10. April 2012

Aufklärung dringend nötig

Enlightenment urgently needed

Sicherer "Radweg" in der Alsterkrugchaussee?

Leserbriefe im Hamburger Abendblatt dokumentieren: Viele Radfahrer wünschen sich weiterhin Radwege und beklagen den Rückbau oder Ersatz durch Radfahrstreifen.  Über die Gefahren auf vorhandenen "Radwegen" sind sich viele nicht bewußt und Gehwegradeln neben "Radwegen" wird allgemein toleriert.

Der Zustand der "Radwege" in der Langenhorner Chaussee und der Heimfelder Straße bewegen die Anwohner und Radfahrer, insbesondere die Pläne um deren Veränderungen. In der Langenhorner Chaussee sind die "Radwege" nahezu komplett unbenutzbar, dennoch immer noch benutzungspflichtig (siehe auch: Langenhorner Chaussee: Polizei hält immer noch unbenutzbaren benutzungspflichtigen Alibi-"Radwegen" fest). In der Heimfelder Straße werden die veralteten und kaum benutzbaren nicht mehr benutzungspflichtigen Radwege rückgebaut. Nach der ausführlichen Berichterstattung im Hamburger Abendblatt hat es anschließend eine rege Leserrückmeldung gegeben.

Eine Leserin fordert "Fahrradentzug" für die Radfahrer, die Radwege nicht benutzen. Vermutlich möchte die Leserin Radfahrer nicht auf der Fahrbahn haben, weil sie dann den Autoverkehrsfluss beeinträchtigen. Eine weitere Leserin meint zu den Radwegen der Alsterkrugchaussee, "dass ausgerechnet der Radweg im Süden zwischen Sengelmannstraße und Erdkampsweg, der auf die Straße verlegt werden soll, völlig in Ordnung ist." Vermutlich kann diese Frau nicht StVO-gerecht und sicher Rad fahren.


Alsterkrugchaussee: Eine Abendblatt-Leserbin meint, dass dieser "Radweg" "völlig in Ordnung" sei

Ein Leser befürchtet endlose Staus in der Langenhorner Chaussee durch die angedachten Radfahrstreifen. Er möchte lieber die vorhandenen Radwege ausgebessert sehen. Dadurch müssten allerdings alle (!) Parkplätze zwischen Radwegen und Fahrbahn entfallen, außerdem würde der Gehweg erheblich verengt (25%-33% der Breite). Die Gefahrenstellen an Querstraßen und Grundstückszufahrten ließen sich nicht beseitigen. Wegen der angrenzenden Bäume würde weiterhin ein extrem hoher Unterhaltungsuafwand bestehen bleiben (rigides Wegschneiden der Wassertriebe im Frühjahr, regelmäßiges Beseitigen der Wurzelaufbrüche).

Auf der Heimfelder Straße werden die schmalen und stark verschwenkten Radwege ersatzlos rückgebaut. Ein Harburger Leser beklagt den Rückbau von Radwegen in Hamburg. Es gebe ohnehin zu wenig Radwege in Hamburg. Ein weiterer Leser fordert den sofortigen Stopp des Rückbaus, ein anderer Leser vergleicht den Rückbau mit einem Aprilscherz. Eine Harburgerin sucht sich gezielt nur Straßen mit Radwegen zum Radfahren aus, weil sie sich nur auf Radwegen sicher fühle, und beklagt daher den Rückbau. Allerdings gibt es in Harburg auch einige Befürworter des Rückbaus.

Tatsache ist allerdings, dass auf "Radwegen" wie die obigen Bilder zeigen, kein Radverkehr möglich ist. Fast ausnahmslos alle Radfahrer fahren dort neben den "Radwegen" auf den Gehwegen. Nur davon spricht fast keiner der Radfahrer, auch die nicht, die sich den Beibehalt dieser "Radwege" wünschen. Den Fußgängern gefällt dies sicher nicht. Daher ist mehr Aufklärung nötig über die Gefahren auf Radwegen, den Platz- und Sicherheitsbedarf eines Radfahrers und die Verkehrsregeln: Gehwegradeln ist eben nicht legal, wenn nicht ausdrücklich erlaubt.



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1 Kommentar:

  1. Vorstadt-Strizzi sagt:
    Was heißt hier legal? Es ist auch nicht legal, schneller als 50 zu fahren, trotzdem machen das 95% der Autofahrer. es ist auch nicht legal, Radler mit weniger als 1,5m Abstand zu überholen. Machen trotzdem fast alle.

    Solange das so ist, muss man Adrenalinjunkie sein, um ohne Radstreifen auf der Fahrbahn zu fahren.

    Dann lieber Gehweg, und ab und an für ein Ticket abdrücken.
    Safety first.

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