31. Oktober 2012

Winterchaos oder Radwegheizungen?

Chaos in winter or heated cycle tracks?

hamburgize.com / Stefan Warda
Winterradeln in Hamburg
Winter cycling in Hamburg

 Bekanntlich sind Hamburgs Radwege und Radfahrstreifen bei Schnee und Eis unbefahrbar. Es gibt keinen funktionierenden Winterdienst für den Radverkehr. Die Konsequenz: Rechtlich gesehen dürfen Radfahrer bei nicht mehr erkennbaren oder unbenutzbaren Radwegen auf die Fahrbahnen ausweichen. Die Hauptstraßen werden in Hamburg schnell geräumt und gesalzen. Für Radfahrer herrschen dort dann gute Verhältnisse. Das Dilemma: Ängstliche Radfahrer geben auf, weil sie Angst vor dem Autoverkehr haben. Außerdem sind die Mehrzahl der Autofahrer nicht auf Radfahrer auf Fahrbahnen eingestellt und verteidigen zu Unrecht mit gefährlichen Mitteln "ihren" Verkehrsraum. In der Lokalpresse erscheinen dazu noch Artikel, die das Radfahren im Winter als überflüssig, unsinnig, unvernünftig oder gefährlich darstellen.

hamburgize.com / Stefan Warda
Räumversuch (Dezember 2010) auf der Kennedybrücke: Für diesen wichtigen benutzungspflichtigen Zweirichtungsradweg reicht die Räumbreite aber leider nicht

hamburgize.com / Stefan Warda
Budapester Straße: Trotz Radwegbenutzungspflicht ist auf der Bundesstraße ein Radweg-Winterdienst nicht vorgesehen
Budapester Straße: Although cyclists have to use the cycle tracks the authority does not plan to clear them

hamburgize.com / Stefan Warda
Doormannsweg / Alsenplatz (Dezember 2010): Trotz versprochenem Winterdienst ist der benutzungspflichtige Radweg nicht geräumt

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Ludwig-Erhard-Straße (Dezember 2010): Trotz angekündigtem Winterdienst ist der benutzungspflichtige Radweg nicht geräumt
Ludwig-Erhard-Straße (December 2010): Although service on cycle tracks was announced they were not cleared


Erste zaghafte Versuche einer Besserung wurden in den letzten beiden Winterperioden unternommen. Die Verkehrsbehörde kündigte an ein ausgewähtes Radwegenetz in den Winterdienst einzubeziehen. Doch das Ergebnis blieb weit hinter den Versprechen zurück. Es wurde kaum geräumt, wenn überhaupt lediglich spärlich mit Split gestreut. Das Ergebnis: Die meisten Radweg, die in den Winterdienst einbezogen werden sollten, sahen nie ein Fahrzeug der Stadtreinigung. Wird erst zu spät geräumt friert über Nacht der angetaute Schnee. Gefrorener Schneematsch macht anschließend die Radwege unbefahrbar. Da hilft auch kein Split mehr. Probleme bereiten einem effektivem und modernem Winterdienst auch die zahlreichen zu schmalen "Radwege", für die es keine Winterdienstfahrzeuge gibt. Außerdem braucht es für die Winterdienstfahrzeugführer ganz besondere Ortskenntnisse über die Lage der Radwege. Unter einer geschlossenen Schneedecke ist ein Hamburger Radweg auf der Nebenfläche nicht erkennbar. War denn mal in den letzten beiden Winter ein Stadtreinigungsfahrzeug im Einsatz gewesen, hat dies oftmals den tatsächlichen Radwegverlauf verfehlt. Rechtlich gesehen war den Radfahrern dadurch kein Gefallen getan, denn auf geräumten Gehwegen dürfen Radfahrer auch im Winter nicht fahren. Ausnahme gilt nur für den Radverkehr freigegebene Gehwege, als gemeiname Geh- und Radweg oder Gehwege mit dem Zusatz "Radfahrer frei".

