten Gehweg. Bislang endete der an der Kreuzung mit der Suttnerstraße benutzungspflichtige Radweg bei Haus-Nr. 199 kurz vor der Kreuzung mit dem Holstenplatz. Eine Umgestaltung der Kreuzung ist mit dem Bau der Veloroute 13 vorgesehen.


Holstenstraße 199, Ende des b-pflichtigen Radwegs vor Anordnung der Gehwegbenutzungspflicht: Radler mussten auf die Fahrbahn ausweichen - © Stefan Warda



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8. Dezember 2017

Hamburg-Harburg: Standortfrage für geplante Radstation drängt

Hamburg-Harburg: Decision for location of bicycle parking needed

© Stefan Warda


Der Bezirk Hamburg-Harburg muss sich noch diesen Monat auf einen Standort für die geplante Radstation am Fernbahnhof Harburg festlegen. Gelingt keine Verständigung auf einen Standort, gingen Fördermittel im Umfang von 400.000 Euro verloren. Das wäre das Aus für eine Radstation am Bahnhof Harburg, so das Abendblatt.


Hannoversche Straße vor dem Harburger Bahnhof, Fahrradabstellmöglichkeit - © Stefan Warda


Bislang hat nur der Bahnhof Bergedorf eine Radstation nach ADFC-Zertifikat. Eine Radstation bietet neben dem Parken auch Reparaturservice, Verleih und Fahrradverkauf an. Eine weitere Fahrradstation befindet sich auf dem Campus der Universität am Von-Melle-Park nahe der Schlüterstraße. Der Bahnhof Altona sollte ursprünglich auch eine Fahrradstation erhalten, bekam mit dem Umbau des Bahnhofsgebäudes jedoch nur einen kaum bekannten Fahrradabstellraum integriert im Parkhaus bei der Scheel-Plessen-Straße am Hahnenkamp. Geplant ist jedenfalls auch am Hauptbahnhof eine Fahrradstation einzurichten. Deren Einrichtung hängt vermutlich noch mit den weiteren geplanten Veränderungen rund um den überlasteten Verkehrsknoten ab.


Kiel, Radstation beim Hauptbahnhof - © Stefan Warda

Kiel, Radstation beim Hauptbahnhof - © Stefan Warda


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4. Dezember 2017

Hamburg: Wildparkerproblem in der Osterstraße bleibt weiterhin ungelöst

Hamburg: No solution against aggressive car parking along Osterstraße?

Osterstraße am ersten Adventssamstag - © Christian Hinkelmann


In der rundum erneuerten Osterstraße in Eimsbüttel gibt es weiter ein Falschparker-Problem. Allein am ersten Adventswochenende blockierten zig Autos Rad- und Fußwege.

In der Osterstraße in Eimsbüttel werden Fuß- und Radwege weiterhin im großen Stil von Falschparkern blockiert. Am ersten Adventswochenende war die zentrale Einkaufsmeile von Eimsbüttel besonders stark betroffen.

Bei zwei kurzen NahverkehrHAMBURG-Stichproben am vergangenen Samstag wurden auf einem 500 Meter langen Abschnitt innerhalb von Minuten insgesamt rund  30 Autos gezählt, die ganz oder teilweise auf Fußwegen und Radfahrstreifen (Schutzstreifen) standen.


Den vollständigen Bericht gibt es bei NahverkehrHAMBURG.


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Hamburg: Alter Elbtunnel gesperrt - Veloroute 11 unterbrochen

Hamburg: Alter Elbtunnel closed - cycle route interrupted


Mit Sperrung des alten Elbtunnels fällt Radfahrern die Querung der Elbe nicht leicht - © Stefan Warda


Wegen Bauarbeiten ist der Alte Elbtunnel seit heute 5 Uhr bis zum 8. Dezember 24 Uhr gesperrt. Grund für die Sperrung sind Bauarbeiten.

