16. Juni 2013

Von der Freizeitroute zur Veloroute

From Recreational Route to Commuter Cycle Route


Start an Hamburgs visionäres Veloroutenmahnmal vor dem Rathaus: 2001 wurde an der Ecke Mönckebergstraße / Rathausmarkt die Wegweisung für damals geplante Velorouten aufgestellt. Angezeigt waren die Veloroute 1 nach Altona, Veloroute 3 nach Lokstedt, Veloroute 4 nach Winterhude, Veloroute 5 nach Poppenbüttel über Barmbek, Veloroute 8 nach Bergedorf über Allermöhe, Veloroute 10 nach Harburg über Wilhelmsburg und Veloroute 12 zu den Landungsbrücken. Von den angezeigten Routen wurden lediglich die Veloroute 3 nach Lokstedt und die Veloroute 12 zu den Landungsbrücken ausgebaut und beschildert - wenn auch mit zweifelhafter Führung (>Herrlichkeit)und teilweise unbenutzbaren Abschnitten (>Landungsbrücken) - © Stefan Warda


Diesen Monat begann der Ausbau der zukünftigen Veloroute 8 vom Rathaus nach Bergedorf im Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Horner Rennbahn. Was bislang nur eine ausgeschilderte Freizeitroute (R4) war bekommt derzeit eine Aufwertung zur Veloroute. Die zukünftige Veloroute 8 folgt überwiegend der Trasse der U-Bahn. Derzeit wird noch in Thörls Park gebuddelt. Der Sprung über den Hammer Steindamm fehlt noch, auch der Abschnitt im daran anschließenden Grünzug. Daher bietet sich jetzt ein Vergleich an zwischen gerade fertiggestelltem Abschnitt und dem Abschnitt ohne Ausbau im bisherigen Freizeitouten-Zustand. 
Deutlich zu sehen sind die starken Spuren der Vernachlässigung entlang der Freizeitroute in den letzten 15 - 20 Jahren seit Herstellung. Die Freizeitroute war damals mit einem 1,6 Meter breiten "Radweg" für den Zweirichtungsverkehr angelegt - zu einer Zeit, als das Radfahren in Hamburgs Grünlagen generell verboten war. Nur die entsprechend markierten Wege, z.B. mit den kleinen grünen Freizeitroutenschildchen, durften befahren werden. Prinzipiell kommt der Ausbau der Wege in den Grünflächen einer längst überfälligen Wegesanierung gleich. Her zeigt sich, wie auch sonst Kosten für den Radverkehr kalkuliert werden. Für den Hamburger Radweg, der mit Investitionsmittel hergestellt wird, werden keine Unterhaltungsmittel zurückgestellt. Nach einer Zeit ohne jeglichen Unterhalt müssen viele Hamburger Radwege nach etwa 10-15 Jahren komplett neu gebaut werden. Die minderwertige Herstellung des "Radwegs" entlang der Freizeitroute R4 mit langen Abschnitten in Grandausführung rächt sich ohnehin, wenn keine Pflege erfolgt. Der "Radweg" ist überwiegend zugewachsen, auf der Grandoberfläche hat es nun eine kräftige Grasnarbe. Die Breite von nur 1,6 Metern für den Zweirichtungsverkehr zeigt auch viel vom Verständnis für den Radverkehr in den 1990er Jahren.


Ziel Kreuzung Rennbahnstraße / U Horner Rennbahn: Die große Kreuzung markiert den derzeitigen Endpunkt des Ausbauteilstücks. Derzeit sieht die Radverkehrsführung nicht veloroutengerecht aus - © Stefan Warda

Rennbahnstraße / U Horner Rennbahn: Radweg quer zwischen wartenden Fahrgästen hindurch - © Stefan Warda

Veloroute 8 - U Horner Rennbahn
Rennbahnstraße / U Horner Rennbahn - © Stefan Warda






Vor dem Ausbau - Vergleich Freizeitroute R4 / zuküftige Veloroute 8

Weigweisung - © Stefan Warda

Wegweisung in Grünflächen: Links Radverkehr, rechts Fußgängerverkehr - © Stefan Warda

Wegezustand in Grünflächen: Links Radverkehr, rechts Fußgängerverkehr - © Stefan Warda

Links Radverkehr, rechts Fußgängerverkehr - © Stefan Warda

Links Radweg, rechts Gehweg - © Stefan Warda

Rechts der "Zweirichtungsradweg" - © Stefan Warda

Links Radweg, rechts Gehweg - © Stefan Warda

Freizeitroute R4: Alter Standard mit Drängelgitter, fehlende Querungsmöglichkeit über den Hammer Steindamm - © Stefan Warda

Kreuzung mit dem Hammer Steindamm: Gegenüber beginnt der Umbau zur Veloroute 8 - © Stefan Warda



Nach dem Ausbau - Vergleich zukünftige Veloroute 8 und Freizeitroute R4

Zukünftige Veloroute 8, Thörls Park / Hammer Landstraße: Der Radweg wurde gegenüber früher und mehr als die Hälfte verbreitert, von 1,6 Meter auf 2,5 Meter. - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 8, Thörls Park - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 8: Ausbauende Krugtwiete / Hirtenstraße - © Stefan Warda

Ein deutlicher Fortschritt ist in der Bausweise erkennbar: Statt eine Granddecke auf Sanduntergrund gibt es nun Kiesuntergrund mit Asphaltdecke - © Stefan Warda



Ausblick

Veloroute 8 - Horner Weg
Zukünftige Veloroute 8 am Horner Weg: Hier wurde der Straßenraum für maximales Autoparken optimiert. Radfahren macht hier wenig Spaß, da es für eine Tempo 30-Zonen ein erhebliches Autoverkehrsaufkommen hat. Die schmale Fahrgasse lässt den Begegnungsfall mit Autokolonnen nur eingeschränkt zu. - © Stefan Warda

Zukünftige Veloroute 8 an U Burgstraße: Nicht nur an der Horner Rennbahn, auch an der U-Bahnstation Burgstraße fahren die Radler mitten durch wartende Fahrgäste hindurch - bei einer Veloroute nicht akzeptabel - © Stefan Warda




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