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Radfahren im Winter in Kopenhagen
Winter cycling in Copenhagen


Im Vergleich mit richtigen Fahrradstädten liegt Hamburg damit sehr weit zurück. Kopenhagen oder Malmö räumen und salzen anschließend das Radwegenetz, und das möglichts in erster Priorität, bevor die Fahrbahnen für den Autoverkehr geräumt werden. Zudem können Kopenhagens Radfahrer im Internet den Zustand der Radwege abrufen. In den Niederlanden wird über Radwegheizungen nachgedacht. Die Überlegungen für den Winterdienst auf Radwegen: Radfahrer sind besonders empflindlich für Schnee und Glätte. Und Radfahrer sollen auch im Winter fahren, damit sie den Stadtverkehr dauerhaft entlasten und sich auch im Winter fit halten können. Die niederländischen Radwegheizungen sollen langfristig betrachtet eine nachhaltige Lösung sein. Durch den kontinuierlichen Radverkehr auch bei winterlichen Verhältnissen bleiben Lärm und Schadstoffausstoss ganzjährig gering, die Verkehrsteilnehmer bleiben das ganze Jahr über fit und senken so die Gesundheitskosten bzw. Krankenkosten. Nicht zu vergessen: Es gibt weniger Glätteunfälle mit Radlern, die Kosten für Radwegräumung entfallen, keine Umweltschäden durch Salzen.

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Berlin 2010: Kein Radwegwinterdienst
Berlin 2010: No cleared cycle tracks

Hamburg steht mit dem mangelden Winterdienst unter den Großstädten nicht allein da. Auch die "Fahrradstadt" Berlin oder die "fahrradfreundliche" Stadt Köln betreiben keinen Winterdienst. Lediglich die "Radlhauptstadt" München bemüht sich im Innenstadtbereich zahlreiche Radwege zu räumen.


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29. Oktober 2012

Der Herbst ist da

Autumn has come

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Der Herbst ist da. Hatten wir vor einer Woche noch unser Lieblingsshirt aus dem Schrank geholt fühlen wir uns heute auf dem Rad mit Handschuhe, Mütze und Schal besonders wohl.
Viel Spaß beim Radeln.

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hamburgize.com / Stefan Warda

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28. Oktober 2012

Busbeschleunigung trifft Radverkehr

Bus acceleration meets cycling

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Des Senats liebstes Verkehrsprojekt ist die Beschleunigung des Hamburger Busverkehrs. Derzeit wird an mehreren Stellen entlang der Metrobuslinie 5 gearbeitet. Einige Haltestellen werden dort z.T. vollkommen umgestaltet. Auch der Radverkehr ist im Bereich dieser Planungen betroffen. Hier einige Downloads zu den betroffenen Kreuzungen.

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Aufleitung des Radverkehrs auf die Fahrbahn Hallerstraße


Kreuzungen:
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26. Oktober 2012

Kritische Masse

Critical Mass



Heute treffen sich wieder viele Radfahrer zu einer gemeinsamen großen Ausfahrt - ganz ohne holperige, zugewachse, zugeparkte, schmale Radwege zu befahren und ohne lange Wartezeiten an schlecht geschalteten Ampeln. Du wirst viele andere Radfahrer treffen und viele schöne und ausgefallene Räder sehen. Wenn Du dabei sein willst werden es wahrscheinlich wieder deutlich mehr als eintausend fröhliche Radfahrer sein.
Treffpunkt 19 Uhr in Hamburg


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25. Oktober 2012

FDP entdeckt Radverkehr

FDP discovered cycling

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Die Hamburger FDP war bislang nicht bekannt dafür den Radverkehr fördern zu wollen. Vielmehr schien sie für ungehemmten Autoverkehrsvorrang einzutreten.

Als Oppositionspartei im Bezirk Wandsbek fordert die Bezirks-FDP nun den Veloroutennetzausbau nicht schleifen zu lassen.

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Bußgelder werden erhöht

Fines to be increased

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Fehlplanung verursacht Fehlverhalten


Radfahrer müssen demnächst mit höheren Bußgeldern rechnen.


