4. Oktober 2012

Geplant: Fahrradstraße für die Verlängerung der Veloroute 4

Planned: Cycle street for extension of cycle route 4

hamburgize.com / Stefan Warda
Leinpfad soll Fahrradstraße werden


Die Veloroute 4 vom Rathausmarkt Richtung Norderstedt endet seit 2001 an der Krugkoppelbrücke an der Bezirksgrenze zwischen Eimsbüttel und Hamburg-Nord. Die Grünen in Hamburg-Nord setzen sich derzeit für eine Verlängerung der Route bis zur Hudtwalckerstraße am Winterhuder Fährhaus ein. Dazu soll der Leinpfad in eine Fahrradstraße umgewandelt werden. Zwar ist der gesamte Leinpfad derzeit eine Tempo 30-Zone, aber im unteren Abschnitt gibt es noch unbenutzbare "Radwege" auf der Uferseite zur Alster. Von der Krugkoppelbrücke bis Maria-Louisen-Straße dürfen Radfahrer den "Radweg" im Zweirichtungsverkehr befahren, zwischen Maria-Louisen-Straße und Goernestraße nur in Richtung Süden, allerdings dürfen Radfahrer mittlerweile den gesamten Abschnitt auch in beiden Richtungen auf der Fahrbahn fahren.

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Leinpfad im heutigen Zustand: In der Tempo 30-Zone gibt es einen einseitigen Zweirichtungs-"Radweg". In diesem Abschnitt ist die Einbahnstraße mittlerweile für den Radverkehr frei gegeben.

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Leinpfad 2002 an gleicher Stelle: Trotz der Tempo 30-Zone ist der einseitige Radweg immer noch benutzungspflichtig - ein Widerspruch. Mittlerweile darf es gemäß der StVO eine Radwegbenutzungspflicht in einer Tempo 30-Zone gar nicht geben. Die Einbahnstraße war damals noch nicht für den Radverkehr freigegeben, wegen Sicherheitsbedenken der örtlich zuständigen Straßenverkehrsbehörde bei der Polizei.


Noch bis etwa 2003 war der Radweg in der Tempo 30-Zone benutzungspflichtig. Diese wurde als erstes dann aufgehoben, bis einige Jahre später endlich auch die Einbahnstraße für Radfahrer frei gegeben wurde und erst ab dann Radfahrer halbwegs gefahrlos den südlichen Teil des Leinpfads Richtung Norden befahren konnten. Denn der nur 1,60 Meter breite "Radweg", neben den unmittelbar angrenzend Autos parken dürfen, war und ist immer noch ein Zweirichtungs-"Radweg", auf dem Radfahrer allerdings einen Mindestabstand von einem Meter zu den parkenden Autos einhalten sollen und somit sich gar nicht auf dem "Radweg" begegnen können. Auch ist der Gehweg neben dem "Radweg" für den Fußgängerverkehr gar nicht ausreichend breit, vor allem nicht am Wochenende. Fußgänger weichen also permanent auf den "Radweg" aus, wie auch Radfahrer regelmäßig auf den Gehweg ausweichen. Die Behörden und die Politik hat dies wie auch sonst fast überall üblich in Hamburg bislang nie interessiert. Die Autos dürfen immer noch am "Radweg" parken und Radfahrer gefährden.

Laut Hamburger Abendblatt bangt die CDU, die ihre Landeszentrale am Leinpfad hat, allerdings um Parkplätze.

"Einer ergebnisoffenen Prüfung steht die CDU aufgeschlossen gegenüber. Es dürfen aber auf keinen Fall Parkplätze für das Vorhaben wegfallen", sagt Christoph Ploß, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bezirksfraktion Hamburg-Nord.

Im Abschnitt zwischen Goernestraße und Maria-Loiusen-Straße wird derzeit illegal auf dem Seitenstreifen zwischen Radweg und Fahrbahn geparkt. Das parken ist dort aber nicht mit dem Verkehrszeichen 315 erlaubt. Möchte die CDU das illegale parken dort etwa legalisiert haben?

Die Fahrradstraße, wie sie dieses Jahr schon an der Ufer- und der Lortingstraße am Eilbekkanal im Verlauf der geplanten Veloroute 6 eingerichtet wurde, wäre ein wesentliche Verbesserung zum jetzigen Zustand. Radfahrer könnten dann in beiden Richtung mitten auf der Fahrbahn fahren, Autos wären dann lediglich Gäste in der Straße. Die bisherigen "Radwege" wären dann endlich Geschichte aus einer dunklen Epoche Hamburgs - der autogerechten Stadt.

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Leinpfad / Krugkoppelbrücke 2012: Der 1,60 Meter breite einseitige Zweirichtungs-"Radweg" direkt neben parkenden Autos. Ein Sicherheitsabstand von wenigstens einem Meter zu den Autos und der gleichzeitige Zweirichtungsverkehr sind überhaupt nicht möglich. Übrigens ist zwischen "Radweg" und Bäumen auch noch ein "Gehweg" vorhanden.

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Leinpfad / Krugkoppelbrücke 2002: Damals war der Radweg noch mit Benutzungszwang versehen, die Einbahnstraße nicht für Radfahrer frei gegeben.

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Leinpfad 2002: Fußgänger weichen leider immer wieder auf den "Radweg" aus, weil auch der "Gehweg" den Ansprüchen des Fußgängerverkehrsnicht gewachsen ist

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Leinpfad: Der "Radweg" neben den Parkplätzen ist leider nur 1,60 Meter breit

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Dooringproblem am Leinpfad: Auf dem "Radweg" können Radfahrer kaum vor sich öffnenden Türen ausweichen. Der angeordnete Zweirichtungsverkehr ist hier absolut fragwürdig

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Leinpfad / Mövenstraße: Immer noch ist der Zweirichtungsverkehr auf dem "Radweg" erlaubt.

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Leinpfad 2012: Mittlerweile ist die Einbahnstraße zwischen Mövenstraße und Maria-Louisen-Straße für den Radverkehr frei gegeben


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Leinmpfad bei der CDU-Landeszentrale an der Goernestraße: Hier ist das Parken auf dem Seitenstreifen nicht erlaubt. Es gibt kein Verkehrszeichen 315.

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So könnte der Leinpfad ab 2013 aussehen



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