23. April 2017

Hamburg-Eimsbüttel: Erster Abschnitt des Radwegs am Isebekkanal erneuert

Hamburg-Eisbüttel: First stretch of cycle path along Isebekkanal renewed
Aktualisiert am 24.04.2017

Kaifu-Radweg / Schwimmbad - © Stefan Warda


Seit etwa einer Woche ist die Erneuerung des Radwegs entlang des Isebekkanals abgeschlossen. Der Abschnitt zwischen Weidenstieg und Bundesstraße wurde für den Verkehr freigegeben. Derweil gehen die Bauarbeiten weiter am anschließenden Abschnitt des Kaifuradwegs. Der Teil zwischen Bundesstraße und Goebenbrücke ist derzeit abgesperrt.


Kaifu-Radweg / Bundesstraße, Baustelle - © Stefan Warda

Kaifu-Radweg / Bundesstraße, Baustelle - © Stefan Warda

Im Vergleich zum vorherigen Zustand rollt es sich deutlich besser auf dem erneuerten Radweg entlang des Isebekkanals neben dem Schwimmbad. Die Oberfläche ist - noch - glatt, der Radweg, soweit vorhanden, hat nun eine Breite von zwei Metern. Es muss nicht mehr über Baumscheiben gehoppelt werden. Doch schon einer Woche nach Wiedereröffnung ragen Zweige in Gesichtshöhe weit in das Lichtraumprofil des Radwegs von der angrenzenden Böschung. Radfahrer sollten also mit äußerster Vorischt auf dem Kaifuradweg fahren, damit sie keine Gesichts- oder Augenverletzungen erleiden.


Kaifu-Radweg / Schwimmbad: Im Abschnitt an der Schwimmbadstützmauer muss nicht mehr über Baumscheiben gehoppelt werden - © Stefan Warda

Kaifu-Radweg / Schwimmbad: Gefahren durch Zweige im Lichtraumprofil des Radweges in Augenhöhe der Radfahrer - © Stefan Warda


Der erneuerte Radweg wurde an drei Stellen durch aufgeweitete Gehwegbereiche unterbrochen. Die Unterbrechungen befinden sich jeweils zu Beginn des wieder eröffneten Abschnitts am Weidenstieg und an der Bundesstraße, sowie in der Mitte am Zugang zum Schwimmbad. Radfahrer werden dort zukünftig umso mehr Rücksicht auf Fußgänger nehmen müssen, denn abgelenkte Fußgänger rechnen dort vermutlich nicht unbedingt mir Radverkehr. Gleichwohl ist das Radfahren dort nicht verboten, denn in Hamburg dürfen Radfahrer Wege in Grünflächen befahren, wenn dies nicht ausdrücklich durch entsprechende Zeichen verboten wurde. Als Beispiel für solch ein Radfahrverbot sei der Park im Alstervorland genannt.


Kaifu-Radweg / Schwimmbadeingang: Der Radweg ist unterbrochen - © Stefan Warda

Kaifu-Radweg / Schwimmbadeingang: Der Radweg ist unterbrochen - © Stefan Warda

Kaifu-Radweg / Bundesstraße: Der Radweg endet vor Erreichen der Straße mit begleitenden Radwegen - © Stefan Warda

Kaifu-Radweg: Radweglücke von der Bundesstraße aus betrachtet - © Stefan Warda


Am Zugang zur "Kaifulodge" an der Bundesstraße wurden zudem alte gegen neue Fahrradbügel ausgetauscht.


Kaifu-Radweg / Bundesstraße, neue Fahrradbügel - © Stefan Warda


Mit der Inkontinuität des Radwegeverlaufs orientiert sich der Umbau des Kaifuradwegs entlang des Isebekkanals an früheren Leitbilldern aus dem letzten Jahrhundert, aber auch an der Ausführung der Veloroute 8 durch Thörls Park und entlang des Grünzugs bei der Hammer Kirche zwischen Berlinertordamm und Hammer Berg. Obwohl es sich bei der Veloroute 8 um eine Alltagsradverkehrsverbindung handeln soll, die den Radverkehr bündeln und schnell befördern soll, wurden an Gehwegquerungen Unterbrechungen im Radweg vorgenommen. Die größte Unterbrechung im Radwegverlauf befindet sich an der U-Bahnstation Hammer Kirche. Auch dort müssen Radfahrer auf querenden Fußgängerverkehr besondere Rücksicht nehmen, weil Fußgängern der querende Radverkehr u. U. nicht präsent ist. Auch im Verlauf der Veloroute 2, die vor rund zehn Jahren in Eimsbüttel angelegt wurde, gibt es bislang Unterbrechungen im Radwegverlauf.