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Harburgs SPD mag keinen Radweg in der Fußgängerzone

Harburg SPD does not like cycling in pedestrian zone

Aktualisiert am 18.01.2013

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Lüneburger Straße


Der erst vor wenigen Tagen eingerichtete Radweg in Harburgs Fußgängerzone Lüneburger Straße stößt bei der Bezirks-SPD auf Ablehnung. Der Radweg wurde von der örtlichen Straßenverkehrsbehörde als Servicelösung für Radfahrer eingerichtet, damit diese wegen der durch eine Baustelle verursachte Einbahnstraßenregelung am Krummholzberg nicht den großen Umweg über den Harburger Ring und Knoopstraße zur Bremer Straße fahren müssen.

Bedauerlich ist allerdings, dass die SPD nicht auch gleichzeitig das Radfahren auf den benutzungspflichtigen "Radwegen" am Schlossmühlendamm, dem Harburger Ring, der Wilstorfer Straße oder der Moorstraße verbieten will. Die Konfliktlage auf den dortigen "Radwegen" ist absulut vergleichbar mit der Lüneburger Straße. Alternativ wäre auch ein Verbot des Fußgängerverkehrs auf den betroffenen Strecken eine Lösung zur Konfliktminderung, also die Umdrehung des SPD-Antrags zur Lüneburger Straße: Keine Radfahrer in der Lüneburger Straße, aber auch keine Fußgänger am Harburger Ring, in der Moorstraße und der Wilstorfer Straße wegen der Velorouten.


Benutzungspflichtiger "Radweg" im Verlauf der Velorouten 10/11 (Hamburger Premiumradwege zur Bündelung des Radverkehrs) am Harburger Ring
hamburgize.com / Stefan Warda
Benutzungspflichtiger "Radweg" im Verlauf der Velorouten 10/11 (Hamburger Premiumradwege zur Bündelung des Radverkehrs) am Harburger Ring
hamburgize.com / Stefan Warda
Benutzungspflichtiger "Radweg" im Verlauf der Velorouten 10/11 (Hamburger Premiumradwege zur Bündelung des Radverkehrs) in der Wilstorfer Straße
"Radweg" im Verlauf der Velorouten 10/11 (Hamburger Premiumradwege zur Bündelung des Radverkehrs) in der Moorstraße
"Radweg" im Verlauf der Velorouten 10/11 (Hamburger Premiumradwege zur Bündelung des Radverkehrs) in der Moorstraße
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Benutzungspflichtiger "Radweg" Schloßmühlendamm


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23. Oktober 2012

Wildwest in Harburger Innenstadt - HAN-Volontärin als Geisterradlerin

Wildwest in Harburg City - Newspaper-volunteer as ghostly cyclist

hamburgize.com / Stefan Warda
Aufregend für Kinder: Die gelben Linien in Harburgs Fußgängerzone


Baustellen auch in Harburgs Innenstadt: Am Krummholzberg, Teil der Ringstraße rund um die Fußgängerzone, wird ein Haus abgerissen, um Platz für einen Neubau zu machen. Daher ist eine Straßenhälfte gesperrt, der Fahrzeugverkehr wird dort nur noch in eine Richtung im Einbahnstraßenverkehr auf die Wilstorfer Straße hin geführt. Da am Krummholzberg keine Radwege vorhanden sind fahren Radfahrer ohnehin immer im Mischverkehr auf der Fahrbahn, selbstverständlich auch während der Bauphase. In Gegenrichtung muss der Autoverkehr die andere Richtung der Ringstraße über den Harburger Ring nehmen. Für Radfahrer wurde ein zusätzlicher Service eingerichtet. Um den großen Umweg abzukürzen wurde für sie ein provisorischer Radweg in der Lüneburger Straße, der Hauptfußgängerzone in der Harburger Innenstadt, und der Bremer Straße eingerichtet. Auf dem Radweg können Radfahrer parallel zum Krummholzberg entgegen der Einbahnstraßenrichtung fahren. Und der Radweg ist auch nur ein Einrichtungsradweg, eben ausschließlich in Richtung Norden zur Bremer Straße. Wie schon erwähnt können Radfahrer in Richtung Süden uneingeschränkt weiterhin den Krummholzberg befahren, wie auch vor Beginn der Baumaßnahme.