Der St. Pau­li Elb­tun­nel wird von Mon­tag, 4. De­zem­ber, 5.00 Uhr, bis Frei­tag, 8. De­zem­ber 2017, 24.00 Uhr, we­gen an­ste­hen­der Ar­bei­ten kom­plett für den Ver­kehr ge­sperrt. Wäh­rend der Sper­rung wer­den un­ter an­de­rem Vor­be­rei­tun­gen und um­fang­rei­che Un­ter­su­chun­gen für die an­ste­hen­de Sa­nie­rung der West­röh­re aus­ge­führt. Au­ßer­dem er­fol­gen Ar­bei­ten an den Auf­zü­gen. Der Tun­nel kann wäh­rend der ge­sam­ten Zeit we­der von Fahr­zeu­gen noch von Rad­fah­rern oder Fuß­gän­gern ge­nutzt wer­den.

Die Sperrung trifft insbesondere Pendler zwischen Wilhelmsburg und St. Pauli, Altona oder der Innenstadt, die die Veloroute 11 nutzen. Radfahrer müssen leider Umwege über die Veddel und die Norderelbbrücken wählen.


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3. Dezember 2017

Trotz vieler Widersprüche: Osnabrück als "fahrradfreundliche Kommune" ausgezeichnet

Despite many contradictions: Osnabrück now a "cycle friendly city"
Aktualisiert um 17:29 Uhr

Osnabrück, Domhof: Wegweisung - © Stefan Warda


"In Osnabrück finden Radfahrer hervorragende Bedingungen vor"

Seit Donnerstag gilt die Stadt Osnabrück offiziell als "fahrradfreundliche Kommune". Dies haben das Land Niedersachsen und die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen Niedersachsen / Bremen entschieden. Bei der Auszeichnungszeremonie attestierte Verkehrsminister Bernd Althusmann Osnabrück und zwei weiteren Städten "hervorragende Bedingungen" für Radfahrer.


Hervorragende Bedigungen für Radfahrer, aber nicht in Osnabrück - © Stefan Warda

Hervorragende Bedigungen für Radfahrer, aber nicht in Osnabrück - © Stefan Warda

Hervorragende Bedigungen für Radfahrer, aber nicht in Osnabrück - © Stefan Warda

Hervorragende Bedigungen für Radfahrer, aber nicht in Osnabrück - © Stefan Warda


Radfahrer bewerten Osnabrück jedoch weniger radverkehrsfreundlich. Osnabrücks Radfahrer vergaben ihrer Stadt beim zuletzt durchgeführten "Fahrradklima-Test" nur die Note 4,2 (2016). In der Gunst der Radfahrer befindet sich Osnabrück jedoch auf einem absteigenden Ast. 2014 erhielt Osnabrück noch die Note 3,9, 2012 die Note 3,7, 2003 die Note 3,8. Hervorragende Bedingungen für Radfahrer werden sicherlich mit anderen Noten bewertet. Doch wie sieht es tatsächlich in Osnabrück aus?


Osnabrück, Möserstraße / Goethering - © Stefan Warda

Osnabrück, Möserstraße - © Stefan Warda


Bei einer kleinen Testfahrt ausgehend vom Bahnhof wurde eine relativ neu umgestaltete Ausfallstraße besichtigt. Anders als die nicht weit entfernt liegende "Fahrradhauptstadt" Münster, in der vor allem auf althergebrachte Hochbordradwege gesetzt wird, bietet Osnabrück Radfahrern vor allem auf der Fahrbahn markierte Radverkehrsführungen an. Leider sind diese Radspuren oft zu schmal.


Horrorradspur auf dem Goethering

Autogerechte Stadt Osnabrück, Goethering: Zwar ist diese Fakeradspur nicht mit einer Benutzungspflicht belegt, doch lässt diese Bonsairadspur erhebliche Konflikte mit dem vorbeifahrendem MIV vermuten - © Stefan Warda

Osnabrück, Goethering 17: Radspur im Dooringbereich - © Stefan Warda

Osnabrück, Goethering 17: 1,4 Meter Abstand zwischen Stehzeug und Kantstein - ein sicheres Vorbeifahren mit ausreichendem Sicherheitsabstand ist unmöglich - © Stefan Warda

Osnabrück, Goethering: "Hervorragende Bedingungen" für Radfahrer? - © Stefan Warda

