Aktualisiert um 23:05 Uhr
Oberbaumbrücke 2004: "Radfahrer absteigen" / "ungenügende Brüstungshöhe" |
Gefährliche Brückengeländer
Beim Ausbau des Straßennetzes für die Hamburger Hafencity sollte es vor rund fünfzehn Jahren entlang aller großen Hauptverkehrsstraßen benutzungspflichtige Radwege geben. Auch für die Hauptstraßenachse vom Deichtorplatz über Oberbaumbrücke und Brooktorkai Richtung St. Annen sollten Radler auf Radwegen fahren. Vom Deichtorplatz aus wurden Richtung Hafencity die in Hamburg allgemein üblichen roten Radwege angelegt. Später erfolgten aus Richtung Hafencity bis zur Oberbaumbrücke die in der Hafencity üblichen grauen Radwege. Das Hafencity-Radverkehrskonzept zeigt immer noch an, dass für die Oberbaumbrücke gemeinsame Geh- und Radwege vorgesehen seien. Doch schon seit mehr als zehn Jahren ist das Radfahren auf den Gehwegen der Oberbaumbrücke verboten. Zwar führen aus beiden Richtungen bis an den Rand der Brücke Radwege heran, doch müssen Radler auf der Brücke die Fahrbahn benutzen. Der Grund für die unterbrochene Radwegeführungen ist die zu niedrige Geländerhöhe. Bei Führung des Radverkehrs auf dem Gehweg müsste die Brückengeländer 1,3 Meter hoch sein. Die jetzigen Geländer sind zu niedrig.
Oberbaumbrücke: Fahrbahn benutzen oder schieben
Oberbaumbrücke aus Richtung Deichtorplatz: Radwegwende |
Oberbaumbrücke aus Richtung Deichtorplatz 2016: Radwegende |
Oberbaumbrücke aus Richtung Hafencity: Radwegende |
Wie Ernst das Problem mit den Geländerhöhen ist, zeigte der Anbau einens provisorischen Holzgeländers auf der Dag-Hammarskjöld-Brücke während der Baustelle am Dammtordamm, als der Radverkehr vor fünf Jahren über die Fußgängerbrücke umgeleitet wurde.
Geländererhöhung an der Dag-Hammarskjöld-Brücke
Doch noch immer sind viele Hamburger Brücken, auf denen das Radfahren erlaubt ist, nicht verkehrssicher. Beispielsweise haben die Brücken entlang der ausgewiesenen Radwanderroute entlang des Wandsewanderweges meist nur Geländerhöhen von einem Meter. Das Radfahren müsste dort logischerweise umgehend verboten werden, solange die Brückengeländer nicht den Sicherheitsnormen entsprechen.
Wandskanalbrücke am Nordmarkteich im Verlauf des Wandsewanderweges: Eigentlich müsste das Radfahren hier sofort verboten werden |
Ein Prominentes Beispiel für die Problematik um Geländerhöhen ist die Albertbrücke in Dresden. Weil Radfahrer seit Sanierung der Brücke auf der Nebenfläche fahren sollen, musste zu deren Sicherheit das Geländer erhöht werden. Um das niedrige historische Geländer zu erhalten, wurde ein zweites zusätzliches höheres Schutzgeländer angebracht. NDR extra 3 hatte sich letzte Woche dieser Thematik angenommen.
Risiko Oberbaumbrücke
Dass die Lücke im Verlauf der Radwege entlang der Hamburger Oberbaumbrücke nun schon seit weit mehr als zehn Jahren besteht, ist skandolös. Die jetzige Regelung führt zu regelwidrigem Verhalten. Die meisten Radler werden auf den Gehwegen über die Brücke radeln, andere u.U. ohne ausreichende Sorgfalt auf die Fahrbahn ausweichen - bis irgendwann ein Unfall passiert. Dann muss die Stadt endgültig handeln . . .Mehr . . . / More . . . :
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