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Baustelle Krummholzberg: Radfahren dürfen hier wie sonst auch weiterhin auf der Fahrbahn fahren

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Baustelle Krummholzberg: Gehwegradeln war allerdings hier nicht erlaubt

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Baustelle Krummholzberg: Gehwegradeln war allerdings hier nicht erlaubt

Zwar erfordert die Fahrt auf dem Radweg durch die Fußgängerzone besondere Aufmerksamkeit und viel Rücksicht auf Fußgänger, auch mangelt es an deutlicher Markierung. Aber dieser Radweg als Abkürzung um die Baustelle herum ist lediglich ein zusätzlicher besonderer Service für Radfahrer, den die ebenso von der Baustelle betroffenen Autofahrer nicht geniessen.

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Baustelle Krummholzberg: Weder für Autofahrer noch für Radfahrer geht es hier durch

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Als Service hat die Straßenverkehrsbehörde das Radeln durch die Fußgängerzone Lüneburger Straße erlaubt

 Schon letzte Woche beschrieb die Harburger Lokalpresse den in der Lüneburger Straße in der Fußgängerzone abmarierten Radweg als Hamburgs verrücktesten Radweg. Diese Woche machte nun Volontärin Bettina Biester ihren Praxistest "Wildwest in der City" als Geisterradlerin. Sie fuhr auf dem schmalen Radweg entgegen der Fahrtrichtung durch die Fußgängerzone. Bravo. Vermutlich ist Frau Biester eine der Hamburger Radfahrerinnen, die auch sonst überall zu jeder Gelegenheit jeglichen Radweg in beide Richtungen in Wildwest-Manier befährt, wie es ihr gerade so beliebt. Nur solche Radwege, die für den Gegenverkehr mit den entsprechenden Verkehrszeichen freigegeben sind, dürfen auf der linken Seite befahren werden. Und der Harburger Fußgängerzonenradweg ist von der Bremer Reihe / Bremer Straße aus nicht als Radweg freigegeben.  


hamburgize.com / Stefan Warda


hamburgize.com / Stefan Warda


Frau Biester hat vielleicht bislang das besondere Flair der anderen vor allem benutzungspflichtigen "Radwege" entlang der Straßen im Umfeld der Lüneburger Straße nicht wahrgenommen oder verdrängt. "Wildwest" gibt es dort auch, und so steht der neue Radweg in der Fußgängerzone eigentlich vollkommen in der Tradition der Harburger City-Radwege.


"Wildwest" in Harburg

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Benutzungspflichtiger "Radweg"

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Benutzungspflichtiger "Radweg"

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Benutzungspflichtiger "Radweg"

hamburgize.com / Stefan Warda

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22. Oktober 2012

StadtRAD und Call-a-Bike fallen aus

StadtRAD and Call-a-Bike not in service

hamburgize.com / Stefan Warda



Die DB Rent GmbH  als Betreiber von StadtRad Hamburg hat mitgeteilt, dass am 24.10.2012 zwischen 7 und 9 Uhr Wartungsarbeiten an der Infrastruktur des IT-Systems durchgeführt werden müssen. Dadurch kommt es zu einem Systemausfall des Fahrradleihsystems. Betroffen sind alle StadtRad-Stationen und auch bundesweit alle Call a Bike Standorte.

Wie fahrradfreundlich ist Hamburg?

How cycle friendly is Hamburg?

hamburgize.com / Stefan Warda


Große Presserunde bei Hamburg 1 gestern abend. Axel Tiedemann (Hamburger Abendblatt), Till Steffen (Grüne), Dirk Lau (ADFC) und Gernot Knödler (taz) diskutieren mit Moderatorin Vanessa Seifert über die Radverkehrspolitik in der Autostadt Hamburg.

"Das ist kein Fahrradweg, das ist eine Katastrophe.