Veloroute 8, Hammer Kirche: Radwegunterbrechung bei der U-Bahnstation - © Stefan Warda

Veloroute 8 - © Stefan Warda

Veloroute 8 - © Stefan Warda

Veloroute 2, Sillemstraße / Schwenckestraße: Benutzungspflichtiger Radweg, der zweifach durch Gehwege unterbrochen ist - © Stefan Warda

Veloroute 2, Sillemstraße / Schwenckestraße im Jahr 2005: Benutzungspflichtiger Radweg, der zweifach durch Gehwege unterbrochen ist - © Stefan Warda

Veloroute 2, Sillemstraße / Schwenckestraße im Jahr 2005: Benutzungspflichtiger Radweg, der zweifach durch Gehwege unterbrochen ist - © Stefan Warda


Andere Beispiele zeigen allerdings, dass es auch anders geht. Als ein relativ neues Beispiel für einen nicht unterbrochenen Radwegverlauf sei die Veloroute 1 am Neuen Pferdemarkt angeführt. Doch auch die in den 1990er Jahren eingerichtete Veloroute 3 zwischen Goebenstraße und Goebenbrücke wurde an der Querung des Gehwegs der Bismarckstraße nicht unterbrochen.


Veloroute 1, Neuer Pferdemarkt / Beim Grünen Jäger: Vorrang für den Radverkehr - © Stefan Warda

Veloroute 3, Goebenbrücke / Bismarckstraße: Vorrang für den Radverkehr - © Stefan Warda

Veloroute 3, Goebenbrücke / Bismarckstraße: Vorrang für den Radverkehr - © Stefan Warda

Veloroute 1, Neuer Pferdemarkt: Vorrang für den Radverkehr - © Stefan Warda

Veloroute 1, Neuer Pferdemarkt: Vorrang für den Radverkehr - © Stefan Warda

Lochau (Vorarlberg): Drängelgitter für Fußgänger vor Querung des Bodenseeradwegs - © Stefan Warda

© Stefan Warda

Unerklärliche Radwegunterbrechungen gibt es allerdings nicht nur in Hamburg. Auch der zukünftige "Radschnellweg Ruhr" weist im derzeit freigegeben Abschnitt zwischen Essen und Mülheim zahlreiche Radwegwegunterbrechungen auf, bei denen unklar ist, ob das Radfahren dort ggf. gar verboten ist.


Mülheim, Rheinische Bahn: Trasse des zukünftigen "Radschnellweg Ruhr" mit Radwegunterbrechung - © Stefan Warda




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3 Kommentare:

  1. Warum Plattenwege noch immer als radweggeeignet gesehen werden, ist wirklich unbegreiflich. Die Unterbrechungen des Radwegs sind mir da noch eher verständlich, Stellen mit häufigem Fußgängerverkehr müssen für die Fußgänger sicher bleiben. Solche Konfliktstellen kann man vielleicht auch anders lösen, aber eine, die Fußgänger zu gejagtem Wild macht, wäre keine. Ein Weg mit schlechtem Belag + viel Fußgängerverkehr als "Veloroute" ist allerdings dann vielleicht schon von vornherein eine fragwürdige Angelegenheit.

    Das mit dem Grünzeug im Weg ist da ja harmlos. Sicher gibt es auch in Hamburg ein Grünflächenamt oder ähnliches, das hier tätig werden kann. Das ist im Zweifel nur eine schlechte Instandhaltung, keine schlechte Planung. Es ist Frühling und wir können dankbar sein, dass es so viel Grün in Hamburg, München oder Berlin gibt und wir als Radfahrer nicht zwangsläufig in Metallkisten sitzen müssen, die sich durch Betonschluchten bewegen ;-)

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    1. Mittlerweile ist das mit dem GrünZeugs nicht mehr so völlig harmlos, an einigen Stellen wird es bei Gegenverkehr schon mal etwas knapp, vor allem in der halben Stunde vor 8 Uhr, wenn dort sehr viele Kinder und Jugendliche mit ihren Rädern zur Schule eiern.
      Die Stadtgärtner, die derlei im Weg hängendes Geäst entfernen sollen, werden in Hamburg leider meistens zu spät losgeschickt. (Siehe hier im Blog die von Stefan Warda viel zitierten "grünen" Radwege ...)

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  2. Schöner Radweg. Aber die Unterbrechung z.b. Vor dem Schwimmbad ist ja mal totaler quatsch. Jemand der mehrere Stunden im Schwimmbad war wird den Radweg vergessen haben.
    Warum straffiert man den Radweg an solch einer stelle nicht einfach? So ist direkt klar das die Fläche "für alle" da ist. Im jetzigen Fall endet bzw. beginnt der Radweg so weit weg das man wirklich nicht mit Rädern rechnet ...

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