27. März 2016

Grabungsfund: Historischer Radweg am Millerntordamm entdeckt

Discovery: Historical cycle track at Millerntordamm




Osterüberraschung: Am Millerntordamm nahe des historischen Wachhauses von 1819/20 wurde ein historischer Radweg unter der Grasnarbe entdeckt. Bei der Grabung konnten 70 cm Radwegbreite ans Tageslicht geholt werden - ein beträchtlicher Fund. Würde der Fund freigelegt, könnte der jetzt nur 70 cm breite Radweg auf immerhin 1,4 Meter in der Breite erweitert werden. Dadurch würde der in Vergessenheit gerate Radweg die Situation für Radfahrer (und Fußgänger) deutlich verbessern.
Der Bezirk Mitte müsste dies nur wollen . . .














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7 Kommentare:

  1. Man sollte in diesem geschichtsträchtigen Zusammenhang auch nicht unerwähnt lassen, dass es sich hier um einen sog Zweirichtungsradweg handelt wie er im späten Mittelalter durchaus gang und gäbe war.
    Würde man die Grasnarbe freilegen, erhielte der Radweg in jede Richtung also statt der bislang sehr auskömmlichen 35 cm je Richtung sensationelle 70 cm.
    Es wäre die Überlegung wert, ob man solcher Verschwendung dadurch begegnen könnte, dem Autoverkehr, der sich an dieser Stelle mit lediglich 3-5 Spuren je Richtung begnügen muss, etwas mehr Platz einzuräumen.

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    1. Ein echter Zweirichtungsradweg ist es doch nicht. Denn aus Richtung St. Pauli, also ab Glacischaussee, sind keine Anzeichen für das erlaubte Radeln auf der linken Seite zu finden.

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    2. @hamburgize.com: Schöner Artikel

      @Anonym: Für die Nutzung historischer Bauwerke muss man in der Regel ein Eintrittsgeld zahlen ...

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  2. Ausgeklügelte Verkehrsstrategie.

    Statt die seit 1996 gekippte Radwegebenutzungspflicht mit einen harten Schnitt, der die schüchternen Rehlein der CDU aufschrecken könnte, endlich auch in Hamburg abzuschaffen, möchte der Senat still und heimlich sprichwörtlich Gras über die Sache wachsen lassen.
    Ihre Freilegung dieses Reliktes vereitelt leider diese Pläne. Schade, jetzt müssen wir weitere 40 Jahre warten bis auch die zweite Hälfte des "Radweges" zugewachsen ist und man ohne angehupte auf der Fahrbahn unterwegs sein kann.

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  3. Das ist nicht der einzige Weg der so aussieht. An der Nordschleswiger Straße haben die letztes Jahr einen neuen Baum gepflanzt. Dafür wurden auf ca. 1.5 m Länge die Radwegplatten vom Gras befreit. 2-3 Plattenbreiten kamen da zum Vorschein. Mittlerweile ist das schon wieder überwachsen.

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    1. Zum Thema Strassenbäume: Ich hatte mich mal beschwert, dass häufig auf Gehwegen / Radwegen in Höhe der Strassenbäume unbefestigte Abschnitte existieren, die sich bei Regen in Schlammpisten verwandeln. Schon klar - die Behörde antwortet natürlich, dass die Bäume Platz zum Wurzeln brauchen...und (in leicht drohendem Ton) ich würde doch auch nicht wollen, dass man die Bäume fällen muss. Interessanterweise wird aber der Platz zum Wurzeln immer nur auf der Gehwegseite gebraucht - auf der anderen Seite kann man bis an den Baum ran für Parkplätze asphaltieren. Vielleicht wurzeln ja die Hamburger Bäume nur in eine Richtung...

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    2. @Anonym: Radwege werden in Hamburg gebaut, damit Versorgungsleitungen im Straßenraum kostengünstig untergebracht werden können. Deswegen gibt es auch keine Asphaltdeckschicht, sondern die bekannten roten Betonsteine, die leicht bei Leitungsarbeiten aufgerissen und wieder neu verlegt werden können. Leitunngen werden in Hamburg vorzugsweise unter Radwegen verbuddelt. In Kopenhagen, wo es Asphaltdeckschichten hat, wird schlie0lich noch mit Rauchzeichen kommuniziert, weil keine Glasfaserkabel verlegt werden dürfen. Damit wegen regelmäßiger Leitungsarbeiten Hamburger Radwege alle paar Monate immer wieder leicht aufgerissen werden können, werden Radwege minderwertig und billig hergestellt.
      Zu den Bäumen: Ja, es ist richtig, dass die Wurzeln sich nur zu einer Seite entfalten sollen, das ist pure Absicht. Die Tragschicht als Unterbau unter den Betonsteinen besteht schließlich nur aus Sand. Unter der Feinasphaltschicht der Fahrbahn gibt es noch eine mächtge Grobasphaltschicht, darunter eine noch mächtigere Schotter-/Kiesschicht. Dahin sollen Baumwurzeln nicht wandern, deswegen fest und hochverdichtet. Unter der lockeren Sandschicht sollen es die Baumwurzeln leicht und bequem haben. Wäre die Deck- und Trgschicht eines Radweges genauso mächtig und verdichtet aufgebaut wie bei der Fahrbahn, würden die Wurzeln auch die Fahrbahn angreifen - und das ist nicht gewollt.

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