(Axel Tiedemann zum "Radweg" entlang der offiziellen Veloroute 12, also einem Hamburger Premium-Radweg, bei den Landungsbrücken)

"Es stört den Senat nicht, wenn die Leute Fahrrad fahren, aber er kümmert sich auch nicht drum.
(Till Steffen zur Radverkehrspolitik des Senats)

"Ich glaub das ist wirklich einer dieser Kardinalfehler dieser Stadt. Es heißt 1.700 Kilometer sei das Radwegenetz. Das ist ja ein Witz. Dann nehme ich die Feldwege und sage mein Autobahnnetz ist größer geworden.
(Axel Tiedemann zu Hamburgs schmalen "Radwegen")

"Man darf ja nicht irgendwas gegen Autofahrer machen, das ist ja immer ganz schlimm."
(Till Steffen über die mutlose Verkehrspolitik)

"Insgesamt ist die Politik momentan ein kleiner Totalausfall.
(Dirk Lau zur Radverkehrspolitik)

"Es ist enttäuschend, dass die SPD so mauert.
(Gernot Knödler)

"Wir haben eine extrem zersplitterte Verwaltungslandschaft, wo bei selbst wunderbarstem Willen und klaren Projekten im Bezirk dann zum Beispiel die Polizei sagt: Das sehen wir gar nicht ein. Warum? Und verstehen wir nicht. Da brauchen wir dringend eine Zusammenführung der Zuständigkeiten im Verkehrsbereich.
(Till Steffen)

"Wieso muss ich bei der Kreuzung immer doppelt solange warten wie mit dem Auto?"
(Gernot Knödler erklärt Motivation für Regelverstöße)
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17. Oktober 2012

Ramsauer in der Kritik - Radverkehrspolitik aus Architektensicht

Ramsauer in the crossfire - Cycle policy viewed by architects

hamburgize.com / Stefan Warda
"Kampfradlerin" in München - wer aber fährt schon gern im Bereich der Autotüren?


Ablenker am Steuer. Zum derzeitigen Stand der Radverkehrsförderung in Deutschland haben sich Architekten aktuell Gedanken gemacht. Wo einerseits Kampfrasen durch ein neues Punkte-System begünstigt wird, andererseits aber verstärkt "Kampfradler" zur Brust genommen werden sollen, ein relativ schwafeliger nationaler Radverkehrsplan beschlossen wird, gleichzeitig aber die Mittel des Bundes zur Radverkehrsförderung zukünftig halbiert werden sollen und die Last der Förderung die Kommunen schultern sollen, da wäre es dringend nötig statt billiger Polemik sich dem stetigen Wandel bei der Verkehrsmittelwahl zu stellen.

Auf vermeintliche Kampfradler zu schimpfen ist dagegen nur ein hilfloser Offenbarungseid.

Ein Artikel von Christian Holl in german-architects. Lesenswert.

hamburgize.com / Stefan Warda
"Kampfgeher" und "Kampfparker" in Hamburg - ein Werk der Rüpelplaner

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Wir sind Verkehr

We are traffic



We are traffic: So lautet das Projekt der Fotografen Björn Lexius und Till Gläser. Die beiden haben Menschen in Hamburg und ihre Fahrräder gekonnt portraitiert. Mit ihren Bildern wollen die Fotografen auf charmante Weise auf das Fahrrad als Transportmittel in Hamburg aufmerksam machen. Mit diesen Bildprojekt gewinnen die beiden sicherlich noch mehr Aufmerksamkeit, was bestimmt auch dem ganz besonderen Hamburger Fahrradklima helfen wird. Wir sind Verkehr.





Danke an Björn und Till
© We are traffic


16. Oktober 2012

Eimsbütteler Chaussee: Vom Radweg zum Schutzstreifen

Eimsbütteler Chaussee: From cycle track to cycle lane

hamburgize.com / Stefan Warda
Ganz neue Fußgängerzone in Hamburg in der Eimsbütteler Chaussee


Derzeit ist die Eimsbütteler Chaussee noch eine große Baustelle. Radfahrer kommen dort nur recht mühsam hindurch. Die alten Radwege nördlicher Verlängerung des Schulterblatts haben dort nun ausgedient und sind überwiegend schon rückgebaut worden. Mit der Straßenumgestaltung hat es dort auch bald moderne geradlinig geführte Schutzstreifen als Ersatz für die vormaligen Slalomradwege über Baumwurzeln und das Radeln durch die Parkplatzbereiche neben der Hauptfahrbahn. Einen guten Eindruck vermittelt die Planskizze.

hamburgize.com / Stefan Warda


Mit der Baustellenbeschilderung und der Radverkehrsführung im Baustellenbereich hapert es auch hier wieder, aber das kennen wir ja schon. Wer den Fahrradklima-Test noch nicht ausgefüllt hat kann dort ja noch schnell seine Bewertung zu den Hamburger Baustellen an Radwegen abgeben.

