5. Juli 2013

"Fußgänger und Radfahrer können die Baustelle jederzeit passieren."

"Pedestrians and Cyclists Can Pass Road Works Always"


Kreuzung Stresemannstraße / Kieler Straße / Holstenstraße: Zukünftige Verkehrsfürhung (Rot: Radwege, Radfahrstreifen und Furten; Lila: Metrobuslinie 3) - Bildquelle: FHH

Derzeit hat es recht viele Baustellen in Hamburg. Gleich an mehreren Stellen wird wegen der Busbeschleunigung gebuddelt, z.B. am Siemersplatz, an der Grindelallee, an der Hoheluftchaussee, und auch an der Kreuzung Kieler Straße / Stresemannstraße / Holstenstraße. Auch buddeln die Wasserwerke an mehreren Stellen im Stadtgebiet. Doch selten klappt es - seit Jahren unverändert - regelkonforme und akzeptable Verkehrsführungen für den Radverkehr an Baustellen einzurichten.


Kieler Straße / Koldingstraße - Baustelle
Kieler Straße / Koldingstraße: Kein Weg für Radfahrer trotz der BWVI-Propaganda
No way for cyclists

Die Behörde für Wirtschaft Verkehr und Innovation kündigte am 21. Mai die Baumaßnahmen an der zuletzt genannten Kreuzung an. Dabei hieß es: "Fußgänger und Radfahrer können die Baustelle jederzeit passieren." Tatsache ist jedoch, dass Radfahrer in der Kieler Straße aus Richtung Norden ab Koldingstraße bis Stresemannstraße die Baustelle nicht passieren dürfen. Es gibt keine Freigabe auf dem restlich verbliebenen Gehweg, keine Umleitungsausschilderung für den Radverkehr, und die Fahrbahn ist derzeit mit Verkehrszeichen 250 (Verbot für Fahrzeuge aller Art) versehen - also auch keine Alternative für den Radverkehr. Der schon im letzten Jahr durchgeführte Rückbau des Radwegs in der Stresemannstraße bleibt dauerhaft bestehen. Dort müssen sich Radfahrer für einen verbesserten Autoverkehrsfluss den Gehweg mit den Fußgängern teilen.


Kieler Straßen / Augustenburger Straße - Parkplätze statt Radweg
Autogerechtes Hamburg in der Kieler Straße: Noch vor wenigen Jahren wurde der Radweg in einen Autoparkplatz umgewandelt. Seitdem sollen Radfahrer vor den Hauseingängen entlangradeln. Dies soll auch nach Ende des Kreuzungsumbaus so bleiben.




An der Grindelallee gibt es eine Großbaustelle mit der Hallerstraße. In Richtung Norden müssen Radler ab Rutschbahn den Gehweg mit Fußgängern teilen (VZ240 - Gemeinsamer Geh- und Radweg). Leider führt der Gehweg an der nächsten Kreuzung mit der Hallerstraße nur rechts um die Ecke in die Hallerstraße. Eine Furt geradeaus über die Hallerstraße zum Grindelberg fehlt. Damit ist dort also keine Radverkehrsverbindung vorhanden. Fahren Radler jedoch auf die Kreuzung aus Beim Schlump zu und wollen links in den Grindelberg abbiegen müssen sie in Beim Schlump auf der Fahrbahn radeln und dürfen ganz legal links im Grindelberg weiter auf der Fahrbahn fahren. Das versteht kaum ein Radfahrer, Autofahrer wohl noch weniger. Die zeigen auf der Fahrbahn ihre bekannten Revierverteidigungsverhaltensmuster.


Grindelallee Ecke Rutschbahn: Gemeinsamer Geh- und Radweg in Richtung Grindelberg / Hallerstraße

Grindelallee an der Ecke zur Hallerstraße: Für Radfahrer ist ein Weg geradeaus Richtung Grindelberg nicht erkennbar . . .


An der Dauerbaustelle am Heiligengeistfeld ist für Radfahrer immer noch keine Möglichkeit eingerichtet, um vom Millerntorplatz / Budapester Straße in die Simon-von-Utrecht-Straße abzubiegen. Auf der Fahrbahn wird weiterhin das VZ254 (Radverkehr verboten) angezeigt, die angebene Umleitungsstrecke führt auf den linken Radweg am Millerntorplatz, der jedoch nicht benutzt werden darf. Autofahrer dürfen jedoch ungehindert in alle Richtungen fahren. So fühlen sich Radfahrer nicht ernst genommen und fahren dennoch auf der Fahrbahn - als polizeilich geförderte "Kampfradler".


. . . .  Die Überraschung hinter der Hausecke in der Hallerstraße: Es gibt keine Furt über die Straße Richtung Grindelberg

Beim Schlump Ecke Grindelallee / Grindelberg: Radfahrer fahren hier auf der Fahrbahn

Grindelberg - Baustelle
Grindelberg: Aus Richtung Beim Schlump müssen Radfahrer im Grindelberg auf die Fahrbahn


Auch bei Vorsetzen gibt es immer noch die fragwürdige Kennzeichnung des Radweges unter dem Hochbahnviadukt mit der Radwegbenutzungspflicht und der Freigabe des handtuchschmalen Gehwegs neben dem Radweg. Leider gibt es aber keinen Platz für Fußgänger, die also auf den benutzungspflichtigen "Radweg" ausweichen.

Dass der Fortschrittsbericht zur Radverkehrsstrategie in Hamburg Erfolge bezüglich der Baustellen an Radwegen vermeldet kann nur als falsche Propaganda des Senats verstanden werden. Die Wahrheit sieht anders aus als BVWI oder der Senator es gerne scheinen lassen möchten.



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