Osnabrück, Goethering: Das Umfahren des gefährlichen Dooringabschnitts erfordert bei starkem MIV besondere Aufmerksamkeit - © Stefan Warda


Der Goethering zwischen Möserstraße und Wittekindstraße ist Teil eines die Altstadt umschließenden Straßenrings. Diese Straße wurde extrem autoverkehrsgerecht angelegt. Die vorhandenen Radverkehrsanlagen erfüllen nicht die erforderlichen Mindeststandards. Sie sind ganz eindeutig viel zu schmal. Die auf den beiden angrenzenden Fahrspuren vorbeirauschenden Fahrzeuge zwängen Radfahrer in eine gefährliche Falle ein. Etwas weiter führt die Radspur bei einer Breite von nur 1,4 Metern zwischen Stehzeugen und Kantstein entlang. Radfahrer sollen dort im Dooringbereich der Beifahrerseite fahren. Das Unsicherheitsgefühl ist steter Begleiter, egal, ob Radfahrer neben der zu schmalen Radspur fahren und dabei bedrängt werden oder auf der schmalen Radspur und dabei von der Seite bedrängt werden. Zudem erfordert es besondere Aufmerksamkeit, den gefährlichen Dooringabschnitt auf der Fahrbahn zu umfahren.

Vom Altstadtring Richtung Nordosten führt die Wittekindstraße. Auf schmaler Spur werden Radfahrer werden Radfahrer durch den Straßenverkehr geleitet. Weiter geht es über die Alte Poststraße, Bohmter Straße und Bremer Straße. Dieser Straßenzug wurde vor wenigen Jahren umgestaltet und verdient somit eine eingehende Betrachtung. Zwar gibt es keinerlei Radwegbenutzungspflichtzeichen, jedoch signalisiert die durchgezogene Breitstrichlinie einen für den Radverkehr separierten Raum. Leider führen diese abgestrennten Radspuren ebenso im Dooringbereich. Um einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu Stehzeugen zu halten, müssten Radfahrer abschnittsweise auf der Breitstrichlinie radeln. Dies würde jedoch sicherlich nicht vom MIV geduldet, somit fährt bei Radfahrern auch dort die Unsicherheit immer mit.


Aus dem Stadtzentrum Richtung Norden

Osnabrück, Wittekindstraße: Auf schmaler Radspur zwischen dem MIV - © Stefan Warda

Osnabrück, Wittekindstraße - © Stefan Warda

Osnabrück, Alte Poststraße: Der regelmäßige Buslinienverkehr weist Radfahrer zurück auf die zu schmale Radspur im Dooringbereich der Stehzeuge. Um einen ausreichenden Seitenabstand zu den Stehzeugen einzuhalten, müssten Radfahrer auf der Breitstrichlinie fahren. Busfahrer müssen dann hinterherzockeln. Unsichere Radfahrer werden den Mut nicht haben, das Abdrängen wird allgegenwärtig sein- © Stefan Warda

Osnabrück, Alte Poststraße - © Stefan Warda

Osnabrück, Bohmter Straße - © Stefan Warda

Osnabrück, bohmter Straße; Radspur im Dooringbereich über vorebeirauschendem Buslinienverkehr - © Stefan Warda

Osnabrück, Bohmter Straße: Radspur im Dooringbereich - © Stefan Warda

Osnabrück, Bohmter Straße: Radspur im Dooringbereich - © Stefan Warda

Osnabrück, Bremer Straße - © Stefan Warda

Osnabrück, Hunteburger Weg: Schmale Radspur trotz Tempo-30-Zone - © Stefan Warda

Neumarkt

Osnabrück, Neumarkt: Glücklicherwiese wird diese Situation derzeit umgestaltet - © Stefan Warda


Osnabrück konnte leider nicht als "fahrradfreundliche Kommune" überzeugen. Verkehrsminister Althusmann hätte vor der Auszeichnung öfters in Osnabrück mit dem Rad fahren sollen, um sich für seine Laudatio richtig vorzubereiten. Eine ausführliche Würdigung findet sich beim Lokalblog it startet with a fight. Weitere "fahrradfreundliche Kommunen" sollen Lingen und Hameln sein.



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