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Hübsch eingerahmt

Nicely framed

hamburgize.com / Stefan Warda

Kampfgastronomie einzudämmen scheint in Hamburg nicht gerade einfach. Oftmals verbrüdert sich die Presse auch noch mit den Gastronomen. Schließlich sei es doch so schön überall draußen und in der Sonne zu sitzen. Das spricht jeden Bürger an und es fällt schwer Nein zu sagen, wenn dennoch Grenzen überschritten werden. Fußgänger und Radfahrer werden dabei an den Rand gedrängt. Insbesondere Anwohner sind genervt.

In St. Georg hat das Bezirksamt Mitte die Grenzen der genehmigten Flächen auf dem Gehweg blau eingerahmt. Übrig bleibt für das Restaurant nur noch eine schmale Fläche an der Fassade, auf der lediglich Zweiertischchen Platz finden. Mehr als zwei Personen passen hier also nich mehr gemeinsam an einen Tisch. Das mag traurig sein für die Gäste, ist aber gut für Fußgänger und Radfahrer. Ob das nun in der Praxis immer so gut klappt sei dahingestellt. Es gibt dort auch keinen Platz für Kinderwagen, Hunde oder Gepäck. Das würde alles den Verkehrsfluß stören wie Zweitereiheparker auf der Fahrbahn. Zumal ja ohnehin schon der Gehweg für den Fußgängerverkehr auch von der Bedienung ohne Nutzungsgebühr mitbenutzt wird und den fußgängerverkehr behindert. Die restlich verfügbare Gehwegfläche mit einer Breite von 1,5 Metern ist äußerst wenig für den großstädtischen Fußgängerverkehr in einem äußerst belebtem und beliebtem Innenstadtquartier. Die Grenzen sind ein Kompromiss, aber die Grenzen sind nun für alle klar. Rücksicht nehmen gehört dazu.

hamburgize.com / Stefan Warda
Eingerahmt
Framed

Foto: Frank Bokelmann
Nicht eingerahmt
Not framed


Eine Alternative für mehr Gastroflächen wäre die Abschaffung des Radweges. Dann müssten auf der Fahrbahn alle Autos langsam selbst hinter den langsamsten Radlern hinterherschleichen. Wegen des Mittelstreifens ist Überholen nicht möglich. Nicht jeder Radler hätte dazu die Nerven von einer Kolonne gehetzter parkplatzsuchender Kneipenbesucher verfolgt zu werden. Nicht jeder "gestresste" Autofahrer hätte die Geduld langsam hinter einem langsamen Radler zu fahren, weil Überholen nicht geht.

Eine weitere Alternative wäre die Abschaffung des Parkstreifens und Verlegung des Radverkehrs auf diese Fläche. Als Folge müssten mehr Gastrobesucher mit Fahrrad oder Öffis kommen. Wir müssen eben alle Rücksicht nehmen. 

Die Shared Space-Planungen für die Lange Reihe haben bislang noch keine Früchte getragen. Aus städtebaulicher Sicht ist der Straßenbereich der Lange Reihe allerdings weiterhin unbefriedigend.

Rücksichtnahme erwünscht

hamburgize.com / Stefan Warda
Eingerahmt
Framed

hamburgize.com / Stefan Warda
Nicht eingerahmt
Not framed

hamburgize.com / Stefan Warda
Nicht eingerahmt
Not framed

hamburgize.com / Stefan Warda
Nicht eingerahmt
Not framed

hamburgize.com / Stefan Warda
Nicht eingerahmt
Not framed

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Nicht eingerahmt
Not framed

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Nicht eingerahmt
Not framed

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Nicht eingerahmt
Not framed

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Nicht eingerahmt
Not framed

hamburgize.com / Stefan Warda
Nicht eingerahmt
Not framed




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